Senat ändert Grünflächengesetz - Alkoholverbot oder Umzäunung in Berliner Parks künftig möglich

Di 12.12.23 | 18:53 Uhr
  41
Symbolbild: Junge Leute mit Bierflaschen in den Hosentaschen im Görlitzer Park, Kreuzberg, Berlin. (Quelle: dpa/Held)
Audio: rbb24 Inforadio | 12.12.2023 | Sebastian Schöbel | Bild: dpa/Held

Bezirke sollen künftig Alkoholverbote und andere Einschränkungen für Parkanlagen erlassen können. Dafür hat der schwarz-rote Berliner Senat am Dienstag eine Änderung des Grünflächengesetzes beschlossen. Auch die Umzäunung und Schließung von Grünanlagen, etwa dem Görlitzer Park, soll damit rechtssicher möglich werden, so Umweltsenatorin Manja Schreiner (CDU).

Die Änderungen im Grünanlagengesetz sehen vor, dass künftig nicht mehr nur die Bäume und Sträucher der Parks berücksichtigt werden, sondern auch die Menschen. Alles, was ihren Schutz beeinträchtigt, soll durch die Bezirke untersagt und mit bestimmten Auflagen oder Maßnahmen verhindert werden.

Was genau das sein könnte, lässt die Gesetzesänderung zwar offen, aber Schreiner machte deutlich, dass damit Auflagen wie zum Beispiel das Verbot von Alkohol gemeint sind. Auch das Mitführen von Messern oder anderen gefährlichen Gegenständen könnte nun in Parks untersagt werden.

Bezirk lehnt bislang Umzäunung des "Görli" weiterhin ab

Ein Alkoholverbot sei bislang vor dem Verwaltungsgericht mehrfach gescheitert, so Schreiner, weil das Grünanlagengesetz dafür keine Grundlage geboten habe. Mit der geplanten Änderung sei das nun anders. Ob in Parks Auflagen erteilt werden, sollen aber weiterhin die Bezirke entscheiden.

Auch eine Umzäunung von Parks sei nun explizit möglich, so Schreiner. Genau die will der schwarz-rote Senat für den Görlitzer Park umsetzen, was der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg aber bislang ablehnt. Die Situation der Anwohner werde sich durch einen Zaun und dauerhaftes nächtliches Abschließen nicht verbessern, sagte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) am Dienstag. Der Senat wolle in Zeiten knapper Kassen Millionen ausgeben. Das Geld müsse für sinnvolle Maßnahmen verwendet werden, beispielsweise Sozialarbeit, forderte Herrmann.

Die Gespräche zu der Umzäunung liefen noch, so Schreiner. Die CDU-Politikerin machte aber auch deutlich, dass der Senat an seinen Plänen festhalten will und die Zuständigkeit für einen Zaun um den "Görli" notfalls auch an sich ziehen könnte.

Sendung: rbb24 Inforadio, 12.12.2023, 16:43 Uhr

41 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 41.

    Was für ein Blödsinn. Es gibt verschiedene Parks, die eingezäunt sind, wie zum Beispie das Tempelhofer Feld. Hab noch nie gehört, dass sich da jemand eingesperrt fühlte.

  2. 39.

    Ich habe noch mehr Verbotsideen: Hunde, Grillen, Essen, Betreten der Grünflächen, Sport & Musik nur mit GEMA Zahlung!
    Resultat: Endlich mehr Friedhöfe!

    Ja, mich nerven Hundekotproduzierer, Müllwerfer & Kippenschnipser auch, -> aber ein kleiner, wohl erzogener Teil macht das nicht, sondern räumt seinen Krempel nach dem Feiern (oder am nächsten Morgen) brav weg!

    Muss, nur weil es an Erziehung und Kontrollen mangelt, wirklich die Kollektivstrafe her?

  3. 38.

    Naja, wenn wir jetzt die Ukraine energisch unterstützen würden, würde uns die direkte Konfrontation mit Putin ersparen. Unter Moskaus Knute wurde in Teilen Deutschlands zudem deutlich mehr gesoffen. Die und deren Nachfahren unterstützen heute noch gerne bei Wahlen die Freunde Moskaus.

  4. 37.

    Naja, wenn wir jetzt die Ukraine energisch unterstützen würden, würde uns die direkte Konfrontation mit Putin ersparen. Unter Moskaus Knute wurde in Teilen Deutschlands zudem deutlich mehr gesoffen. Die und deren Nachfahren unterstützen heute noch gerne bei Wahlen die Freunde Moskaus.

  5. 36.

    So knapp ist das Geld in Xhain nicht. Herrmann lässt teure Tiefbauarbeiten für ein temporäres Verkehrsprojekt durchführen. Der schon nicht barrierefreie und nach kurzer Zeit defekte WC-Container mit Hockurinal, den sie als Beispiel - bääm - erfolgreicher Kommunalpolitik gefeiert hatte, dürfte ähnlich viel gekostet haben wie eine halbe Stelle.

  6. 35.

    So knapp ist das Geld in Xhain nicht. Herrmann lässt teure Tiefbauarbeiten für ein temporäres Verkehrsprojekt durchführen. Der schon nicht barrierefreie und nach kurzer Zeit defekte WC-Container mit Hockurinal, den sie als Beispiel - bääm - erfolgreicher Kommunalpolitik gefeiert hatte, dürfte ähnlich viel gekostet haben wie eine halbe Stelle.

  7. 34.

    Perspektivlosigkeit und Zukunftsängste, auch z.B. vor eventuellen Kriegseintritten aus Staatsräson werden bei dem einen oder anderen schon für Muffensausen sorgen.

  8. 33.

    In einem Land wie Deutschland, in dem immer mehr Menschen zum Alkohol greifen um sich wenigstens zu betäuben, weil die politischen Ergebnisse und Ankündigungen nicht gerade zur Abstinenz stimulieren, muss auch für ein halbwegs erträgliches Umfeld gesorgt werden. Wenn man sieht, wie viele schon in der Öffentlichkeit ungeniert mit Bier- oder Weinflaschen unterwegs sind, kann man sich ausmalen, dass das nicht alles Lustsäufer sein können. Perspektivlosigkeit und

  9. 32.

    Nun ist der Sozialbereich aber trotzdem chronisch unterfinanziert, was wir ja heute schon merken und künftig noch merken werden...

  10. 31.

    "Natürlich wäre es sinnvoller, das Geld in Sozialarbeit zu stecken, als in einen dämlichen Zaun" Sie haben sich von Herrmann an der Nase herum führen lassen. Der weitaus größte Teil der vom Senat eingeplanten Mittel wird in bisher erfolglose Sozialarbeit gesteckt.

  11. 30.

    Welche Verbotspartei meinen Sie denn? Im Text steht der schwarz-rote Senat beschließt eine Gesetzesänderung um ein Alkoholverbot zu ermöglichen. Vielleicht erstmal genau lesen, bevor wieder gegen die Grünen gewettert wird...

  12. 29.

    Natürlich wäre es sinnvoller, das Geld in Sozialarbeit zu stecken, als in einen dämlichen Zaun. Nun möchte aber, allem voran, die CDU ihr medienwirksames Prestigeprojekt durchsetzen, um zur nächsten Wahlperiode sagen zu können: "Wir haben ja was getan"...

  13. 28.

    "Auch das Mitführen von Messern oder anderen gefährlichen Gegenständen könnte nun in Parks untersagt werden."

    Und wie soll das bitte kontrolliert werden? Die Messer werden wohl kaum offen und sichtbar getragen.

  14. 27.

    Drogenräume und Sozialarbeiter werden auch in Zukunft nichts erreichen ! Genau wie die Politik von gestern und von heute. Alles nur wohlfeile verbale Absichtserklärungen um sich selbst zu beruhigen. Man sollte vor den Wohnhäusern der Verantwortlichen die Dealer und deren Kundschaft mal agieren lassen. Bin gespannt. wie dann die Solidaritätsadressen aussehen ?

  15. 26.

    Eine Umzäunung und abendliche Schließung des Görlis verdrängt zahlenmäßig sehr viel mehr Anwohner:innen als Dealer:innen aus dem Naherholungsraum. Familienfeste, Partys, Freunde treffen, Sport treiben, der kostenlose Sportplatz wird auch abends gerne von Jugendlichen genutzt, Feierabendbier genießen ohne Zwang zum Kneipenbesuch, abendliche Spielplatzbesuche, die Spielplätze sind an warmen Sommerwochenenden auch nach Einbruch der Dunkelheit an Wochenenden oft voll, kombiniert mit Picknick als draußen Abendessen - alles soll wegen was genau nicht mehr möglich sein? Einzäunen, abschließen, Dealer komplett aus dem Park in das direkte Wohnumfeld vertreiben? Oder glaubt man in der CDU, dass eine Parkschließung Dealer und Freizeitraucher sowie schwer Suchterkrankte auf magische Weise in Luft auflöst? Der Regierende darf sich gerne den Görli am ersten warmen Frühlingsabend anschauen und selbst ein Bild davon machen, wen er da mit seiner Order de Mufti vertreibt und nachhaltig verärgert.

  16. 25.

    Berlin ist die offenste Stadt der Bundesrepublik, ergo kann man sich vom Weihnachtsmann was anderes wünschen.
    Kindern werden Weihnachtswünsche meistens erfüllt..

  17. 24.

    Ich wünsche mir eine offene Stadt, und keine privatisierte, allgegenwärtige, privatisierte "Mauer" unter dem Vorzeichen von Kriminalstatistik und Privateigentum

  18. 23.

    Warum in die Ferne schweifen, wenn Sie schon das Feld erwähnen? Aktuell ist es von 7:30 - 17:00 Uhr geöffnet. Mangels Bäumen kann der aber nicht als grüne Lunge" dienen. Nach dem 1.Mai durfte die BSR 60m³ flächendeckend verteilte Glasflaschen, Leichtverpackungen und anderer Unrat aus dem Görli räumen, weil der Bezirk bewusst auf Eingangskontrollen verzichtet hatte.

  19. 22.

    Nicht nur Anwohnern ist bekannt, dass die Dealer sich längst im gesamten Kiez verbreitet haben. Drogenräume und Sozialarbeiter haben bisher nichts erreicht, außer dass das Elend konzentriert sichtbarer geworden ist.

Nächster Artikel