Lauterbach-Entführung geplant - Brandenburger wegen Umsturzplänen zu mehrjähriger Haftstrafe verurteilt

Weil sie einen Umsturz und die Entführung von Gesundheitsminister Lauterbach geplant haben, sind am Donnerstag vier Angeklagte zu Haft verurteilt worden. Darunter ist auch ein Mann aus Falkensee.
Wegen Plänen für einen Umsturz in Deutschland und eine Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sind vier Angeklagte am Donnerstag zu langen Haftstrafen verurteilt worden.
Das Oberlandesgericht Koblenz verhängte Freiheitsstrafen zwischen fünf Jahren und neun Monaten sowie acht Jahren. Unter den als Rädelsführer Verurteilten ist auch ein Mann aus Falkensee (Havelland). Ein fünfter Angeklagter erhielt eine Strafe von zwei Jahren und zehn Monaten.
Der Gruppe wurde vorgeworfen, eine Terrorvereinigung mit dem Namen "Vereinte Patrioten" gegründet zu haben oder darin Mitglied gewesen zu sein und ein hochverräterisches Unternehmen gegen den Bund vorbereitet zu haben.
Verfahren dauerte fast zwei Jahre
Laut Anklage wollte die Gruppe Deutschland ins Chaos stürzen. Mit Sprengstoffanschlägen sollte demnach die Stromversorgung zerstört werden. Lauterbach sollte aus einer Talkshow entführt und die gesamte Regierung sollte abgesetzt werden. Ziel der Gruppe war laut Bundesanwaltschaft, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu beseitigen und die Verfassung des Kaiserreichs von 1871 wieder einzuführen.
Mit den Urteilen endet das am 17. Mai 2023 gestartete Verfahren nach fast zwei Jahren. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Die Ermittlungen zu den "Vereinten Patrioten" waren einst auch Ausgangspunkt für die Ermittlungen zu der Vereinigung um Heinrich XIII. Prinz Reuß gewesen, deren mutmaßliche Rädelsführer im Dezember 2022 verhaftet worden waren. Auch diese Gruppierung, der eine frühere AfD-Bundestagsabgeordnete angehört, soll vorgehabt haben, das politische System in Deutschland mit Waffengewalt zu stürzen und eine neue Regierung zu installieren.
Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 06.03.2025, 19:30 Uhr