Rettungsdienstgesetz - Berliner Feuerwehr-Chef fordert Gesetzesänderung

Fr 28.10.22 | 20:24 Uhr
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Karsten Homrighausen, Berliner Landesbranddirektor (Quelle: DPA/Christoph Soeder)
Video: rbb24 Abendschau | 28.10.2022 | Kerstin Breinig | Bild: DPA/Christoph Soeder

Der Leiter der Berliner Feuerwehr, Landesbranddirektor Karsten Homrighausen, hat seine Forderung bekräftigt, das Berliner Rettungsdienstgesetz an die Überlastung anzupassen.

Homrighausen sagte der rbb24 Abendschau am Freitag: "Wir sind seit vielen Monaten im Ausnahmezustand. Die Ausnahme ist die Regel geworden, [...] auch weil aus der Bevölkerung vermehrt Anrufe eingehen, die keine Notfälle sind."

Rettungsdienst soll sich wieder auf Kernaufgaben konzentrieren

Nötig sei, die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, um den Rettungsdienst zu entlasten, sagte Homrighausen.

Weil die Nachfrage nach Leistungen des Rettungsdienstes deutlich höher sei als das Angebot, werde die Berliner Feuerwehr alleine nicht in der Lage sein, die Situation nachhaltig zu lösen. Man müsse auch andere Versorgungsangebote einbeziehen - wie Sozialdienste oder hausärztlichen Bereitschaftsdienst. Dies sei notwendig, damit der Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr sich wieder auf seine Kernaufgaben konzentrieren könne, auf die Versorgung von Notfällen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 28.10.2022, 19.30 Uhr

26 Kommentare

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  1. 26.

    @ Fred, man könnte auch diejenigen finanziell in's Boot holen, die wegen einer Lappalie den Notarzt holen.

  2. 25.

    Es gibt aber auch den ärztlichen Notdienst oder Hausärzte. Wenn Sie selbst nicht im Rettungsdienst tätig sind, wissen Sie überhaupt nicht, wovon die Leute hier reden.

  3. 24.

    Genauso ist es. Niemand hat Lust beim KV-Dienst erst ewig in der Warteschleife zu hängen und dann mehrere Stunden auf den Arzt zu warten. Viele bilden sich ein, dass sie schneller bei der Notaufnahme im Krankenhaus rankommen, was allerdings nicht zutrifft. Auch dabei geht es nach Dringlichkeit.

  4. 23.

    Das Leitstellenpersonal muss eine Rettungsdienstliche Ausbildung haben. Insofern kann das Personal anhand von gewissen Symptomen durchaus zwischen einem echten Notfall und einer Bagatelle unterscheiden. Und dass viele Einsätze auch durch ein Taxi-Unternehmen oder den Hausarztbesuch vermieden werden können ist im Rettungsdienst allgemein bekannt. Aber Bagatelleinsätze sind nicht nur im Rettungsdienst ein zunehmendes Problem, sondern auch in der Feuerwehr. Während die Anzahl der Wohnungsbrände und Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen jedes Jahr abnimmt, steigt die Zahl der Einsätze stetig. Das führt halt irgendwann dazu, dass bei einem echten Einsatz alle Fahrzeuge mit Bagatelleinsätzen belegt sind, und dass führt im schlimmsten Fall zu Todesfällen.

  5. 22.

    Kurz: Synergieeffekt. EK der Fw alle im RD ausgebildet hat Ressourcen im Grossschadensfall. Wichtiger Punkt für Großstadt.

  6. 21.

    Das ist ja gar nicht mal so das Problem, aber zur kleinen Schnittwunde zu fahren, wo ein Pflaster reicht oder seit mehreren Wochen Rückenschmerzen und dann nachts um 3 den Rettungsdienst rufen, es gibt sooo viele unsinnige Anrufe bzw. Fahrten. Oder anrufen und dann sagen, dass man aber nicht ins Krankenhaus möchte, dann braucht man nicht den Rettungsdienst anrufen. Und die, die dringend den Rettungsdienst brauchen, die rufen nicht an oder erst sehr spät an

  7. 20.

    Woher wissen SIE, dass ein NICHT lebensgefährliches Krankheitsbild vorliegt?
    Haben sie eine ärztliche Ausbildung?

    Richtig, bei manchen Symptomen sollte auch dem Laien klar sein, dass keine lebensbedrohende Situation vorliegt...

    Aber wenn man im Zweifel ist, BRAUCHT man - manchmal auch zeitnah - die Expertise eines Fachmannes und da bleibt meist nur der Rettungsdienst und die Notaufnahme...

  8. 19.

    Ist hier nicht EIN Aspekt auch, dass immer weniger private Haushalte keinen eigenen PKW mehr zur Verfügung haben (sollen), mit dem sie bei Nacht und Nebel selbst mal schnell und sicher in ein Krankenhaus kommen ? … Alleine ich habe in meiner bisherigen, bescheidenen Lebenszeit gefühlt schon 15 mal Familienmitglieder in ein Krankenhaus chauffiert ... Auch mal sehr, sehr dringend und nicht nur Alte, sondern auch Kinder.

  9. 18.

    Das wird demnächst alles noch viel länger dauern, inklusive der dann völig überlaufenen Rettungsstellen der Krankenhäuser. Denn ab Januar gibt es keine Notfallsprechstunde und keine Neupatientenregelung mehr in den Arztpraxen, also weniger Notfalltermine.Hat Herr Lauterbach nebst Regierung gerade beschlossen

  10. 17.

    Man könnte sich auch einfach ein normales Taxi rufen. Das ist sogar in 3-5 minuten da. Die Bevölkerung im Alter von 30-70sollte sich aber auch mal hinterfragen ob und wann ihre Eltern als sie Kinder waren den Rettungswagen gerufen haben. Wegen Baushschmerzen, Fieber oder sonstigem normalen nicht bedrohlichen Krankheitsbildern. Da kommt man ganz schnell auf sehr geringe bis gar keine Anrufe. Das Problem ist und bleibt. Die Bevölkerung hat verlent sich selbst zu helfen und hat leider auch einen sehr starken teilweise arroganten Servicegedanken an den Rettungsdienst. Das führt regelmäßig zum Notrufmissbrauch und etlichen Fehlalarmierungen durch die Bevölkerung. Hinzu kommt eine Feuerwehrführung die sich nicht traut das Rettungsdienstgesetz richtig anzuwenden. Man muss es nicht unbedingt ändern sondern nur richtig anwenden.

  11. 16.

    Was erwarten Sie denn noch von den Sofapotatos? Und die sind der überwiegende Teil!

  12. 15.

    Das Sie mir schwubeln unterstellen verbitte ich mir. Unsere Ausbildung wurde immer weiter runtergefahren je mehr der Stab RD die Rettungsdiensteinsätze aufgeblasen hat, Ziel war es so schnell wie möglich Leute auf die Straße zu bekommen. Dazu kam, dass der Senat jahrelang gespart hat und die Berliner immer hilfloser werden. Und Trotzallem sind wir Profis und machen das beste aus der Situation und nebenbei wir sind auch Menschen und keine Maschinen.

  13. 14.

    Warteschleife Anruf 116117 teilweise 1h und Wartezeiten auf einen Arzt über 2h, Warteschleife KT-Leitstelle teilweise über 30min, Wartezeiten auf ein Auto 2h…da ist es für die Bevölkerung bequemer, ganz einfach das Taxi mit den Blaulichtern auf dem Dach zu bestellen und das ist sogar nach 10min eingetroffen

  14. 13.

    Das wäre eine gute Lösung. Wird aber an den üblichen Bedenkenträgern scheitern!

  15. 12.

    Worin liegt denn der große Unterschied zu früher, wo es noch funktioniert hat ? Seit jahrzehnten erklären die Politiker, alles immer besser machen zu wollen, das Land und die Gesellschaft in eine Zukunftswerkstatt zu verwandeln , ständig weiter zu entwickeln und andere Nettigkeiten. Gleichzeitig loben sie sich selbst mit Attributen, wie "herausragenden Leistungen und Ergebnissen " u.ä., wenn sie von ihrem angerichteten Scherbenhaufen berichten. Ist das nur mit Dummheit zu erklären oder was steckt dahinter? Man kann nur inständig hoffen, dass man selbst keine Hilfe benötigt......

  16. 11.

    Teil 2 >>Ebenso; könnte sich die hilfesuchende Bevölkerung auch mal überlegen, bevor sie 112/911 wählt, warum das sein muss. Kopf einschalten !! Kein eigener PKW vorhanden? Nachbarn schon gefragt? Liegt KEIN LEBENSBEDROHENDER Zustand vor? Dann lasst uns bitte in Ruhe.Danke.

  17. 10.

    Teil 1>>Tja....seit Monaten? Es hadert schon seit Jahren. Sowohl Führung als auch ärztliche Führung sind sich der Lage wohl bewusst, der Innensenat steht dem Finanzsenat ewig schon im Wege,da konnte auch der vorherige Landesbanddirektor nicht schalten und walten wir er wollte. Leistellenpersonal ist grundsätzlich durch eine Fehlstellung sowohl des jetzigen,als auch des vorhergehenden Abfragesystems gezwungen,die jeweiligen Rettungsmittel zu schicken, wenns der Anrufer das richtige Stichwort erwähnt am Telefon. 100% Protokollgerecht und rechtssicher. Punkt.
    Kreative und alternative NACHFRAGE -verboten! >>¢Teil2

  18. 9.

    Eine Aufklärungskampagne wäre meines Erachtens sinnvoll. Mit anschaulichen Beispielen in denen Alternativ-Telefonnummern, wie dem ärztlichen Bereitschaftsdienst 116117, klar benannt werden.
    Sehr viele Menschen kennen diese Telefonnummer z.B. noch immer nicht.

  19. 8.

    Solange die niedergelassenen Ärzte Sprechzeiten MO / Di / Do von 11-12 und Di + Do von 15 - 17 Uhr haben, wird sich nichts ändern. Solange man keine Arzttermine kriegt und Ärzte neue Patienten ablehnen können, bleibt alles beim Alten.

    Arbeitnehmer müssten am nächsten Tag wieder arbeiten, also brauchen sie eine Bescheinigung oder eine Behandlung. Ärzte fallen an der Stelle aus genannten Gründen aus ..

  20. 7.

    1. Ein Rettungsdienst braucht nicht zwingend eine Feuerwehr. Das zeigen uns die Flächenländer in der gesamten Bundesrepublik. Oder im Berliner Umland.
    2. Brennt kaum noch. Zig Löschfahrzeuge zum piependen Rauchmelder zu senden, ist übertrieben. Aber auch die Feuerwehr braucht 100% Profis. Und nicht Halbtags-Retter, die zwischen LHF, DLK und RTW hin und her springen.
    3. Der Berliner Rettungsdienst ist endlich mal auf einem zeitgemäßen Qualitätsstandard was die leitliniengerechte Versorgung angeht. Herzinfarkt, Schlaganfall, starke Schmerzen = alles ohne Notarzt möglich.
    4. Der alte Zeitgeist der Feuerwehr prägt das Bild, dass früher alles besser war. Da saßen 3 Rettungssanitäter auf dem RTW, die es auch nicht besser gemacht haben. Eher im Gegenteil.
    Fazit: Um die Anforderungen der Zeit zu meisten, muss die Qualität weiter GEHOBEN werden! Sonst sind die Leute überfordert, weil Sie alles halbherzig, aber nicht richtig machen können. Gebt den Leuten mehr Kompetenz! #WenigerSchwurbeln!

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