Wahlkreis Potsdam - Scholz mit 93,2 Prozent zum SPD-Direktkandidaten gewählt

Sa 30.11.24 | 18:11 Uhr
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), winkt nach seiner Rede bei der sogenannten „Wahlsiegkonferenz“ der SPD am 30.11.2024. (Quelle: picture alliance/dpa/Michael Kappeler)
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Bundeskanzler Olaf Scholz ist von der SPD in seinem Potsdamer Wahlkreis erneut zum Direktkandidaten für die Bundestagswahl gewählt worden. Auf einer Parteikonferenz in der brandenburgischen Hauptstadt stimmten 69 Delegierte für ihn. Es gab vier Gegenstimmen und eine Enthaltung. Damit kam Scholz auf eine Zustimmung von 93,2 Prozent.

Vor der Wahl zeigte sich Scholz trotz des großen Rückstands auf die Union zuversichtlich, dass die SPD bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar wieder stärkste Partei werden kann. "Wir werden vorne liegen." Derzeit liegt die SPD in den Umfragen 16 bis 22 Prozentpunkte hinter der Union. Scholz erinnerte daran, dass er auch bei der letzten Wahl den Trend innerhalb der letzten zweieinhalb Monate drehen konnte.

34 Prozent bei der letzten Wahl

Scholz hatte das Direktmandat in seinem Wahlkreis 2021 mit 34,0 Prozent der Stimmen gewonnen. Er setzte sich damit klar gegen die damalige Kanzlerkandidatin der Grünen und heutige Außenministerin Annalena Baerbock durch. Sie kam nur auf 18,8 Prozent. Auch diesmal tritt Baerbock wieder gegen Scholz an. Der Wahlkreis 61 umfasst Potsdam und Teile des Umlands (Potsdam-Mittelmark II und Teltow-Fläming II).

Scholz war am Montag vom Bundesvorstand der SPD einstimmig als Kanzlerkandidat nominiert worden. Vorausgegangen war eine zweiwöchige Debatte darüber, ob der deutlich beliebtere Verteidigungsminister Boris Pistorius als Ersatzkandidat für Scholz eingewechselt werden soll, der nach dem Scheitern seiner Ampel-Regierung politisch angeschlagen ist.

Scholz zur Einheit der SPD: "Mein Eindruck ist, es klappt"

Scholz selbst bezeichnet die von vielen in der SPD als chaotisch empfundene Kandidatendebatte als "Innehalten" vor der Entscheidung. Jetzt gehe es darum, dass die Partei geschlossen in den Wahlkampf ziehe, sagte er heute in einem Gespräch mit Bürgern in Kleinmachnow bei Potsdam. "Mein Eindruck ist, es klappt und alle wollen mithelfen."

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40 Kommentare

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  1. 40.

    Das wird wieder eine Bundestagswahl mit zwei unbeliebten Kanzlerkandidaten. Ich hatte gehofft, dass SPD und CDU aus der letzten Bundestagswahl gelernt hätten...aber Politiker wollen eher das beste für sich & nicht immer das beste fürs Land.

  2. 39.

    Ja genau! Warum kapieren diese Pseudokritiker das nicht? haben die Angst, der Wahrheit ins Auge zu sehen?

  3. 37.

    Man muß nur für das richtige Wahlvolk - 96 Wähler - sorgen, sich dann "unterhaken" und sich richtig Mut zusprechen und schon hat man (großzügig aufgerundet) ein überwältigendes Votum. Ab Montag ist dann Herr Scholz wieder " von der Realität umzingelt".

  4. 36.

    Nein, er hat ja von Anfang an gesagt, dass das nicht seine Lebensplanung ist.
    Es wollte nur kaum jemand hören, erst recht nicht die schlagzeilengeilen Medien.

  5. 35.

    Das sind allerdings ziemlich desaströse Unternehmungen gewesen. Sowas bitte nicht nochmal!

  6. 34.

    Demokratie, ein Begriff, der gerne einmal inflationär von e7nen oder anderen Seite benutzt wird, um Ihre Taten zu erklären. Am Hindukusch, in Mali, damals im Koserov, wurde unsere Demokratie, unsere Freiheit verteidigt.
    Sie sehen, die Demokratie territoriale einzugrenzen fällt schwer.

  7. 33.

    "Das Wahlergebnis ist ja wie zu Zeiten der DDR."

    Das konnte die SPD schon besser.
    Martin Schulz wurde 2017 mit 100 Prozent zum neuen Parteivorsitzenden gewählt!
    Alles weitere ist bekannt.

  8. 32.

    „Wir sollten uns vergegenwärtigen, dass das nicht unser Konflikt ist und dort auch nicht unsere Demokratie verteidigt wird.“

    Dann frage ich mal andersherum. Wo fängt denn ihrer Meinung nach „unser“ Konflikt an und „wo“ genau würde „unsere“ Demokratie verteidigt?

  9. 30.

    Da bin ich vollkommen Ihrer Meinung, man kann nur hoffen, das der ungeliebte Präsident eine Lösung findet, bevor wir einen neuen Kanzler haben.

  10. 29.

    An diesen Unfug glauben Sie doch nicht wirklich. Auch im Osten gibt es reichlich SPD Mitglieder. Diese sind aber im erlauchten Kreis der SPD Führungsriege nicht erwünscht, schließlich müssen die eigenen, langjährigen Anhänger versorgt werden.

  11. 28.

    Ich bin mir ebenfalls sicher das dieser Krieg nur durch Verhandlungen beendet werden kann, deshalb wünsche ich mir trotzdem keinen Kanzler, der einmal eine Sache aus meiner Sicht richtig macht. Ich wünsche mir einen Kanzler der wohl nur einmal eine Sache aus meiner Sicht falsch macht, wie wohl viele andere auch. Ich bin mir darüber im Klaren, das meine Meinung nicht Maßgeblich ist, doch sie ist meine Stimme wert.

  12. 27.

    Bevor wir die Taurus senden, sollten wir erst unsere Bunker ertüchtigen.
    Nicht nur, dass die BRD sich schon mit Abermilliarden an dieser militärischen Auseinandersetzung beteiligen, käme die Entsendung dieser Marschflugkörper einen Eintritt in diesen Konflikt gleich. Wir sollten uns vergegenwärtigen, dass das nicht unser Konflikt ist und dort auch nicht unsere Demokratie verteidigt wird.

  13. 26.

    ..und zufälligerweise in einem der wenigen Brandenburger Wahlkreise wo Rot und Grün reelle Chancen haben. Das ist bestimmt nur Zufall ;)

  14. 25.

    Weil Pistorius einen ehrlichen und gradlinigen Eindruck hinterlässt, wie kein anderer Politiker im Rampenlicht. Er hat es nicht nötig sich in Machtspielen zu verlieren, wie beispielsweise ein Merz. Er denkt nicht in Kategorien, was interessiert mich mein Geschwätz von gestern oder dann sage ich lieber mal überhaupt nichts. Und darum spricht er über das was er denkt und tut auch mit den Leuten und versucht sie mitzunehmen.
    Das ist für sich schon bei heutigen Politikern sehr, sehr viel.

  15. 24.

    Das Schlimme ist, dass man Scholz im Vergleich zu Merz, Habeck (und Weidel) als das kleinere Übel betrachten muss.
    Das ist ein Bankrotterklärung der deutschen Politik.

    Zu Pistorius: ob er eine echte Alternative gewesen wäre, kann niemand beantworten. Entscheidend ist aber, dass er nicht wollte. Da erübrigt sich jede Spekulation.

  16. 23.

    Mit ihrer Stimme werden sie wohl ziemlich allein dastehen ! ;o)

  17. 22.

    Es mag "das Einzige" sein, aber es ist ein extrem wichtiger Punkt! Vielleicht ein überlebenswichtiger sogar...

  18. 21.

    Zu Matze
    Bei diesen Typen handelt es sich um SPD-Mitglieder, die ihren Kanzlerkandidaten für den Wahlkampf bestimmt haben. Warum dabei so wenige Ostdeutsche sichtbar sind, liegt eher daran, dass weniger Menschen aus den neuen Bundesländern in die Parteien der alten Bundesrepublik eingetreten sind.

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