Interview | Matthias Platzeck wird 70 - "Wir haben die Erotik der Demokratie verloren"

Fr 29.12.23 | 17:06 Uhr
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Archivbild: Ministerpräsident a.D. Matthias Platzeck. (Quelle: imago images/Popow)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 29.12.2023 | K. Neumann | Bild: imago images/Popow

Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck warnt vor einer weiteren Entfremdung zwischen Politik und Bürgern. Menschen wollten gesehen und gehört werden, sagt Platzeck in einem Interview aus Anlass seines 70. Geburtstags.

rbb|24: Herr Platzeck, wenn Sie auf Brandenburg schauen, politisch und gesellschaftlich, was geht Ihnen da durch den Kopf?

Matthias Platzeck: Eigentlich habe ich dabei gute Gefühle, weil ich sehe, dass Brandenburg die Umgestaltungsnotwendigkeiten, vor denen ja nicht nur wir stehen, gut bewältigt. Und damit meine ich nicht nur die Lausitz, sondern das gesamte Land. Auf der anderen Seite merke ich natürlich, dass bei vielen Menschen erhebliche Unsicherheiten da sind. Da sind Dinge in den Köpfen und Seelen unterwegs, die schwer übereinkommen. Für Menschen ist so ein Gefühl der Unsicherheit etwas sehr Schwieriges. Damit müssen wir uns in den nächsten Monaten sehr intensiv auseinandersetzen.

Zur Person

Matthias Platzeck war von 2002 bis 2013 Ministerpräsident in Brandenburg. Zuvor hatte er sich während der Oderflut 1997 bereits als Brandenburger Umweltminister einen Namen als "Deichgraf" gemacht. Von 2005 bis 2006 war Platzeck Bundesvorsitzender der SPD. Diese Position gab er aus gesundheitlichen Gründen auf, ebenso im Jahr 2013 sein Amt als Ministerpräsident. Von 2014 bis zum Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Jahr 2022 war er Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums. Am Freitag feiert Matthias Platzeck seinen 70. Geburtstag.

Wie bewerten Sie die da Arbeit der Brandenburger Regierungskoalition?

Wir haben Einflüsse aus der Weltpolitik, und die sind im Moment heftig. Wir haben Einfluss aus der Bundespolitik. Der war in den letzten Monaten mit schwierigen Vorgängen verbunden, die sich den Menschen nicht erschlossen haben und Unsicherheiten erzeugt haben. Wir haben hier in Brandenburg eigentlich eine sehr gute Grundlage, wenn ich mir die Wirtschaftsdaten ansehe. Das entbindet uns aber nicht der Aufgabe zu erkennen, dass Menschen im Moment ein sehr großes Bedürfnis danach haben, gehört zu werden.

Was folgt daraus?

Politik ist immer gut beraten, wenn sie viel draußen ist, wenn sie sich die richtigen Foren sucht, wo ehrlich diskutiert wird. Als Politik dabei zuzuhören, ohne den Zeigefinger oben zu haben, ist wichtig. Außerdem haben wir ein Stück weit eine Sprache verloren, die die Menschen auch erreicht.

Unsere Politik ist sehr urban geprägt. Wir haben über die letzten Jahrzehnte die Sprache dieser Urbanität der Politik angepasst. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass weit über die Hälfte der Menschen in ländlichen Räumen, in Kleinstädten und Dörfern lebt. Sprache spielt eine große Rolle. Und dann müssen wir uns auch damit auseinandersetzen, Politik wieder direkter zu machen. Wir haben die Erotik der Demokratie verloren. Dazu zähle ich zum Beispiel, wenn man als ehrenamtlich Gewählter in einer Gemeinde oder einem Kreisgremium sitzt und Entscheidungen trifft, dann aber nicht mehr erleben kann, dass die Entscheidung auch umgesetzt wird. Oft kommt es nach Entscheidungen zu langen Gerichtsprozessen, sodass man die Umsetzung einer Entscheidung erst nach mehreren Jahren erlebt. Dadurch kommt bei den Menschen das Gefühl auf, es wird endlos debattiert und nichts passiert. Das müssen wir wieder kitten. Es muss wieder ein Stück direkter werden.

Nach aktuellen Umfragen würde ein Drittel der Brandenburger die AfD, eine in Teilen rechtsextreme Partei, ins Parlament wählen. Welche Verantwortung tragen daran die Politiker der anderen Parteien?

Das ist ein Prozess, der über Jahrzehnte entstanden ist. Der hat auch etwas damit zu tun, dass wir eine behäbige Gesellschaft geworden sind, weil es uns glücklicherweise gut geht. Wenn eine neue Partei entsteht und die in kurzer Zeit deutlich bei Wahlen und Umfragen zulegt, muss man sich fragen: Was haben wir falsch gemacht? Nur da, wo eine Marktlücke entsteht, kann sich eine neue politische Kraft entfalten. Dann muss man sich fragen, warum haben wir die Marktlücke entstehen lassen? Was haben wir nicht beachtet? Was haben wir nicht gesehen? Das sind Fragen, denen wir uns stellen müssen.

Menschen haben Anforderungen an uns. Die erste ist, gehört zu werden. Die zweite ist, ernst genommen zu werden. Die dritte ist, in überschaubaren Prozedere ihre Probleme behandelt zu sehen.

Wenn Sie "wir" sagen, wen meinen Sie?

Ich meine auch mich damit. Ich war jahrzehntelang mit in der Politik. Dass sich unsere Sprache verändert hat, dass die Demokratie nicht mehr direkt erlebbar ist, das sind Prozesse, die laufen über Jahrzehnte, und die haben wir zugelassen. Und daraus muss man lernen. Menschen haben Anforderungen an uns. Die erste ist, gehört zu werden. Die zweite ist, ernst genommen zu werden. Die dritte ist, in überschaubaren Prozedere ihre Probleme behandelt zu sehen. Und da hat es Lücken gegeben. Wenn es die nicht gegeben hätte, gäbe es die AfD nicht.

Sind diese Weichen für die Entfremdung zur Demokratie schon unter Ihrer Regierung vor gut zehn Jahren gestellt worden?

Wir haben es mit einer gesellschaftlichen Entwicklung in der gesamten westlichen Welt zu tun. Deshalb kann man nicht sagen, wir lösen das in Potsdam. Wir müssen uns den gesamten Kontext angucken. Und dazu gehört, dass wir in Teilen auch wahrscheinlich einen Tick zu überheblich geworden sind. Wir sind der Meinung gewesen, wir haben ein so gutes System entwickelt, da kann uns nichts mehr passieren. Wir waren übrigens auch 1990 der Meinung, wir, der Westen, sind so gut, dass uns in Kürze die ganze Welt ähnlich sein wird. Heute, 30 Jahre später, stellen wir fest, das war eine große, schöne Hoffnung. Sie hat sich aber überhaupt nicht erfüllt.

Was folgt daraus für diejenigen, die die Demokratie bewahren wollen?

Ich glaube, es bleiben ein paar Grundwahrheiten. Zum Bespiel, sich auf die wesentlichen Punkte zu konzentrieren. Was ist für die Menschen im Moment wirklich wichtig? Die Frage der Arbeitsplätze halte ich in Brandenburg für relativ stabil. Die Frage der gesundheitlichen Versorgung, Pflege und Mobilität sind Kernprobleme, die die Menschen in ihrem alltäglichen Leben wirklich bewegen. Und auf die sollten wir uns konzentrieren. Wir haben die Neigung dazu, abzuschweifen zu Themen, die nur für eine bestimmte Gruppe von Menschen relevant sind.

Demokratie ist kein Zustand, sondern eine tägliche Aufgabe. Dabei machen wir Fehler und hoffentlich machen wir am Ende mehr richtig als falsch.

Hadern Sie mit Ihrer Fehleinschätzung zu Russland als verlässlichen Partner nah an Europa?

Ja, permanent. Also, ich habe mich Jahrzehnte mit unterschiedlichen Möglichkeiten darum bemüht, dass wir ein gutes Verhältnis zu unserem europäischen Nachbarn haben. Ich habe mich in ehrenamtlichen Funktionen auf drei Länder beschränkt, Israel, Belarus und Russland. Und bei allen Ländern war der innere Antrieb der Gedanke der Versöhnung, weil wir speziell diesen drei Ländern sehr viel angetan haben. Wir haben Städtepartnerschaften, Jugendaustausche und kulturelle Kontakte organisiert. Alles mit dem Willen, mehr Nähe herzustellen, die Gesellschaften zueinander zu bringen.

Wenn Sie dann so etwas erleben wie den Überfall auf die Ukraine, dann bricht in jedem, auch in mir, eine Menge zusammen. Man fragt sich, warum hat man das alles gemacht? War das völlig sinnlos? Da gab es auch eine Krise, in der ich mich eine Weile befunden habe. Keine Frage. Ich glaube trotzdem, wir müssen heute schon versuchen, auch an den Tag nach diesem Krieg zu denken. Wir bleiben Nachbarn, und die Russische Föderation bleibt das flächenmäßig größte Land der Erde mit weit über 140 Millionen Menschen.

Haben Sie Verständnis für Menschen, die den Abbruch von wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zu Russland kritisieren und sich Russland auch nach wie vor sehr verbunden fühlen?

Die Russische Föderation hat ihr Nachbarland überfallen. Das ist für mich ein unvorstellbarer Vorgang gewesen, bei dem ich im ersten Moment auch fassungslos war. Ich weiß aber trotzdem, dass dieser Krieg eine Vorgeschichte hat. Die Vorgeschichte besteht nicht nur darin, dass hier ein kriegslüsterner Präsident am Werk ist.

Ob die jetzigen Sanktionen gegen Russland sinnvoll waren, weiß ich nicht. Das werden wir vielleicht erst rückblickend beurteilen können. Dass wir der Ukraine helfen müssen, steht für mich außer Frage. Aber ich kritisiere die fehlenden diplomatischen Bemühungen mit Russland. Wir reden sehr viel über Waffenlieferungen. Wir reden kaum über die vielen Möglichkeiten, die die Diplomatie hat. Da sehe ich derzeit eine Fehlstelle.

Ich habe mich immer dem Gedanken von Michail Gorbatschow angeschlossen: einer Sicherheitsarchitektur, wo alle mit einbezogen sind auf dem Kontinent.

Das Problem ist doch aber, dass in Russland niemand etwas von diplomatischen Bemühungen des Westens hören möchte.

Der frühere Außenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat gesagt: Für einen Diplomaten gibt es die Pflicht, 100 Türklinken zu fassen. Und wenn das sinnlos war, dann hat man die Pflicht, an die 101. Türklinke zu fassen. Und das fehlt mir im Moment.

Sie sagen, die Ausgrenzung Russlands habe sich lange angebahnt. Sie haben den Übergriff auf die Ukraine aber auch für undenkbar gehalten. Sind Sie da einer Propaganda auf den Leim gegangen?

Ich habe dieses Gefühl, dass wir Russland nicht auf Augenhöhe begegnet sind, nicht erst nach dem Kriegsbeginn entwickelt. Wenn Sie meine Reden und Stellungnahmen lesen aus den vergangenen Jahren, war das immer eines meiner wichtigsten Themen. Ich habe immer davor gewarnt, dass es zu Reaktionen kommen kann, die wir nicht wollen. Ich habe mich immer dem Gedanken von Michail Gorbatschow angeschlossen, einer Sicherheitsarchitektur, wo alle mit einbezogen sind, auf dem Kontinent. Wir sind 1990 als westliche Welt mit dem Sieg über die Sowjetunion nicht klug umgegangen. Wir haben Triumphgefühlen Raum gegeben nach dem Motto, wir haben gewonnen, jetzt müssen sich alle nach uns richten.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview mit Matthias Platzeck führte Katrin Neumann.

Sendung: rbb24-Brandenburg Aktuell, 29.12.2023, 19:30

70 Kommentare

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  1. 70.

    Der Bürger und die Politiker sind Klassifizierungen und fallen genau dann auseinander, wenn Politik weitestgehend losgelöst von den Interessen der Bürger agiert.
    Dies ist eine Kehrseite einer stringenten parlamentarischen Demokratie, wie hier in Deutschland (hat natürlich auch Vorteile, aber um die gehts mir nicht). Ich beobachte dies bereits auf kommunaler Ebene.
    Mit Willy Brandts „mehr Demokratie wagen“ ist dringend mehr Durchlässigkeit mithilfe direkter Elemente geboten. Es ist keine Garantie aber eine direkte Würdigung von Bürgerinteressen durch stärkere und aktive Bürgerbeteiligung kann gerade in schwierigen Phasen helfen, unsere Demokratie insgesamt zu stärken.

  2. 68.

    Wir haben die Erotik der Demokratie verloren. Wen wundert's? Bei der aktuellen Politik vergeht einem doch alles.

  3. 67.

    Das sind keine Einsichten. Er lenkt vom Wesentlichen sogar ab.
    #51

  4. 66.

    Es ist verständlich und auch gut so das es die verschiedensten Lebensvorstellungen gibt, doch auch diese sind nicht in Stein gemeißelt und ändern sich mit der Situation, in der man sich wiederfindet.

    Doch zur Zeit ist die Politik so weit wie niemals zuvor von den Vorstellungen der Mehrheit entfernt. Das sagt allerdings nichts darüber aus wie nahe die Vorstellungen der Mehrheit beieinander liegen.

    Fakt ist eines, die Politik muss die Füße wieder auf den Boden bekommen und das geht nur wenn der Bürger die Möglichkeit zum Eingreifen hat.

    Danke

  5. 65.

    Ja, da haben Sie recht, deshalb ja auch das Mittel der Notbremse.

    Danke

  6. 64.

    Das Problem liegt genau in dieser vorgenommenen Zweiteilung:
    Hier DER Bürger, dort DIE Politik.

    Genausowenig wei es DEN Bürger gibt, sondern die vielfältigsten Lebensvorstellungen diametral auseinanderfallen, gibt es DIE Politik. Allenfalls gibt es eine Übereinstimmung im politischen Vorgehen, das übrigens gar nicht so weit von den Vorstellung der meisten Bürger entfernt ist:

    Fakt wäre ja nur das, was mit aller Akribie gesetzlich beschlossen worden ist; alles andere wäre ja ein Versagen. Und es sind immer wieder einschlägige Bürger, die jeden dennoch gelassenen "Türspalt" für sich zu nutzen wissen. Die Herrschaft des "rechtssicheren Bescheids", der so viel Verdruss wegen seiner Kompliziertheit bereitet, scheint wiederum auf sowas wie Hassliebe zu treffen: Gehasst wegen der Kompliziertheit, geliebt wegen der juristischen Herausforderung, es "DEM" Staat mal so richtig zu zeigen.

  7. 63.

    Es gab einmal einen preußischen König, der sich als erster Diener des Staates bezeichnet hat. Der Staat allerdings war seiner Sicht ein Konstrukt als Mittel zum Zweck, darunter verstand er nicht die Bevölkerung.
    Kein heutiger Politiker will sich in der Rolle eines Dieners der Bevölkerung wiederfinden, obwohl dies eigentlich seine Aufgabe wäre. Man sieht ja schon seit vielen Jahren wie selbstherrlich und selbstgerecht über essentielle Interessen der Bevölkerung hinwegregiert wird.

  8. 62.

    Ein wichtiger Schritt in Sachen Demokratie wäre die Politik/Regierung wie vorgesehen zum Diener der Bürger zu machen. Dazu gehört das der Bürger bei einer Zustimmung von unter zwei drittel die Notbremse ziehen kann und der Regierung das Vertrauen entziehen und die Legislatur beendet. Bei einer derart geringen Zustimmung wird eh nur noch Klientelpolitik gemacht, was ja nun nicht so richtig demokratisch wirkt.

    Danke

  9. 61.

    Mein Beitrag war eine Antwort auf #38 und die geäußerte Frage, wie die Politik die Freiheit gestaltet habe, und zuvor war in diesem Beitrag die Rede von den Fesseln einer vermeintlicher Demokratie..
    In sofern war meine Antwort genau auf diesen Beitrag zugeschnitten.Punkt.

  10. 60.

    Wenn ich diese Einsichten eines Politikers höre dann frage ich mich, wieso derart schwerwiegende Fehler gemacht werden konnten.

  11. 59.

    Stimmt, ich könnte mich nicht erinnern, das nach der Wende, irgendein ehemaliger Kollege Arbeitslos war. Wir haben alle sehr schnell neue Arbeitsstellen gefunden.

  12. 58.

    Ja, dieses Märchen habe ich schon oft gehört. Stimmt allerdings durchaus oft nicht.

  13. 57.

    Dagmar Ihre Ansicht: „Die Politik soll die Freiheit der Bürger gestalten?; von wegen“
    Der Bürger ist frei, und gestaltet sein Leben eigenverantwortlich selbst“. Ende

    Sie verdrehen leider manche Worte von mir, die so wie geantwortet wurde keinen Diskussions-Sinn ergeben. „, Von „die Politik soll“ steht nichts bei mir- außer „die Ampel sollte die Foren bei Talksendungen lesen“!


  14. 56.

    Das ist ja mal eine vernünftig geführte Diskussion kurz vom dem Jahreswechsel!
    Ich denke mal das GG ist eine tolle Vorlage um in der Demokratie leben zu können.
    Allerdings sollte n.m.M. zum Beispiel beim Thema Volksbefragung/Beteiligung eine Anpassung fürs 21. Jahrhundert vorgenommen werden.
    Ich glaube der Bürger ist mündiger geworden als kurz nach dem II. Weltkrieg und die Menschen wollen heute auch mehr Mitspracherecht haben als nur alle 4 Jahre ein Kreuz zu machen.
    Das dabei auch Fehhlentscheidungen getroffen werden können liegt in der Natur des Menschen....... wie wir auch bei unseren Politikern sehen können.
    Allen einen guten Rutsch und ein erfolgreiches 2024!

  15. 54.

    „Wss sehnen Sie sich nur herbei?“
    Demokratie mit Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit und Säkularisierung sind für mich unabdingbare Grundvoraussetzungen für das friedliche, freie und selbstbestimmte Miteinander.
    Persönlich wünsche ich mir mehr verbindliche direkte Elemente zur bürgernahen Einflussnahme und Mitgestaltung. Es gibt gute Gründe, insbesondere im Hinblick auf unsere Vergangenheit, für die parlamentarische Variante, aber sie ist mir persönlich zu undurchlässig.

  16. 53.

    Ich weiß nicht ob sie derselbe sind, jedenfalls bezog sich meine Antwort auf:
    „Weshalb ist die Demokratie gefährdet? Kann zukünftig nicht mehr gewährleistet werden, dass jeder Wähler seine Stimme abgibt? Ich verstehe das nicht. Fehlen Stimmzettel? Kann man die dann nicht nachdrucken?“

    Natürlich sind freie Wahlen eine notwendige aber keine hinreichende Voraussetzung für die Demokratie. Und schon garnicht zur Abwehr einer freien Abwahl der Demokratie geeignet, was ja schon ein Widerspruch in sich wäre.

  17. 52.

    Es lebe die Demokratie, stehen wir gemeinsam vor der freiheitlich demokratischen Grundordnung gegen die Feinde der Verfassung.

  18. 51.

    Fehlinvestitionen, Standortfehlentscheidungen und auch Chancenungleichheit für ostdeutsche Biographien haben ihre Wirkung. Es bleibt sein Geheimnis warum er das nicht sagt. Gute Wirtschaftsdaten entpuppen sich beim genauen Hinsehen zu einem Stand, gegenüber den anderen BL, der im hinteren Bereich wie immer schon, angesiedelt ist. Was etwas zu den Sinn von Investitionen aus den Mitteln der Geberländer aussagt.
    Nebenkriegsschauplätze wie die Sprache u.a. verstärken das Ganze Gefühl der verlorenen Demokratieerotik. Aber das WIR ist viel zu einnehmend. In anderen Bereichen wird es zunehmend auch verwendet, um den eigenen Vortrag mehr Bedeutung zu verleihen, auf Kosten anderer, die das nicht so sehen und gleich mit in das Abseits gestellt werden. Alle die hier gerne kommentieren schätzen schon die „erotische“ Demokratie...

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