Öffentlich zugängliches Register - Brandenburg veröffentlicht Hebesatz-Richtwerte für die Grundsteuer

Mo 02.12.24 | 15:57 Uhr
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Symbolbild: Einfamilienhaus in Brandenburg. (Quelle: dpa/Schoening)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 03.12.2024 | Carsten Krippahl | Bild: dpa/Schoening

Für Brandenburger Grundstückseigentümer gibt es jetzt erste Hinweise, wie viel Grundsteuer sie in Zukunft zahlen müssen: Das Land hat das sogenannte Hebesatz-Register veröffentlicht. Dieses ist allerdings nur eine Orientierungshilfe.

Brandenburger Wohnungs- und Grundstücksbesitzer bekommen nun endlich Klarheit, wie viel Grundsteuer sie voraussichtlich ab 2025 zahlen müssen. Das Finanzministerium hat das Hebesatzregister, auch Transparenzregister genannt, veröffentlicht. Zuerst hatte die "Märkische Allgemeine Zeitung" berichtet.

Dieses Register gilt zum einen als Orientierungshilfe für Kommunen, denn diese legen den Hebesatz fest. Zum anderen kann auf der Internetseite des Finanzamts Brandenburg [finanzamt.brandenburg.de] jedermann einsehen, welcher Hebesatz für jede Kommune empfohlen wird.

Hausbesitzer können Register selbst einsehen

Dabei werden zwei Werte angegeben: Grundsteuer A ist ein Hebesatz für Land- und Forstwirtschaftsbetriebe. Für Eigenheimbesitzer der Wert ist Grundsteuer B entscheidend. Er gibt den empfohlenen Hebesatz für Grundvermögen wie Ein- und Zweifamilienhäuser, Wohnungseigentum, Mietwohngrundstücke, Geschäftsgrundstücke, unbebaute Grundstücke, Teileigentum und gemischt genutzte Grundstücke an.

Die Grundsteuer wird nach folgender Formel berechnet:
Grundsteuerwert × Grundsteuermesszahl × Hebesatz 2025 ÷ 100.

Kommunen nicht an Vorgaben des Landes gebunden

Die Kommunen sind allerdings nicht an die Vorgaben des Landes gebunden. "Die Aufgabe der Bestimmung der konkreten Hebesätze liegt allein in der Zuständigkeit der Städte und Gemeinden. Daran hat sich durch die Reform der Grundsteuer auch nichts geändert", heißt es auf der Seite des Finanzamts.

Nach der Festlegung der endgültigen Hebesätze werden die Grundsteuerbescheide verschickt, in den die tatsächlich zu zahlende Grundsteuer mitgeteilt wird. Dafür wird der Grundsteuermessbetrag im Grundsteuerbescheid der Gemeinde mit dem von der Gemeinde festgelegten Hebesatz multipliziert und durch 100 dividiert.

Sofern Eigentümer noch keinen "neuen" Grundsteuerbescheid von der zuständigen Gemeinde erhalten, müssen sie die Vorauszahlungen nach Maßgabe des bisherigen Grundsteuerbescheids weiterhin leisten.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 03.12.2024, 19:30 Uhr

41 Kommentare

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  1. 41.

    Herr Erpetaler ist Immobilienbesitzer und ärgert sich auch nicht über die Wertsteigerung der letzten 15 Jahre. Aber er amüsiert sich doch sehr, wenn man - zu Recht - stolz darauf ist, etwas aus eigener Leistung Wertvolles geschaffen zu haben und gleichzeitig behauptet, man könne sich die darauf zu entrichtende Steuer nicht leisten. Bleibt ehrlich, Freunde: Viele hier WOLLEN als Eigentümer keine Steuern zahlen. Dann muss man darüber sprechen, wo dieses Geld dem Staat fehlen soll.

  2. 40.

    Verstehen es richtig,
    Dass die hebesätze
    für das Kalenderjahr 2024
    mit den hebesätze 2025 gleichgesetzt werden?
    Na, dann ist jeder ein gut Bürger.
    Allen eine schöne Woche.

  3. 39.

    Sie verkennen, dass es für die Ermittlung eines (aufkommensneutralen) Hebesatzes, nicht auf die Höhe des aktuellen Hebesatzes ankommt. Entscheidend ist vielmehr die Höhe des Grundsteueraufkommen und die Summe der Gewerbesteuer-Messbeträge. Aus diesen beiden Größen hat das Finanzministerium die Werte im Hebesatzregister ermittelt.

  4. 38.

    beim Hauskauf mit Sanierung haben wir seit 2006 1000€ (!) Grundsteuer bezahlt, unsere Nachbarn um die 160 - 180€ - kein Witz. Nach der Neuberechnung zahlen wir 660€ (endlich) und die Nachbarn 450€. Nachdem wir jahrzehntelang die Nachbarn "mitbezahlt" haben, wurde es endlich angeglichen. Damit kann ich leben :-)

  5. 37.

    Genau.

    Unsere Gemeinde liegt bereits jetzt schon ca. 300% über dem im Transparenzregister. Das ist nicht nur willkürlich, sondern die Gemeinde/n brauchen dringend höhere Geldeinnahmen.

    Warum wohl. Sie Gutbürger.

  6. 36.

    Bei uns von 240 auf 140 €, wenn sich die Gemeinde an die Werte aus dem Hebesatzregister hält.

  7. 35.

    Bisher hatte meine Stadt 400% Hebesatz, laut diesem Register werden 490% empfohlen. Einen neuen Bescheid gab es noch nicht, ist ja auch noch Zeit bis zum Jahresende ;-) Wenn das angewendet wird, dann ist das eine saftige Erhöhung für alle, auch wenn der Wertbescheid / Messbetrag ungefähr gleich geblieben ist :-(

  8. 34.

    Liebe Familie,
    Ihren Sachstand, schrieben Sie sehr schön auf.
    Und es gibt viele, die ein Haus im Zuge eines Erbes erwarben.
    Viele sahen dann die Notwendigkeit, das Haus zu sanieren. Die Finanzierung gleicht einer Miete.
    Meine Sicht auf die Dinge sind, und hier kann ich, den von Ihnen zitierten, gut verstehen, dass über die Grundsteuer schlechter geredet wird, als es tatsächlich ist.
    Wenn hier einige eine Enteignung herbei reden.
    In meinem Umkreis, sei es Freunde, sei es die Verwandten, sei es die Nachbarn oder Bekannte, sprechen von einer moderaten Erhöhung, von einer Senkung der Grundsteuer Last. Auch hier gibt es einen, der eine x-Fache Erhöhung hat. Der lebt das offenen aus, mit dem Hinweis, dass bis 2024, die Grundsteuer bereits im Februar für alles bezahlt sei. Bezahlt, weil die Tankrechnung für Benzin im Monat höher ist.

  9. 33.

    Wenn sich meine Kommune (LU) an dem Orientierungssatz vom FA hält, zahlen wir künftig das doppelte. Das ist schon eine krasse Erhöhung. Mich würde mal interessieren, wo die Grundsteuer tatsächlich sinkt. Davon habe ich noch nicht so viel gehört

  10. 32.

    Die im Hebesatzregister veröffentlichten Werte sind methodisch sachgerecht ermittelt worden. Sie sollen den Gemeinden die Festsetzung eines Hebesatzes ermöglichen, die zu einem gleichen Grundsteueraufkommen führt wie nach den alten Grundstückswerten. Die Mieter und Grundstückseigentümer können damit prüfen, ob die Gemeinde sich daran orientiert. Wenn die Gemeinde davon erheblich abweichen will, sollte man sich dies als Bürger von den GemeindevertreterInnen erklären lassen.

  11. 31.

    Auch wenn manche es nicht verstehen wollen oder können, Grundbesitz ist nicht gleichbedeutend mit vermögend.
    Wenn sie "Erpetaler" ein Grundbesitz vererbt oder geschenkt bekommen und diesen Grundbesitz selbst bewohnen, dann ersparen sie sich zwar die Miete für ihre Mietwohnung, aber zahlen trotzdem die Nebenkosten und wenn sie kein oder ein geringes Einkommen besitzen, dann können sie durchaus zur armen Bevölkerung gehören.
    Der Wert eines Grundstückes wird erst dann zum Vermögen, wenn man diesen Grundbesitz veräußert.
    Von daher zeugt ihr Kommentar von Ahnungslosigkeit und Neid.

    Grade für Familien ist es nicht selten günstiger eine Immobile abzuzahlen als zur Miete zu wohnen.
    Meine Frau und ich könnten uns keine geeignete Mietwohnung für ein 4 Personenhaushalt leisten und sind darum auf unsee Immobilie angewiesen.

    Und wer weiß, wenn Frau/Herr "Erpetaler" sich früher etwas mit dem Thema Finanzen beschäftigt hätten, würden sie vieleicht selbst inzwischen Immobilienbesitzer sein.

  12. 30.

    Ja, ist so, wenn man wie wir 35 Jahre lang einen Kredit fürs Haus zurückgezahlt hat, während andere sich drei tolle Urlaube im Jahr gegönnt haben. Jeder wie er möchte, aber bitte danach keinen Neid. Unsere Grundsteuer ist nur gering gestiegen.

  13. 29.

    Ist Ihre Aussage war?
    Ist Ihre Aussage vollständig, ist die bessere Frage.
    Die Grundsteuer trägt wirtschaftlich jeder der ein Wohnraum beansprucht, nutzt, Der eine direkte an die Kommune, der andere über die jährliche Abrechnung der Nebenkosten.
    Die gesamte Grundsteuer genießt einen speziellen Ruf, dar einige, mit Schlagzeilen, zusätzlichen Umsatz generieren wollen. Einige ihr eigenes Grunndbuch nicht lesen können.
    Ich zahle jetzt 50% mehr im Jahr. Von ca 400 auf ca 600 Euro. Ja das ist ärgerlich, aber kein Welt Untergang.
    Also zum 15. Februar 150 statt 100 Euro bezahlen.

  14. 26.

    @ Erpetaler
    Richtig, weiß doch jeder, dass alle Hausbesitzer Millionäre sind, die können ruhig geschöpft werden. Wie lebensfremd kann man eigentlich sein?

  15. 25.

    Abzocke? Unsinn!

    Den Hebesatz legt jede Kommune selbst fest. Das ist zulässig und nicht willkürlich.

  16. 23.

    Kaum steht in der Überschrift das Wort " Grundsteuer " schaltet was?
    Das Verfassunggericht hatte seinerzeit ein Urteil gesprochen, das den Gesetzgeber auffordert, die bisherige Regelungen zu überarbeiten. Da heraus entstand die Regelungen ab 2025.
    Frage in die Runde was bedeutet denn, dass die Steuer um das dreifache steigt, oder um die Hälfte sinkt.
    Beispiel: von 50.-€ zu 350.-€ beträgt der Faktor sieben.
    Von 700.- zu 350,- beträgt der Faktor einhalb.
    Beispiel zwei:
    Grundsteuerwert 100.000,-€
    Messzahl 0.34 ‰ (Promille)
    Hebesatz 400 % (Prozent)
    100.000 / 1.000 = 100 [ umrechnen ein Ganzes zu 1 ‰ ]
    100 * 0.34 = 34,-€
    34 * 400 % = 136,-€ Grundsteuer
    Bei einem Grundsteuerwert von 300.000,-€ wären es 408,-€.

  17. 22.

    Ja stimmt, sorry. Habe übersehen dass es in der Formel Messzahl und nicht Messbetrag heißt. Der Vollständigkeit halber: Grundsteuerwert x Messzahl = Messbetrag

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