Dietmar Woidkes Neujahrsansprache 2023 - "In Brandenburg wird nicht gejammert, sondern angepackt"

So 01.01.23 | 12:00 Uhr
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Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg, aufgenommen in der Tür zu seinem Büro in der Staatskanzlei nach dem traditionellen dpa-Interview zum Jahresende. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 31.12.2022 | Dietmar Woidke | Bild: dpa/Soeren Stache

Tesla, Waldbrände, Geflüchtete: Das Jahr 2022 war mit Hoffnungen und Schwierigkeiten verbunden, so Ministerpräsident Dietmar Woidke in seiner Neujahrsansprache. Die Menschen in der Mark hätten aber zusammengehalten – und mit angepackt.

Brandenburg konnte die Auswirkungen der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energiekrise begrenzen. Das sagt Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in seiner Neujahrsansprache. Die PCK-Arbeitsplätze in Schwedt seien mit Unterstützung der Bundesregierung gesichert, ebenso wie die Öl- und Kraftstoffversorgung.

Dabei erwähnt der SPD-Politiker auch Frauen und Männer, die "durch die Inbetriebnahme von zusätzlichen Kraftwerksblöcken in der Lausitz auch die Stromversorgung in ganz Deutschland sichern helfen."

Woidke: Arbeitsplätze und Klimaschutz passen zusammen

Brandenburg verändere sich auch immer mehr zu einem Zentrum moderner Industrie in Deutschland, so der Politiker weiter in seiner Ansprache. Viele neue Unternehmen kämen, das bekannteste sei Tesla. Die "Brandenburger können stolz darauf sein, eine der größten Industrie-Investitionen der letzten Jahrzehnte in Europa im Land zu haben", erklärt Woidke.

Der Spitzenplatz beim Ausbau erneuerbarer Energien sei die Basis des industriellen Aufschwungs. Die Brandenburger würden zeigen, dass Klimaschutz und gut bezahlte Arbeitsplätze zusammenpassten.

"Bin stolz auf Land mit großartigen Menschen"

Der Ministerpräsident dankt in der Ansprache den Brandenburgerinnen und Brandenburgern für ihren Einsatz für Mitmenschen und Umwelt - Brandenburg sei "ein Land des Zusammenhalts, der Mitmenschlichkeit und der Hilfsbereitschaft", so Woidke.

Ob Waldbrände oder Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine - die Menschen in Brandenburg seien aktiv da, wo man sie braucht: "In Brandenburg wird nicht gejammert, sondern angepackt", so der Ministerpräsident. Die Menschen in der Mark könnten "stolz darauf sein, mit welcher Kraft sie unser Land gemeinsam voranbringen durch ihre tägliche Arbeit und ihren täglichen Einsatz."

Die Neujahrsansprache in voller Länge wird am Sonntag, 1. Januar am Mittag im Radio und am Abend vor der Tagesschau im rbb-Fernsehen Brandenburg ausgestrahlt.

50 Kommentare

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  1. 50.

    Herr Neumann ich widerspreche nicht, meine Hauptsorge gilt der hiesigen Region. Ich kann mich nicht um alle Belange der Welt kümmern. Ich würde mich nur verzetteln. Es ist schrecklich mit anzusehen wie eine halbwegs intakte Region zwischen Berlin und Frankfurt/Oder durch skrupelose Politiker, willenlose Beamten und gewissenlose Propagandisten im Namen angeblichen Fortschritts, Klima- und Umweltschutz zu Grunde gerichtet wird. Ich musste 40 Jahre das zerstörerische Werk des Bergbaus in der Lausitz und in Sachsen und Sachsen-Anhalt miterleben. Nun wird nach gleichem Muster in unserer Region vorgegangen. Dadurch animiert kriechen nun die nächsten Ratten aus ihren Löchern, um ala Tesla weitere naturbelassene Gegenden in Brandenburg ihrem Profitstreben unterzuordnen. Beispiele sind Bad Freienwalde oder Seddin südl. von Potsdam. Schlimm, dass der Umweltminister dem zustimmt. Sein Ministerium sollte künftig Umweltschmutzministerium heißen. Diese Bezeichnung wäre zutreffender.

  2. 49.

    Ansprachen der Regierenden höre ich mir mittlerweile nicht mehr an. Es wird förmlich nach Gründen gesucht den Zusammenbruch des Systems so zu begründen, dass eine Eigenschuld nicht sichtbar wird, gestern war es Corona, heute ist es der Ukrainekrieg. Klimaschutz ist für mich eine theoretisch Phrase, praktisch wird es nie umgesetzt. Die Einen treiben es zu intensiv (Hände einzementieren) und bei den Anderen reicht es war bis zu den Ohren, jedoch nicht umsetzbar, weil es auch politisch an umsetzbarem fehlt. Die Eigenverantwortung eines Jeden steht im Vordergrund und nur so ist es möglich.

  3. 48.

    Zudem, Herr A..., Tesla beansprucht nicht 200ha, sondern knapp 470ha!
    Das sind ca. 650 Fußballfelder!

  4. 47.

    Herr Neumann, ich weiß, es ist vergebliche Liebesmüh ihnen zu erklären, dass das von Tesla annektierte Gelände noch nie Industriegebiet war. Diese Info geht einfach nicht in ihren bornierten Schädel. Jetzt kommt bestimmt wieder ihre alte Leier vom demokratisch beschlossenen B-Plan. Wenn sie einmal meinen vielen an sie gerichteten Empfehlungen gefolgt wären, dann würden sie zugeben müssen, dass das alte B-Plan-Verfahren zwar eingeleitet und recht weit vorangetrieben aber nie abeschlossen wurde. Damit ist dieser Plan nie rechtskräftig geworden. Bloß das zuzugeben, das lassen ihre Hintermänner nicht zu.
    Übrigens ihre AFD-Bemerkung unterstreicht wieder ihre hilflose Agitation. Ich bin auch kein Anhänger dieser Partei, aber das Verteufeln der AFD durch die etablierten Parteien soll von deren eigenen Schwächen und Versagen ablenken. So treibt man die Menschen in die Arme der AFD. Die wirklichen Querdenker und Klimaleugner sitzen in den Reihen der etablierten Parteien.

  5. 46.

    Herr Neumann was soll der Sch...., den sie in regelmäßigen Abständen aus ihrer geistigen Jauchegrube rausangeln. Tesla hat mittlerweile ca. 260 ha Wald gerodet und giert nun nach weiteren 100 ha. Aus Whistleblowerkreisen heißt es, dass Tesla schon weitere, östlich an die L23 in Richtung Hangelsberg angrenzende Waldflächen gehören sollen. Dabei handelt es sich um ein 200 ha großes Bergbaubeschränkungsgebiet, wofür gesonderte Gesetze gelten. Über diese Flächen hat das Wirtschaftsministerium die Oberhoheit, dem eine mittlerweile allen bekannt und berüchtigte Person vorsteht. So ist die Richtigkeit der Information des Eigentumswechsel dieser Waldflächen nicht auszuschließen.
    Eine Bemerkung zu Herrn Neumanns falsche Behauptung, dass Tesla die gerodeten Flächen im gleichen Naturraum ausgleicht. Richtig ist, die Flächenagentur Brandenburg plant und steuert Wiederaufforstungen nicht Tesla. Tesla nutzt dies als reine Propaganda, ohne sich finanziell daran zu beteiligen.

  6. 45.

    Herr A., dabei liegt es doch auf der Hand, denn, kein vernünftiger Landwirtschaftsbetrieb und auch kein Forstwirtschaftsunternehmen wird seine Fläche nach der Ernte verkaufen und versiegeln wollen.
    Im Grunde ist das so wie bei den Betreibern einer Modeboutique, auch sie werden nach Sommer- und Winterschlussverkauf ihre Verkaufsflächen nicht unnötig abreißen und anschließend aufforsten lassen.

  7. 44.

    Herr Neumann wenn jemand etwas zu erklären hat dann sie. Wo wurden 100000 Fußballfelder für den Forst gerodet? Warum machen sie diese Fälle nicht publik? Ich würde erwarten, dass sie etwas dagegen unternehmen. Ich weiß, solche Erwartungen sind hoffnungslos. Ihnen geht es nur darum, konstruktive Kritik an den Machenschaften ihrer Hintermänner zu zerpflücken. Das erinnert mich an die Zeiten als sie den Wasserverbrauch der LEAG oder in Schwedt anprangerten, um Tesla Wasserverschwendung zu verschleiern. Etwas verwundert bin ich schon, dass sie auf diesem Strecke recht still geworden sind, zumal jetzt beiden Firmen leicht hätte der Todesstoß versetzt werden können, da sie wegen der Kohleverstromung und wegen Rosneft in Verruf gekommen sind. Bei deren Eliminierung würde wahrscheinlich auch Tesla ins Straucheln kommen, denn deren Dreckschleudern könnten nicht mehr mit Kohle- und Gasstrom angetrieben werden. Also lieber schweigen wie bei den verlängerten AKW-Laufzeiten. Pfui!

  8. 43.

    Ihre Sorge um das Klima beschränkt sich allerdings weitgehend auf die US-Amerikanische Fabrik für E-Autos und ggf. noch das Schlechtschreiben von WKA und PV-Anlagen in diesem Zusammenhang. Wenn es jedoch um fossile Energieträger geht sind Sie weiterhin auffällig still.

  9. 42.

    Wenn man also das Äquivalent hunderttausender Fußballfelder für die Forstwirtschaft rodet, ist es ok. Aber die 200 ha für Tesla sind Ihrer Meinung schlecht für Klima. Das müssen Sie mir näher erklären ohne sich wie sonst in Widersprüche zu verstricken.

  10. 41.

    Herr A., Sie haben zwar auf meinen Kommentar geantwortet, aber offenkundig dessen Inhalt noch nicht vollumfänglich verstanden.
    Denn, was hat die Forstwirtschaft und die bei der Holzernte in Aussicht stehenden FM mit meinem Kommentar zu tun?
    Unumstritten ist der Einklang zwischen Forstwirtschaft und Biodiversität wünschenswert bzw. zukünftig eine Notwendigkeit.
    Das können Sie aber nicht meinen, da sich ihr Aufgabengebiet - zumindest hier - einzig auf die Diskreditierung bestimmter Personen beschränkt.

  11. 40.

    Die Idee mit der selbst hergestellten Energie ist smart. Das geht auch mit eFuels. Dann brauchen Sie kein schlechtes Gewissen mehr haben, wenn Sie mit Ihrem Verbrenner statt der Tram zu einkaufen fahren. Nur mit dem Wasser ist da so ein Problem. Die Raffinerie in Schwedt braucht für jeden Liter Sprit, den Sie tanken, zwei Liter Wasser.

  12. 39.

    Herr Björn soweit gebe ich ihnen recht. Thermodynamische Prozesse spielen in Atmo- und Hydrosphäre eine große Rolle. An diesen physikalischen Prozessen ist die Biosphäre jedoch mit beteiligt. Ohne sie wäre das Leben auf Erden nicht möglich. Früher vor Hunderten von Mill. von Jahren gab es keinen freien Sauerstoff. Mikroben mussten erst die Photosynthese erfinden. Sie und all ihre pflanzliche Nachkommenschaft produzierten Sauerstoff, zuerst in den Ozeanen alles Eisen bis das Wasser weltweit sauerstoffgesättigt war. Danach konnte O2 an die Erdoberfläche steigen und sich dort anreichern. Nach Bildung einer schützenden Ozonschicht entwickelte sich Leben an Land. Die Pflanzenwelt sorgte im Laufe der Zeit für 20,9 % O2 und minimierte CO2 auf < 0,1 %. Außerdem trägt sie durch Verdunstung zur Temperaturregelung auf Erden bei. Es ist einfach nur dumm, wie wir mit der Pflanzenwelt umgehen, die sich müht, unsere Lebensgrundlagen zu sichern.

  13. 38.

    " Da Atmosphäre und Biosphäre versuchen ein natürliches Gleichgewicht herzustellen, wovon wieder das Klima abhängig ist," Das ist thermodynamisch Unsinn. Die Atmosphäre und damit das Klima sind gerade kein Gleichgewichtssystem und neigen deshalb auf kleinen Skalen (Wetter) wie auf großen Skalen (Klima) zu chaotischem Verhalten.

  14. 37.

    Herr Neumann wenn das Klima aus dem Ruder läuft, muss man notfalls auch das Vorgehen der Forstwirtschaft korrigieren. Da Atmosphäre und Biosphäre versuchen ein natürliches Gleichgewicht herzustellen, wovon wieder das Klima abhängig ist, muss man sich die Frage stellen, was wir falsch machen. So muss auch der Forst darüber nachdenken, den Wald nicht nur als reine Holzfabrik zu benutzen. Notfalls muss die gesamte Holzproduktion eingestellt werden, denn ohne Holz können wir leben, ohne Sauerstoff, den der Wald für uns produziert jedoch nicht. Wer solche Überlegungen nicht tätigt und unüberlegt weiter macht wie bisher, der steuert unweigerlich einer Katastrophe entgegen. Gegenwärtig sind die Chancen jedenfalls groß, dass das passiert. Politiker, Brandenburger voran wie auch Herrn Woidkes Neujahrsansprache belegt, in den Krallen profitsüchtiger Industrieoligarchen bemühen sich intensiv um die Katastrophe. Kommt nach Freienbrink, dort könnt ihr sehen, wie das in der Praxis vonstatten geht.

  15. 36.

    Sie stellen weiterhin die Forstwirtschaft in Frage. Die erntet jährlich zig Millionen Festmeter Holz. Wie vielen Wg. Tesla waren es bisher deutlich unter 100.000 FM, die zudem auch im gleichen Naturraum ausgeglichen worden sind.

  16. 35.

    Tesla ist für mich in Grünheide Greenwashing pur oder warum dürfen für Tesla, 100 Hektar Wald, der sich seit Jahrhunderten im Umbau zum Mischwald befindet, aus dem Naturschutz ausgegliedert werden und zur Abholzung freigegeben? Wozu gibt es Gesetze, die genau das verhindern sollen? Wir wohnen noch in einem Naherholungsgebiet, welches zur Industriehölle mutiert!! Danke an unsere Politik und co..... für diese stolze Leistung!!!

  17. 34.

    „Bei all der guten Wirtschaftsentwicklung behalten wir natürlich auch den Schutz und Erhalt unserer wunderbaren märkischen Heimat mit den weiten Landschaften, den dichten Wäldern und den großartigen Seen weiter im Blick.“

    So lauten die Worte von Herrn Woidke in seiner Neujahrsansprache. Für diese Äußerungen sollte er sich schämen. Der Widerspruch zwischen Wort und Tat kann nicht größer sein wie man in Freienbrink sehen kann. Mich würde interessieren, ob er selbst glaubt, was er ins Mikrofon sabbert? Es handelt sich nur um hohle Phrasen, die ihm vermutlich einer seiner Hilfssekretäre zugearbeitet haben und die er offensichtlich auswendig gelernt hat. Der Ministerpräsident sollte gefälligst mal nach Freienbrink kommen und den Leuten erklären, wo hier die dichten Wälder geblieben sind.

  18. 32.

    Sie haben Recht. Ich „jammere“ wirklich über Misserfolg. Der nie aufhört. Der uns zu den Letzten zählen lässt. Und ich wähle diesen Misserfolg nicht. Sie etwa?

  19. 31.

    "Bei Ihnen in "Karl-Marx-Stadt" hat sich immer noch nicht herumgesprochen, dass die 170ha auch teils zum bestehenden Industriegebiet gehören."

    Demnach sollte doch gerade Ihnen, als "Einheimischer", aufgefallen sein, dass sich das "Tesla-Gebiet" zwischen BAB 10 und L23 sowie zwischen RE1-Gleise bis L38 auf knapp 470ha beläuft.
    Abzüglich Umspannwerks (5ha) kommen wir auf knapp 465ha Waldfläche.
    Resümierend lässt sich festhalten, dass allein nur für den Bau und Betrieb der Tesla Manufacturing Brandenburg SE eine Waldfläche vernichtet wurde, die einer Größenordnung von 650 Fußballfeldern entspricht.
    Im Grunde sind das Ausmaße, die sich – ginge es nach reellen Maßstäben – nur sehr schwer mit dem Klimaschutz begründen lassen.

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