Arbeiten an Brücken an der Wollankstraße - Baustellen der Bahn führen zu jahrelangen Einschränkungen in Pankow und Wedding

Di 02.07.24 | 17:58 Uhr
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Archivbild:S-Bahnhof Wollankstraße am 02.10.2019.(Quelle:imago images/R.Zöllner)
Bild: imago images/R.Zöllner

Bauvorhaben der Deutschen Bahn und eine Baustelle der Senatsverwaltung werden in der nächsten Zeit größere Auswirkungen für Bahnpendler, Autofahrer und Radfahrer in Pankow, Wedding und Reinickendorf haben. Die Bauarbeiten sind bis 2028 geplant.

Autofahrer, Radfahrer und Bahnpendler in Pankow, Wedding und Reinickendorf müssen sich wegen Bauarbeiten an mehreren Bahnüberführungen in den kommenden Jahren auf größere Einschränkungen einstellen. Betroffen ist neben den S-Bahnhöfen Wollankstraße, Schönholz und Wilhelmsruh auch die Wollankstraße selbst, eine der wichtigsten Verkehrsadern nördlich des Stadtzentrums. Die Wollankstraße soll während der Arbeiten mehrere Monate voll gesperrt werden.

Hintergrund der Bauarbeiten ist der Sanierungsbedarf an mehreren Brücken. Die Bahn will die Eisenbahnüberführung am S-Bahnhof Wollankstraße wegen Altersschäden abreißen und neu bauen. Die Einschränkungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer sollen laut Bahn so gering wie möglich gehalten werden. Dennoch dürften sich die phasenweisen Sperrungen in dem Bereich spürbar auf den Verkehr auswirken. Nach jetzigem Stand sollen die Bauarbeiten bis 2028 andauern.

Schäden an der Brücke am S-Bahnhof Wollankstraße

Über die 1901 errichtete Brücke der S-Bahn über die Wollankstraße zwischen den Bahnhöfen Bornholmer Straße und Wollankstraße führen nicht nur Gleise der S-Bahn-Strecke zwischen Gesundbrunnen und Oranienburg, sondern auch ein Gleis der früheren Fernbahnstrecke zwischen Berlin und Stralsund.

Da die Überbauten laut Bahn altersbedingte Schäden aufweisen, sollen sie durch einen Neubau ersetzt werden. Im Rahmen der Bauarbeiten soll zudem die Personenunterführung am Bahnhof Wollankstraße erweitert werden. Das Teilprojekt sei ein Auftrag des Berliner Senats. "Dadurch verbessern wir den Durchgang zwischen den Stadtteilen und den Zugang zum Bahnsteig", meldete die Deutsche Bahn.

Für den Konzern ist diese Baustelle ein wichtiger Bestandteil der Planungen im Fernverkehr. Wenn die Brücke über die Wollankstraße erneutert und verbreitert wird, kann sie künftig zweigleisig von ICE-Zügen überquert werden. Schnellzüge könnten dann im neuen Depot am S-Bahnhof Schönholz stehen und von dort zum Bahnhof Gesundbrunnen fahren, um andere deutsche Städte zu bedienen.

Wollankstraße voll gesperrt

Weil die alte Brückenanlage dafür abgerissen werden muss, sind unmittelbar die S-Bahn-Linien S1 und S25 Richtung Frohnau und Tegel betroffen. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte, betreffen die Einschränkungen auf der Schiene insbesondere Pendler, die zwischen Oranienburg, Frohnau, Tegel und dem Berliner Stadtzentrum unterwegs sind. Stadteinwärts könne der S-Bahn-Takt während der Bauarbeiten weitestgehend aufrechterhalten werden, hieß es. Stadtauswärts entfalle der Halt am Bahnhof Wollankstraße aber zwischen März 2025 und August 2028. Dafür gebe es Schienenersatzverkehr.

Die Wollankstraße muss bis zum Ende der Bauarbeiten im Jahr 2028 stufenweise gesperrt werden. Komplett wird sie von Mitte November bis Mitte Dezember 2024 in Höhe des S-Bahnhofs Wollankstraße gesperrt, so die Bahn. Von Mitte Dezember bis Anfang März wird die Wollankstraße an dieser Stelle nur eingeschränkt befahrbar sein. Im März 2025 wird die Straße dann wieder vollständig gesperrt, bevor sie am April 2025 dann nur noch noch einstreifig befahrbar sein wird. Auch im weiteren Verlauf der Sanierungsmaßnahmen werde es immer mal wieder zu Vollsperrungen kommen, kündigt der Bahnsprecher weiter an.

Für die Phasen der Vollsperrung stehen mehrere Ausweichstrecken bereit, darunter über die Bornholmer Straße, Breite Straße und die Mühlenstraße.

Radfahrer müssen vier Monate auf Schwedter Steg verzichten

Radfahrer im Bezirk Pankow müssen sich darüber hinaus auf eine Sperrung einstellen, die mit der Wollankstraße erst einmal nichts zu tun hat. Wie die Senatsverwaltung für Verkehr bekanntgab, wird noch im Sommer der Schwedter Steg wegen Bauarbeiten gesperrt, also die Verlängerung der Schwedter Straße über die Ring-S-Bahn-Gleise.

Eine Sprecherin erklärte rbb|24, dass der Belag auf dem Steg zwischen August und November erneuert werde. Während der Arbeiten sei die Brücke zum Mauerpark voll gesperrt, Radfahrer müssen dann einen Umweg in Kauf nehmen. Wann genau die Bauarbeiten beginnen, sei bislang noch unklar, "die Ausschreibung läuft noch", sagte die Sprecherin. Insgesamt seien Bauarbeiten für eine Dauer von knapp vier Monaten geplant.

21 Kommentare

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  1. 21.

    >"Hier sollte zukünftiges Wachstum gleich mitgedacht werden."
    In diesem Fall Wollankstraße wird das sogar. Die Fernbahnstrecke wird wieder zweigleisig, damit Regionalbahnen aus dem Nordosten besser bis nach Berlin Gesundbrunnen geführt werden können. Die Straßenunterführung wird neu gebaut und dabei gleich für evtl. Straßenbahnausbau ausgelegt.

  2. 20.

    Wenn es nach der Baustelle auch so ist, dass diese Strecke mit guter Auslastung auch vom Fernverkehr befahren werden kann, ist es in Ordnung. Hier sollte zukünftiges Wachstum gleich mitgedacht werden.

  3. 19.

    ... und mal abwarten wann und für wie lange der Alexanderplatz gesperrt wird, wenn urplötzlich auch da all die Bahn-Brücken extremen Sanierungs-/Austausch-Bedarf haben.
    Würde ich sicher nicht erleben (wie die Wiedereröffnung des Pergamon-Museums).

  4. 18.

    Hätte man ein besseres Verhältnis zu China könnte man auf jene Ingenieure und Arbeitskräfte zurück greifen und Zack - nach zwei Wochen stehen die neuen Brücken inkl. neuer Gleise.

  5. 17.

    Der Gedanke kam mir auch grade. Wenn das die gleichen Planer wie in der Treskowallee sind, kann man ruhig schon mal 1-2 Jahre drauflegen.

  6. 16.

    Es ist schon erstaunlich, wie immer wieder in Berlin Planungen laufen. Die u-Bahn nach Tegel verzögert sich bis mindestens Ende 2025 und die Bahn glaubt doch nicht ernsthaft daran ihren Zeitplan einhalten zu können. Die Verbindungen sind jetzt schon miserabel

  7. 15.

    Genau darauf wollte ich auch hinweisen. Die Bauarbeiten bei der S2 laufen seit ca. 2015/16. Weiß jemand, ob da jemals Schluss ist? Auch Straßenbaustellen werden gefühlt nie fertig; es werden nur permanent neue Baustellen eingerichtet.
    Für die Fahrt zur Arbeit werden die neuen Baustellen schrecklich werden. Trotzdem wird es dabei bleiben, dass man mit dem Auto deutlich schneller und zuverlässiger unterwegs ist als mit der Bahn - vom Stadtrand in die Innenstadt.

  8. 13.

    >"Nicht zu vergessen wie lange schon am Bahnhof Karow und Bahnhof Buch gebaut wird……inklusive Straßensperren und Umleitungen durch 30er-Zonen,"
    Nicht klagen. Wie heißt es immer so schön für die Überstadt Berlin: Berlin erfindet sich immer neu!
    Immer neu erfinden heißt auch, immer neu und ständig bauen. In diesem Sinne entspricht Berlin doch seinem Ruf oder?

  9. 12.

    Sollte nicht um den Zeitraum 2025 ... 2030 auch die Brücke "Schönhauser Alle" komplett neu gebaut werden?
    Gab es nicht neulich auch die Meldung, dass die Prenzlauer Promenade "demnächst" bautechnisch umgestaltet werden soll ? Na bitte, Verkehrschaos dann komplett ...

  10. 11.

    Nicht zu vergessen wie lange schon am Bahnhof Karow und Bahnhof Buch gebaut wird……inklusive Straßensperren und Umleitungen durch 30er-Zonen, diese Straßen können danach direkt mit saniert werden.

  11. 10.

    >"Die BVG sollte parallel dazu aber noch die U8 zwischen Wittenau und Gesundbrunnen sperren, sonst funktioniert die offenbar ab 2025 angestrebte Blockade des Berliner Nordens nur suboptimal."
    Ihr Vorschlag ist super! Wenn das die Verantwortlichen der BVG lesen... oh je...
    Gesundbrunnen in den Berliner Norden einzuordnen, ist aber auch schon etwas gewagt.

  12. 9.

    Die BVG sollte parallel dazu aber noch die U8 zwischen Wittenau und Gesundbrunnen sperren, sonst funktioniert die offenbar ab 2025 angestrebte Blockade des Berliner Nordens nur suboptimal.

  13. 8.

    Gibt in der Pankow nur Autonutzende und in Reinickendorf nur Öffifahrende? Es betrifft wohl eher alle Verkehrsteilnehmer.

  14. 7.

    Freut euch drauf… ihr habt die Sanierung der Autobahn vergessen… icc bis nach heiligensee raus bis 2030.. läuft;)

  15. 6.

    Bei allen notwendigen & richtigen Bauarbeiten im Bahnnetz erwarte ich trotzdem das man gerade auch hier am Bahnhof Wollankstraße auf den Denkmalschutz achtet !! Und auch ich finde es merkwürdig das die Strecke Stadteinwärts von 2025 bis 2028 ganze 3 Jahre dauern soll !! Aber nach Karlshorst und Schöneweide darf einen wahrscheinlich nichts mehr wundern !!!

  16. 5.

    >"Wird die Deutsche Bahn (DB Netz) wirklich die Stirn haben, für einen Brückentausch über drei Jahre zu brauchen?"
    Ach doch, kriegen se hin in 3 Jahren. Ich prognostiziere mal + halbes Jahr. Sind ja eigentlich 4 Bahnbrücken. Und nicht nur die Brücken, sondern auch die Stützen und Stützenlager unter den beiden S-Bahnbrücken. Ich schätze mal, da ist auf Grund von Unwägbarkeiten noch nichts bis zum Fertigstellungsende durchgeplant. Es sind alte Brücken und die Widerlager samt deren Fundamente kann man erst nach dem Ausbau der Brücken so richtig tiefgehend begutachten und dann erst weiterplanen. Das wird um diese Bahnunterführung dann für die Anwohner eine verkehrsberuhigte Zone für ne ganze Weile, außer die Baustellenfahrzeuge am Tage. Hat ja auch was.

  17. 4.

    Hier stimmt etwas nicht: "Stadteinwärts könne der S-Bahn-Takt während der Bauarbeiten weitestgehend aufrechterhalten werden, hieß es. Stadtauswärts entfalle der Halt am Bahnhof Wollankstraße aber zwischen März 2025 und August 2028. Dafür gebe es Schienenersatzverkehr." -- Wenn nur der Halt stadtauswärts entfällt, dann wird es keinen Schienenersatzverkehr geben, weil die Reisenden eine Station weiter stadtauswärts - und dann wieder mit der S-Bahn zurück fahren können. -- Wird die Deutsche Bahn (DB Netz) wirklich die Stirn haben, für einen Brückentausch über drei Jahre zu brauchen?

  18. 3.

    Ergänzend: die Sperrung der Wollankstr. betrifft in erster Linie Pankower Autofahrer und eine Buslinie. Die Autofahrerhaben Umfahrungsmöglichkeiten - wenn auch ggf. mit Stau. Die Reinickendorfer ÖPNV- Nutzer von U- und S- Bahn können sich nur für Regen oder Traufe entscheiden. Die S nach Norden fährt ni ht durch Pankow. U- und S-Bahn nach Pankow sind gar nicht betroffen.

  19. 2.

    Ja, war total super - in nur 2h von Charlottenburg nach Heiligensee
    Dazu 550 Meter teils über Pflastersteine zum S-Reinickendorf laufen. -> Für Rollstuhl, Rollator und Gehbock ungeeignet!

    Und die U6 ist bleibt auch dicht, womit der Berliner Norden nur noch via Ersatzverkehr ohne eigene Busspur erreichbar ist, und ein evenutelles Fahrradticket, einfach unbrauchbar wird!

    -> Unternehmen die Staatlich mit Millionen Subventioniert werden sollten keine Vorstandsgehälter zahlen, sondern die Vorstände durch KI ersetzen!

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