Berlin - Mehr als 1.000 Handys und viele Kilo Drogen in Gefängnissen gefunden

Fr 22.12.23 | 10:59 Uhr
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Ein Vollzugsbeamter geht am 07.12.2023 in der Zugangsabteilung der Justizvollzugsanstalt Moabit an Zellentüren vorbei. (Quelle: Picture Alliance/Jens Kalaene)
Audio: rbb24 Inforadio | 22.12.2023 | Michael Ernst | Bild: Picture Alliance/Jens Kalaene

Im laufenden Jahr sind in den Berliner Gefängnissen wieder mehr als 1.000 verbotene Handys und diverse Kilogramm Drogen gefunden worden. Bis Ende September waren es 1.077 Handys, die meisten davon in den Gefängnissen Plötzensee und Moabit, wie die Senatsjustizverwaltung auf eine Anfrage der Grünen antwortete.

Mehr als acht Kilogramm Cannabis, also vor allem Marihuana, entdeckten die Justizbeamten bei ihren Kontrollen. Dazu kamen rund 260 Gramm Kokain, einige hundert Gramm verschiedener Aufputschmittel und etwas Heroin. Die Zahlen im vergangenen Jahr 2022 waren etwas höher, 2021 etwas niedriger.

Nur wenige Fälle werden aufgedeckt

Selten werden Besucher oder andere Menschen beim Einschmuggeln von Drogen oder Handys erwischt. Seit 2021 wurden 45 Fälle bekannt, bei denen Verwandte oder Freunde versuchten, Drogen einzuschmuggeln, hieß es. 107 Mal wurden Drogen in Briefen oder anderer Post entdeckt. Spürhunde der Polizei und des Zolls wurden pro Jahr jeweils etwa 50 Mal eingesetzt, in 35 Fällen von diesen knapp 150 Suchaktionen stießen sie auf Drogen.

Ansonsten werden Besucher, Zellen, Fahrzeuge und Postsendungen durchsucht, auch mit Hilfe von elektronischen Sonden, Metalldetektorrahmen und Durchleuchtungsgeräten. Gefängnishöfe und andere Flächen werden abgesucht. "Für schnelle Analysen mittels Abstreichen mit einem Teststreifen steht ein Drogendetektionsgerät zur Verfügung", hieß es von der Justizverwaltung.

Die Grünen forderten statt Spürhunden mehr Geld für Hilfe für Drogenkonsumenten und Süchtige. "Laut Haushaltsplan möchte die Regierung rund 50.000 Euro für Anschaffung und Unterhalt von Spürhunden für Justizvollzugsanstalten in den nächsten zwei Jahren ausgeben", erklärte die rechtspolitische Sprecherin Petra Vandrey. Ob die 35 Drogenfunde durch Hunde die Anschaffung rechtfertige, sei "zweifelhaft". Besser wären der "Ausbau der Sucht- und Präventionsarbeit im Strafvollzug" sowie die Ausgabe von sauberen Spritzen, Ersatzstoffen und Therapie für Betroffene.

Sendung: rbb24 Inforadio, 22.12.2023, 10:00 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Da stimmt innerhalb dieser Einrichtung was nicht. Dort liegt die Zuständigkeit. Und dafür gibt es Kontrollgremien.

  2. 15.

    ...dann gehen Sie mal hin. Und "erholen " Sie sich.
    Wer nich nie einen Knast von innen gesehen hat (was ich für Sie hoffe), sollte sich mit seiner Meinung zurück halten.
    Ich war 2x beruflich dort, schon der kurze Besuch schreckt ab.
    Frohe Weihnachten

  3. 14.

    Ganz ehrlich, klar sind deutsche Gefängnisse kein Gulag, aber ich habe 7,5 Jahre abgesessen. 6 Jahre am Stück und diese Aussage kann nur jemand machen, der entweder null Ahnung oder mal ein paar Wochen gesessen hat. Einfach Schwachsinn. Komme aus Bayern.

  4. 13.

    Der “Buschfunk” der Mitarbeiter in den JVA’s sagt, es werde ein gewisser Teil bewusst “ignoriert” um den Frieden innerhalb der Haftanstalten zu wahren und Schwierigkeiten zu vermeiden

  5. 12.

    Bei Entlassung bekommen die auch noch Über/
    Entlassungsgelder.
    98 Prozent sitzen nur Ausländer, meist der letzte Abschaum im Knast, eigene Erfahrungen.
    Alles verlorene Existenze, danach machen sie weiter wie vorher.
    In der DDR mussten Straftäter einen Teil ihres Lohnes ableben an Hinterbliebene.

  6. 11.

    Schon klar, daß wenige Besucher beim (z.B.) Drogenschmuggel erwischt werden. Sind doch die Kontrollen, wie auch sicherheitsrelevante Rahmenbedingungen, sehr dürftig.

  7. 10.

    Gefängnisse sind ja auch mehr Ferienaufenthalt als Strafvollzug!

  8. 9.

    Was für ein Quatsch. Es war der schwarz-rote Senat der überall gespart hatte "bis es quietscht", fragen sie mal des Ex Justizsenator Heilmann. Unter Behrendt und Kreck, also RRG, gab es dann nach Jahrzehnten des Kaputtsparens endlich wieder Geld für Investitionen, auch im Justizbereich.

  9. 8.

    Und von wem bekommt diese Exekutive ihre Anweisungen, wenn nicht von der Legislative?

  10. 7.

    Vollkontrolle wäre notwendig, wie an jedem Flughafen und auch für die Beschäftigten. Mit meinen laienhaften Kenntnissen, wäre zuerst der Konsum zu stoppen und dann Therapieangebote.

  11. 6.

    Die Insassen telefonieren aber nicht mit den "verbotenen Handys" damit, da es ja Handyblocker in den Berliner Strafanstalten gibt (wenn man dem Internet glauben will.) :-)
    Aber vielleicht loggen sie sich in einen mobilen Hotspot ein.

  12. 5.

    Für die Gefängnisse ist die Executive (Verwaltung) zuständig, nicht die Legislative (Politik, Abgerodnete).

  13. 4.

    Indirekt läßt sich aus diesen Angaben wohl ableiten, dass der größte Teil der Handys und Drogen wohl nicht von Besuchern, sondern von Angestellten in die Gefängnisse gebracht wird.

  14. 3.

    Was soll man da noch sagen? Totales Versagen der Politik.

  15. 2.

    Die guten Grünen fordern Hilfe für die Drogenabhängigen. Das Wort “ fordern” ist schon völlig unpassend. Wenn Hilfe, dann sollte die Betreffenden auch selbst dafür aufkommen. Sie sind ja nicht zur Erholung im Knast. Diese Gutmenschen gehen mlr langsam auf den Zeiger.

  16. 1.

    6½ Jahre Grüne im Berliner Senat waren den Menschen offenbar genug.

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