Kriminalität - Zwei Männer nach Tod von 18-Jährigem in Berlin-Spandau wegen Mordes angeklagt

Mo 14.10.24 | 11:26 Uhr
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Ein Mann ist am 08. Mai 2024 in Berlin-Spandau auf offener Straße erschossen worden. Die Polizei sichert den Tatort. (Quelle: Morris Pudwell)
Bild: Morris Pudwell

Die Staatsanwaltschaft hat rund fünf Monate nach einem tödlichen Angriff auf einen 18-Jährigen in Berlin Anklage gegen zwei Männer erhoben. Die beiden 18 und 21 Jahre alten Beschuldigten sollen ihr Opfer Anfang Mai im Bezirk Spandau auf offener Straße getötet haben, wie die Justizbehörde am Montag mitteilte. Ihnen wird demnach gemeinschaftlicher Mord in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge vorgeworfen.

Die Beschuldigten sollen ihrem Opfer am 6. Mai nach einem Wochen zuvor gefassten Tatplan aufgelauert haben. Der 21-Jährige soll dann vier Schüsse auf den jungen Mann abgegeben haben, die ihn in Rücken, Brust und Leiste trafen. Der 18-jährige Beschuldigte soll anschließend mit einem Messer mehrfach auf das Opfer eingestochen haben.

Opfer soll sogenannte Blutrache angedroht worden sein

Die mutmaßlichen Täter setzten sich anschließend in die Schweiz ab, wo sie auf Grundlage von durch die Staatsanwaltschaft Berlin erwirkten Haftbefehlen Ende Mai festgenommen wurden. Im Juni wurden sie nach Deutschland ausgeliefert. Seitdem sitzen sie in Berlin in Untersuchungshaft. Beide schwiegen bislang zu den Tatvorwürfen.

Mutmaßlicher Hintergrund der Tat ist nach Angaben der Ermittler ein Konflikt in der Türkei, bei dem im Mai 2023 durch einen Angehörigen des Getöteten ein Verwandter der Angeschuldigten getötet worden sein soll. Dem 18-Jährigen soll damals aufgrund seiner Verwandtschaft mit dem dortigen mutmaßlichen Täter sogenannte Blutrache angedroht worden sein, weshalb er aus der Türkei ausreiste, um sich in Berlin in Sicherheit zu bringen.

Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklageschrift daher von der Verwirklichung von gleich vier Mordmerkmalen aus. Neben Habgier, Heimtücke und Tötung zur Ermöglichung einer anderen Straftat nannte sie sonstige niedrige Beweggründe.

Sendung: rbb24 Inforadio 14.10.2024, 11:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Das wird noch dauern, und falls doch irgendwann, dann nur äußerst widerwillig ! Auch müsste jemand ein Schuldeingeständnis machen und auf der ganzen Linie ein flächendeckendes Versagen einräumen. An dieser Stelle betritt man jedoch das Reich der Utopie.

  2. 5.

    Ja in der deutschen Kultur gab es schon immer die Blut Rache.
    Die traurige Wahrheit will die Politik nicht sehen.
    Immer noch nicht.

  3. 2.

    Leider kommt ja wieder Jugendstrafrecht zum Tragen und nach lausigen 5 Jahen rennt der Täter wieder frei rum und lacht sich ins Fäustchen. So was gibt es nur in Deutschland. In der Türkei würde er länger "verschwinden".

  4. 1.

    Ist das jetzt Kultur, Tradition, Fanatismus, Religion oder Sharia? Man kann nur den Kopf schütteln, ob solch archaischer Abläufe und Taten. Das „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, gibt es allerdings auch anderswo…

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