Franziska Giffeys Neujahrsansprache 2023 - "Berlin soll für alle Generationen eine soziale Stadt bleiben"

So 01.01.23 | 12:00 Uhr
  67
Franziska Giffey (SPD), Regierende Bürgermeisterin von Berlin, spricht bei einer Pressekonferenz nach einer Senatssitzung. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Audio: rbb24 Inforadio | 31.12.2022 | Jan Menzel | Bild: dpa/Jörg Carstensen

Trotz des Kriegs in der Ukraine stehe Berlin zusammen, so die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) in ihrer Neujahrsansprache. Sie dankte für zahlreiches Engagement und zog für sich eine bisher positive Regierungsbilanz.

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat sich optimistisch gezeigt, dass Berlin die aktuellen Herausforderungen mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung meistern wird. Die Geschichte zeige, dass Berlin in Krisen immer wieder zu Höchstform aufgelaufen sei, sagte Giffey in ihrer Neujahrsansprache.

Die Regierende Bürgermeisterin dankte den Ehrenamtlichen in der Stadt für ihr Engagement und vielen Beschäftigten im öffentlichen Dienst für ihren Einsatz. Zugleich zog sie eine positive Bilanz der Senatsarbeit in den vergangenen zwölf Monaten.

Giffey: 2022 "einschneidendes und herausforderndes Jahr"

2022 sei ein "einschneidendes und herausforderndes Jahr" gewesen. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar herrsche Krieg in Europa und viele Menschen machten sich Sorgen.

Die Regierende Bürgermeisterin lobte das Engagement von Berlinerinnen und Berlinern: "Viele haben Geflüchtete bei sich zu Hause aufgenommen, haben am Bahnhof geholfen, haben Lebensmittel und Kleidung gespendet. Ihnen und allen Beteiligten, Hilfsorganisationen und Ehrenamtlichen danke ich für ihre beispielhafte Solidarität. Sie alle sind Botschafter der Menschlichkeit Berlins für Berlin."

Entlastungspaket unterstütze die Menschen

Giffey betonte, dass trotz des Kriegs die Energieversorgung für die Stadt im Winter 2022/23 "in allen Sektoren" sichergestellt sei. Zudem helfe das Berliner Entlastungspaket jenen, die von hohen Energiepreisen und Inflation betroffen seien, so Giffey weiter. Auch das 29-Euro-Ticket sei eine "echte Entlastung" und habe den Berliner Verkehrsbetrieben einen neuen Kundenrekord beschert.

Schulen, Kitas, Wirtschaft – Giffey sieht Regierungsarbeit positiv

In ihrer Neujahrsansprache zog die Politikerin eine positive Bilanz ihrer Regierungsarbeit. Tausende neuer Schul- und Kitaplätze seien in diesem Jahr entstanden. Die Schulbauoffensive werde mit Ausgaben von über einer Milliarde Euro im Jahr fortgesetzt, kündigte sie an.

Auch Unternehmen und der Tourismus hätten sich von der Corona-Pandemie vergleichsweise gut erholt. So sei die Berliner Wirtschaft 2022 "überproportional gewachsen", sagte Giffey. Man habe im ablaufenden Jahr 16.500 Wohnungen neu gebaut – Ziel war es 2021 jedoch gewesen, pro Jahr 20.000 Wohnungen zu bauen. Ebenso besuchten auch wieder viele Touristinnen und Touristen die deutsche Hauptstadt.

Wiederholungswahl in Berlin soll reibungslos verlaufen

Die SPD-Politikerin ging in ihrer Ansprache, die am 1. Januar im rbb-Fernsehen ausgestrahlt wird, auch auf die anstehende Wiederholungswahl ein. Die Wahlfehler seien "beschämend" und schmerzten sie zutiefst. Giffey betonte zugleich, dass es um Versäumnisse gehe, die gemacht wurden, bevor sie im Amt war.

Der von ihr geführte Senat und der neue Landeswahlleiter würden alles dafür tun, dass die Wahl am 12. Februar 2023 reibungslos verlaufe.

Die Neujahrsansprache in voller Länge wird am Sonntag, 1. Januar am Mittag im Radio und am Abend vor der Tagesschau im rbb-Fernsehen Berlin ausgestrahlt.

67 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 67.

    Ähnliche Probleme hatte ich auch schon bei Wahlen. Ich habe dann immer von einer Möglichkeit geträumt, ankreuzen zu können, welchen Koalitionen ich zustimmen würde, welche ich absolut ablehnen würde und welche mir im Prinzip egal wären - leider gibt es ein solches Zusatzblatt nicht und wird es auch nie geben.

  2. 66.

    Ich will auch einen politischen Neustart in Berlin und ich habe keine Ahnung, wie ich wählen sollte, weil die SPD Partei immer mit den Grünen arbeiten wollen (ich war so enttäuscht, dass Giffey nicht mit der CDU arbeiten konnte.)Und es scheint, dass die CDU auch bereit ist, mit den Grünen zu arbeiten.

  3. 65.

    Bei der Abstimmung zu Folgerungen aus Silvester und den Berliner Vorschlägen dazu:
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/01/berlin-voting-boeller-verbot-silvester-pyrotechnik-angriffe-polizei-feuerwehr.html
    fehlt eine wichtige Auswahlmöglichkeit: Anwendung und Durchsetzung bereits bestehender Gesetze

  4. 63.

    In Berlin wurde nicht 100% korrekt gewählt. Daher müssen ALLE Wahlbezirke wählen. Ein Grund: wenn nur ein Teil wählt, ist das wählen nicht nur nach 18 Uhr, sondern nach 18 Uhr + 2 Jahre. Es liegen längst nicht mehr nur erste Hochrechnungen vor, sondern sogar ein amtliches Endergebnis. Allein das verstößt komplett gegen das Wahlrecht.
    Es kann nicht sein, dass in einigen Bezirken die Wahllokale erst 2 Jahre später schließen und in anderen nicht.
    Und da das 2 Wahlen in einer waren, ist es auch nicht erklärbar, dass die Bundestagswahl nicht auch wiederholt werden muss. Denn für die Wähler die nach 18 Uhr noch in der Schlange standen und wählten oder nicht wählen konnten betrifft das beide Wahlen. Dass die Ampel hier jedoch mauert ist verständlich. Sehe ich mir die aktuellen Umfragen an, dann ist die Ampel wohl Geschichte. CDU knapp 30%, SPD knapp 20% (tschüssi Bundeskanzler), Grün 17/18% knapp gefolgt von der AfD 15%, FDP 7% und links uiuiui 4,9/5% wie gehabt. Bln ist zwar klein aber...

  5. 62.

    Dann ist es wohl an den Zeit, sich wieder auf diese Grunglage der sozialen Marktwirtschaft zurück zu besinnen.

  6. 61.

    Der Sozialismus funktioniert aber nicht wie die Historie oft genug gezeigt hat. Somit auch keine Lösung!

  7. 60.

    Immer mehr meist üppig bezahlte, nicht Wertschöpfende "Jobs" (und Leistungen) teilen unter sich die erwirtschafteten Werte einer schrumpfenden, Wertschöpfenden Minderheit auf. Diese Minderheit wird dafür AUCH durch diverse, auch kreative, Umverteilungen ausgeplündert, sodass sie z.B steigende Kosten nicht nur alleine tragen sondern für alle anderen mit. Das geht bei "DW enteignen" los, über CO2 Steuer und hört beim 9 - 29 - 49€ Ticket längst nicht auf. Was meint ihr, wie lange soetwas gut geht. Mietwohnungen baut so etwa kaum noch einer, selbst wenn es Cheffinensache ist.

  8. 59.

    Da haben Sie Recht, dann darf aber nicht Fr. Jarrasch Regierender Bürgermeister werden und nicht alle ,an dem jetzigen Senat Beteiligten, in verantwortlichen Positionen belassen .

  9. 58.

    Wenn man nichts kann, dann sind wohl diese Sonntagsreden das Einzigste.
    Ob das der Winke-August ist, davon schwadroniert, dass „ …die Älteren auch spät im Leben noch einmal bereit sind, sich zu verändern und sich den neuen Gegebenheiten anpassen.“ oder eben die Doktorarbeitkopierende, diedsvon fabuliert, dass „ Schulen, Kitas, Wirtschaft – Giffey sieht Regierungsarbeit positiv“.
    Es ist schon beachtlich, wie hier dem Bürger Sand in die Augen gestreut wird.
    Höhepunkt der Absurditäten wird dann die Neujahrsansprache unseres Cum-Ex-Kanzlers sein.

  10. 57.

    „ Kaum ein Senat in der jüngeren Geschichte der Stadt arbeitet so beharrlich gegen die eigene Einwohnerschaft, gegen die Leistungserbringer und Steuerzahler, wie RGR.“
    Darum sollten alle Frau Giffey wählen, ganz einfach, dann hat das Elend mit der Radfahrerpartei ein Ende!

  11. 56.

    „ Wann fängt die Politik an, mehr für ältere Menschen zu tun? Z.B. helfen bei der Mobilität weniger der Radwegeausbau, sondern PkW und ÖPNV sind wichtig für die Teilhabe älterer Menschen am Leben.“
    Ich bin jetzt 68 Jahre, also ich kann mich echt nicht beklagen. Habe allerdings auch 45 Jahre voll gearbeitet und erhalte somit ein Rente zum Auskommen. Von nix kommt nix!
    Und wie alt sind Sie?

  12. 55.

    Ja, die Berliner stehen zusammen, bis auf die Paar Hansels, die immer nur sich selbst als Nabel der Welt sehen und gegen alles sind!
    Und wenn Sie schon das Stehen in Bussen und Bahnen bemängeln, dass liegt wahrscheinlich an ihrem eingeführten 29€-Ticket ;-)

  13. 54.

    ZITAT

    Trotz des Kriegs in der Ukraine stehe Berlin zusammen, so die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) in ihrer Neujahrsansprache

    ZITAT ENDE

    Betonung auf stehen, denn die Busse und Bahnen sind voll, wie eigentlich die ganze Stadt und mal ehrlich, stehen wir Berliner zusammen? Den Eindruck habe ich momentan überhaupt nicht.

    Und abschließend die eigene Arbeit loben, Humor hat sie die Frau Giffey.

  14. 53.

    Da hilft wohl dann nur noch das zu verteilen, was nicht erwirtschaftet wurde.

  15. 52.

    "Geld zum Umverteilen ist nur da, wenn es auch vorher erwirtschaftet wurde." Das war das Programm von Ludwig Erhard, das funktioniert aber schon etwa seit der Regierung Brandt nicht mehr in dem Sinne (mehr oder minder gleich, welche Parteien in der Regierung waren).

  16. 51.

    Geld zum Umverteilen ist nur da, wenn es auch vorher erwirtschaftet wurde. Da bereits jetzt 50 Prozent der Steuerzahler 90 Prozent des Lohn- und Einkommensteueraufkommens leisten und sich SPD und Grüne im Bund weigern hier Deutschland fit für den internationalen Wettbewerb zu machen, verraten Sie uns doch mal, wo zukünftig das Geld für Umverteilung herkommen soll, wenn Arbeits- und Fachkräft sich zukünftig seltener für Deutschland als Arbeits- und Wohnland entscheiden?

  17. 50.

    50 Prozent der Steuerzahler leisten aktuell 90 Prozent des Lohn- und Einkommensteueraufkommens. Eine weitere Belastung wäre nicht fair und hilft Deutschland nicht dabei, im internationalen Wettbewerb um Arbeits- und Fachkräfte attraktiver zu werden. Nicht nur ältere Menschen mit Auto, auch andere Steuerzahler werden sich genau anschauen, wo sie sich niederlassen, um zukünftig Steuern zu zahlen. Deutschland muss aufpassen, die Wirtschaft nicht komplett abzuwarten.

  18. 49.

    Was wurde denn in Berlin gerade auch perspektivisch für ältere Menschen vom Berliner Abgeordnetenhaus getan?
    Der Anteil der unter 20-Jährigen ist von 23 auf 18 Prozent in Berlin gesunken. Demgegenüber blieb der Anteil der über 65-Jährigen nahezu unverändert und lag 2021 bei 19 Prozent in Berlin. Bis 2050 wird die Zahl und der Anteil älterer Menschen jedoch zunehmen. Wann fängt die Politik an, mehr für ältere Menschen zu tun? Z.B. helfen bei der Mobilität weniger der Radwegeausbau, sondern PkW und ÖPNV sind wichtig für die Teilhabe älterer Menschen am Leben.

  19. 48.

    Wie wäre es, wenn die Politik sich mal in 2023 auf die großen Themen konzentriert? Z.B. dieses: Aktuell zahlen 50 Prozent der Steuerzahler 90 Prozent des Lohn- und Einkommensteueraufkommens in Deutschland. Also ein erster Schritt wären Steuererleichterungen für mehr Steuergerechtigkeit für Privatpersonen und Unternehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands international wieder herzustellen und uns gut durch die Krise zu führen.

Nächster Artikel