Berliner Schulen - Schulleiterverbände warnen vor Ausfall der Hälfte aller Klassenfahrten

Mo 02.12.24 | 14:58 Uhr
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Symbolbild: Klassenausflug. (Quelle: dpa/Shotshop)
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Audio: rbb24 Inforadio | 02.12.2024 | Ute Schuhmacher | Bild: dpa/Shotshop

Die Vertreter aller Berliner Schulleiterverbände warnen davor, dass im kommenden Jahr rund die Hälfte aller Klassenfahrten ausfallen könnte. In einer Pressemitteilung vom Montag schreiben sie, dass in den vergangenen Jahren etwa doppelt so viel für Klassenfahrten ausgegeben worden sei, als im Etat dafür vorgesehen war. Weil die schwarz-rote Koalition den Etat für Klassenfahrten nun deckeln will, würden massenweise Reisen ausfallen, so die Schulleitervereinigungen.

In Steglitz-Zehlendorf und Lichtenberg sei das Budget für Klassenfahrten bereits jetzt überzogen, sagte Sven Zimmerschied von der Vereinigung der Berliner ISS Schulleiterinnen und Schulleiter (BISSS) dem rbb. In Charlottenburg-Wilmersdorf gebe es lediglich noch Budgetreste, weil einige Schulen ihren Etat bereits überzogen hätten. Die Folge sei, dass alle anderen Schulen im Bezirk ihr Budget für das kommende Jahr um ein Drittel gekürzt bekommen haben.

Schulleiter: Skireisen und Austauschfahrten müssen ausfallen

Die Schulleiterverbände warnen davor, dass durch den Kostendeckel Sportkurse wie etwa Skireisen ausfallen müssten, die traditionell als Blockveranstaltungen geplant werden. Außerdem würden langjährige Schüleraustauschfahren ausfallen. Zudem würde wegen der späten Kommunikation nun Chaos bei den Klassenfahrten in Berlin herrschen.

Um das Problem zu lösen, schlagen die Schulleiterverbände vor, andere Haushaltstitel zu nutzen, um die Klassenfahrten doch möglich zu machen. So könnte der Verfügungsfond der Schulen dafür genutzt werden, aus dem sonst beispielsweise Möbel gekauft werden oder auch die sogenannten PKB-Mittel (Personalkostenbudgetierung), aus denen Vertretungslehrer finanziert werden.

Der Berliner Senat hatte am vergangenen Dienstag den Nachtragshaushalt für das kommende Jahr beschlossen. Darin wird der Etatposten für Klassenfahrten zwar nicht gekürzt. Er soll aber nicht überzogen werden können, wie das in den vergangenen Jahren der Fall war.

Sendung: rbb24 Inforadio, 02.12.2024, 14:30 Uhr

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10 Kommentare

  1. 10.

    Muddi un Vaddi haben zusammen 6000 Euro - aber natürlich kein Geld für Klassenfahrten - Alles klar !!!

  2. 9.

    Wenn es darum geht, dass man am Leben bleibt, streichen wir einfach die Schule komplett. Oder wie soll ich Ihren Kommentar verstehen?

    Klassenfahrten haben natürlich auch immer einen Spaß-Anteil. Sie sind aber genauso dazu da, Klassengemeinschaften zu stärken und zu fördern. Oder durch Austauschprogramme andere Kulturen kennenzulernen.

  3. 8.

    Das hat nichts mit veralteter Verwaltung zu tun, sondern damit, dass der Gesetzgeber vorgibt, wofür die Verwaltung das Geld ausgeben darf. Wenn Bashing, dann bitte an den richtigen Adressaten!

  4. 7.

    Gelder können leider nicht umgewidmet werden. So ist die veraltete Verwaltung.
    Außerdem halten sich Schulen an die preislichen Vorgaben, da sonst eine Klassenfahrt nicht genehmigt werden kann.
    Dass die Preise gestiegen sind, liegt nicht an der mehr gewordenen Anzahl an Fahrten, sondern an der Inflationsbund wirtschaftlichen Situation im Tourismus. Beispiel: Fahrt nach Italien vor Corona 350 Euro...Nach corona 450 Eur all inkl.. Jetzt 550 Halbpension. Jetzt meckern viele "warum nicht in Deutschland?!". In Deutschland (Bayrischer Wald, Harz, sächsische Schweiz) kosten gleich viel jedoch nur mit Frühstück.
    Und jetzt das was mich eigentlich aufregt. Der Staat zahlt ja nicht für jeden SuS die Fahrt. Es geht hier um die Dienstreise der Lehrkraft. Das sind peanuts. Es hört sich immer so an als ob alle Lehrer wegfahren. Sie können sich das gerne Hochrechnen und aus ihrer Blase rauskommen.

  5. 6.

    "Die Schulleiter-Verbände sind der Auffassung, dass Vertretungs-Lehrer und Schul-Möbel weniger wichtig sind, als Klassenfahrten ???" Nein, das haben Sie falsch verstanden. Die meinen garnichts. Es war nur ein Vorschlag an die Schulen, wie sie evtl. doch noch die Klassenfahrten finanzieren könnten - müssen sie aber nicht. Das muss jede Schule selbst entscheiden, was für sie wichtiger ist. Es ist doch privat auch so - wenn ich kein Geld habe, kann ich schlichtweg keinen Urlaub machen. Man kann ja halt nur das ausgeben, was man hat, oder?

  6. 5.

    "...dass in den vergangenen Jahren etwa doppelt so viel für Klassenfahrten ausgegeben worden sei, als im Etat dafür vorgesehen war." WARUM ist das so? Das finde ich schon dreist. Warum hält man sich nicht an das zur Verfügung stehende Budget? Das macht doch jeder Privatmensch auch. Geld, welches ich nicht habe, kann ich nicht ausgeben - punkt. Ich frage mich, warum da niemand drauf geachtet hat, dass nicht mehr Geld ausgegeben wird als verfügbar ist. Naja, und jetzt hat man den Salat. Die Schulen sollten dafür sorgen, dass sie innerhalb ihres Budgets bleiben...

  7. 3.

    Nun aber mal halblang, ja? Diese Klassenfahrten gehören zur Bildung und sind nicht ersetzbar! Erinnere Dich an Deine Fahrten damals, in den 60ern. Warum sollen es unsere Kinder heute schlechter haben? Die sind schon genug überlastet, mit alle den Problemen heute!

  8. 2.

    Die Schulleiter-Verbände sind der Auffassung, dass Vertretungs-Lehrer und Schul-Möbel weniger wichtig sind, als Klassenfahrten ??? Das Geld kann doch umgewidmet werden ???
    Eine unglaublich Einstellung !!!
    Hauptsache Spass und Reisen und kein Unterricht. Wozu lesen, schreiben , rechnen lernen ? Klassenfahrten fördern den sozialen Zusammenhalt der Schüler / Schülerinnen.
    Die Schule ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Siehe: Gieskannenn-Prinzip bei Ausgaben, Sondervermögen...
    Alles klar ?

  9. 1.

    Unabhängig von der aktuellen Problematik wurden die Klassenfahrten ja auch immer maßloser: sie sind einfach viel zu teuer für normale Eltern mit normalen Berufen.

    Hier muss ganz dringend eine Rückkehr zur Normalität erfolgen!

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