Monitoring-Bericht -
Die Zahl queerfeindlicher Straftaten in Berlin steigt weiter an. Das berichtet das wissenschaftliche Institut Camino in seinem aktuellen Monitoring-Bericht, der im Auftrag der Berliner Landesstelle für Gleichbehandlung erstellt wurde.
Demnach wurden 588 Straftaten gegen die sexuelle Orientierung im Jahr 2023 polizeilich erfasst, das waren 105 oder 21 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Am häufigsten waren Beleidigungen mit 45,4 Prozent, gefolgt von Körperverletzungen (21 Prozent) und Volksverhetzungen (7,1 Prozent).
Bereits in den vergangenen Jahren war ein stetiger Anstieg LSBTIQ+-feindlicher Straftaten registriert worden.
Tatverdächtige sowie Opfer vorwiegend Männer
Die Straftaten spielen sich dem aktuellen Monitoring zufolge vor allem im öffentlichen Raum ab. Ungefähr ein Fünftel der queerfeindlichen Straftaten werden mittlerweile im digitalen Raum begangen.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich fast immer (92,4 Prozent) um Männer - vorwiegend aus mittleren Altersgruppen. Auch bei den Geschädigten sind männliche Personen besonders häufig vertreten.
Auch die Zahlen der Berliner Staatsanwaltschaft belegen den Anstieg der gegen die sexuelle Orientierung gerichteten Gewalt. Demnach wurden in diesem Bereich 791 eingegangene Verfahren gemeldet, das entspricht einem Anstieg von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Sendung: rbb88.8, 18.12.2024, 12:00 Uhr