Berliner Zentral- und Landesbibliothek - Chialo hält Angebot für Kaufpreis von Quartier 207 für "überholt"

Mo 15.07.24 | 22:42 Uhr
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Passanten gehen am Quartier 207 an der Friedrichstraße vorbei. © picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow
Bild: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow

Ein möglicher Umzug der Berliner Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) an die Friedrichstraße könnte laut Angaben von Kultursenator Joe Chialo (CDU) weniger kosten als bislang gedacht. Die Zahl von rund 589 Millionen Euro, die im Raum stehe, sei "schon längst überholt", sagte Chialo bei einem Gesprächsabend in der Akademie der Künste in Berlin. "Wir sind auf jeden Fall drunter." Im Gebäudekomplex Quartier 207 an der Friedrichstraße ist unter anderem das Luxuskaufhaus Galeries Lafayette untergebracht, das Ende Juli schließen soll.

Doch wenn man verhandle, solle man nicht mit Zahlen jonglieren, sagte Chialo. Da man noch in Gesprächen sei, wolle er keine weiteren Details nennen. Im September 2023 hatte der CDU-Politiker im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses ein erstes Angebot für den Kaufpreis von Quartier 207 vorgestellt. Die Kosten für den Kauf des Gebäudes und den Einzug der Bibliothek hatten sich demnach auf rund 589 Millionen Euro belaufen. In dieser Höhe habe der Gebäudeeigentümer - die US-Firma Tishman Speyer - ein erstes Kaufpreisangebot unterbreitet, das sich aus dem Grundstückswert, dem Gebäudewert und der Finanzierung zusammensetze, hieß es damals.

Für die ZLB wird seit Jahren ein neuer Standort gesucht. Die beiden Standorte am Blücherplatz in Kreuzberg und in der Breiten Straße in Mitte sind zu klein geworden und haben dringenden Sanierungsbedarf. Chialo hat sich früh für das Quartier 207 ausgesprochen, für den Vorschlag aber nicht nur Zustimmung bekommen.

17 Kommentare

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  1. 17.

    Nur dürfen wir den Irrsinn bezahlen. Warum erinnert mich das an den Größenwahn eines Herrn Diepgen? Ich sage nur Olympiabewerbung.

  2. 16.

    Einfach weltfremd der Herr Kultursenator. In den kommenden Jahren wird das Land Berlin mehr als nur auf dem Zahnfleisch gehen. Seine Komische Oper steht zum Abschuss und er fabuliert über den Kauf eines Grundstück, im dreistelligen Millionenbetrag. Da kann man nur den Kopf schütteln.

  3. 15.

    Für mich persönlich ist es einfach zu viel für ein Prestige-Projekt eines Senators.

    Berlin sollte nicht so viel Geld in freiwillige Leistungen stecken. Das Geld kann nur einmal ausgegeben werden.

    Berlins größte Probleme sind die unterfinanzierte BVG und der fehlende Neubau von Wohnungen, die sich die unter- und Mittelschicht leisten können.

    Ich bin jetzt nicht dafür, dass die Kultur kaputt gespart werden soll. Aber es handelt sich nicht um sein Geld. Es handelt sich um unsere Steuergelder!!!

  4. 14.

    "Das ich nicht lache. Es wäre das erste Projekt, das in Berlin billiger würde als geplant."

    Zumal Chialo den Kaufpreis durch seine Ankündigungen erst richtig in die Höhe getrieben hatte.

  5. 13.

    Bis es dann soweit ist, dass die Bibliothek einziehen kann, werden die Kosten um das Dreifache gestiegen sein. So kennen wir es aus anderen Bauprojekten. Für den Innenausbau wird nicht so viel anfallen. Wer die jetzigen Standorte kennt weiß, dass es vor allem um Sitzplätze für Alle geht, nicht um Bibliotheksregale und Büchernutzung. Und Herr Chialo ist dann längst ganz woanders tätig.

  6. 12.

    Informationsgehalt des Artikels? Null.

  7. 11.

    Was soll mit den alten Standorten Blücher Str. und Breite Str. geschehen?
    Die Breite Strasse gegen die Friedrichsstr. einzutauschen wäre ein extrem schlechter Tausch.
    Insbesondere ist das Lafaettegebäude (Spannbeton?) wahrscheinlich schrott und würde unglaubliche Sanierungskosten nach sich ziehen.

  8. 10.

    Bestimmt besser als die schwachsinnige Idee mit der Messe im Flughafen Tempelhof.

  9. 9.

    Man kann auch unter Denkmalschutz bestehende Gebäude behutsam umbauen und ertüchtigen.

  10. 8.

    @ Elmo, ich vermute, sie waren schon sehr lange nicht mehr im Lafayette. Die gesamte Friedrichstraße ist bis unter den Linden eher unattraktiv.
    Und auch sonst herrschen eher die üblichen Verdächtigen des Einzelhandels vor, die man auch in den großen Shoppingmeilen trifft.
    In Zeiten von Online-Handel muss eine "Flaniermeile" anders gedacht werden.
    Gern auch mit öffentlichen Gebäuden und Kultur.

  11. 7.

    "Die alten Standorte werden für je 1 Euro an einen Investor verkauft."
    Fast möchte man sagen, wenn es doch nur so wäre, Hauptsache weg damit... :-)
    Da sich aber partout keiner zu den alten Standorten äußert, sehe ich schon ganz klar, dass zwar für viel Geld etwas Neues angeschafft wird, weil es ja so schick und toll ist - man sich aber von den alten Sachen, die ja soooo furchtbar sind, trotzdem nicht trennt und wir auf den Kosten für alles sitzenbleiben...

  12. 6.

    Die alten Standorte werden für je 1 Euro an einen Investor verkauft.

  13. 5.

    Was soll man auf der Friedrichstr. einkaufen, wenn das einzige Kaufhaus schließt. Bleiben ein paar Juweliere und Dussmann.

  14. 4.

    Der ehemalige Flughafen Tempelhof steht unter Denkmalschutz und kann daher nicht umgebaut werden.

  15. 3.

    "Die Zahl ist überholt. Wir sind schon längst darunter." Das ich nicht lache. Es wäre das erste Projekt, das in Berlin billiger würde als geplant. Mal abgesehen davon, dass man berechtigte Zweifel haben kann, dass diese Umnutzung realistisch und sinnvoll ist. Man hat eher den Eindruck dass Herr Cialo ein großes Spielzeug braucht. Übrigens für die Friedrichstraße als Einkaufsstraße ist der Ciaöo-Plan wohl eher ein Horror.

  16. 2.

    @rbb Warum nicht das Gebäude des ehemaligen Flughafen Tempelhof? Die Abfertigungshalle wäre ein schöner Lesesaal. Die Cafeteria mit Blick übers Feld gibt es noch. Der Bau ist für große Besucherzahlen ausgelegt, und flächenmäßig eins der größten Gebäude Europas. Genug Platz für Expansion und riesige Keller sogar mit Bunkern für besondere Schätze... Und davor schöne gestalltbare Grünflächen.
    Warum nicht das Gebäude in öffentlichem Besitz sanieren und zum Teil zur Bibliothek umbauen?!
    S- und U-Bahn Anbindung sind vorhanden. Strassenbahn lässt sich auch einfach dorthin verlängern.

  17. 1.

    Ich vermisse nach wie vor, auch nach Monaten noch, eine Aussage dazu, was dann mit den beiden alten Standorten wird.
    Werden sie dann wirklich aufgegeben, was das Wort "Umzug" ja eigentlich meint? Oder haben wir dann drei Standorte, von denen zwei noch dazu teuer saniert werden müssen?
    Und wenn sie aufgegeben werden, ist dann an einen Verkauf gedacht? Der würde ja den Erwerb der Galeries Lafayette sicher ein wenig erschwinglicher machen...
    Warum ist von der Zukunft der jetzigen beiden Standorte nie die Rede?

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