Deutsche Fernsehlotterie -
Die 14 Tafeln in Brandenburg haben am Mittwoch Geld von der Deutschen Fernsehlotterie bekommen. Ein Vertreter der Lotterie hat in der Tafel Herzberg (Elbe-Elster) symbolisch einen Scheck in Höhe von 823.500 Euro an den Arbeitslosenverband als Träger der Einrichtungen überreicht.
Das Geld soll helfen, dass sich die Tafeln Kühl-Transporter kaufen und Personal- und Energiekosten bezahlen können. Außerdem sollen die Einrichtungen damit unterstützt werden, in Kühl- und Lagerungstechnik zu investieren.
Weniger Ware, mehr Bedürftige
Insgesamt zehn Kühlfahrzeuge sollen mit dem Geld für die Tafeln gekauft werden. Ohne sie komme keine der Einrichtunge aus, sagt Carola Lademann vom Arbeitslosenverband. Problematisch sei, dass die Supermärkte immer knapper kalkulieren, dadurch werde die Beschaffung von Lebensmitteln aufwändiger, so Lademann. "Wir fahren jetzt täglich hin und gucken, ob etwas für uns übriggeblieben ist, weil wir im Moment zu wenig Ware haben."
Auf der anderen Seite steige die Zahl der Bedürftigen, bei manchen Tafeln um 50 Prozent, so Lademann. Allein die Herzberger Tafel versorgt mit ihren Ausgabestellen 2.000 Menschen im Monat. Es seien Rentner, Auszubildende, Studenten und teilweise auch Menschen, die arbeiten, "weil einfach das Einkommen im Niedriglohnsektor nicht mehr reicht, um den Lebensunterhalt zu decken."
Engagement mit Grenzen
"Wir sind dankbar über jede Spende", sagte Heike Woizeschke von der Neuruppiner Tafel. Geld werde gebraucht, um die Autos zu betanken und Kosten wie Miete und Nebenkosten zu bezahlen. Auch bei der Potsdamer Tafel wird das Geld laut Tafel-Chefin Imke Georgiew dringend benötigt. Damit werde dort eine befristete Stelle für eine Mitarbeiterin in der Lager-Logistik mitfinanziert. Die Tafel sei von Spenden abhängig und "das Spendenaufkommen schwankt", so Georgiew. Deshalb seien Mittel wie die von der Fernsehlotterie wichtig.
Zur Freude über den Scheck kam am Mittwoch auch die Frage, wie es weitergeht. Die neuen Fahrzeuge kosten täglich Geld, unter anderem für den Sprit. Kai Noack, stellvertretender Chef der Tafeln in Deutschland, machte deutlich, dass so ein Scheck - so toll er auch ist - nicht die Probleme löse.
"Von diesem Termin sollte ausgehen, dass Tafeln nicht die Daseinsfürsorge leisten können, für die der Sozialstaat da ist", sagte er dem rbb. "Wir unterstützen, wir kümmern uns um Bedürftige, sammeln Lebensmittel ein, verteilen sie, leisten bürgerschaftliches Engagement." Das habe aber alles seine Vor- und Nachteile, so Noack. "Und das hat vor allem seine Grenzen."
Laut der Fernsehlotterie sind in Deutschland mehr als 13 Millionen Menschen von Armut betroffen oder unmittelbar von ihr bedroht. Etwa zwei Millionen von ihnen nutzen demnach das Hilfsangebot der Tafeln.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.02.2024, 14:10 Uhr