Verkehrskonzept Körnerkiez - Ilsestraße in Berlin-Neukölln wird ab August zur Fahrradstraße umgebaut

Di 23.07.24 | 17:30 Uhr
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Symbolbild: Ein Fahrrad-Symbol ist auf der Fahrbahn einer Straße hinter einem Fahrrad zu sehen. (Quelle: dpa/Jonas Walzberg)
Audio: rbb24 Inforadio | 23-07-2024 | Michael Ernst | Bild: dpa/Jonas Walzberg

Die Ilsestraße in Berlin-Neukölln wird zur Fahrradstraße. Die Umbauarbeiten beginnen im August, teilte der Bezirk am Dienstag mit. Der Umbau ist Teil des Verkehrskonzepts Körnerkiez, in dem die Ilsestraße liegt. Sie verläuft westlich entlang des Körnerparks.

"Die Ilsestraße gehört zum Radvorrangnetz und wird vom Radverkehr bereits heute viel genutzt als Verbindung zwischen Nord-Neukölln und Britz. Gleichzeitig belastet sehr viel Pkw-Verkehr die Ilsestraße, der so die Hauptstraßen umgeht", sagte der Neuköllner Bezirksstadtrat für Umwelt und Verkehr, Jochen Biedermann (Grüne). Der Ausbau zur Fahrradstraße würde den Radverkehr sicherer machen und den Durchgangsverkehr verringern.

Das Verkehrskonzept Körnerkiez wurde bereits im Mai vorgestellt. Neben der neuen Fahrradstraße sollen laut den damals vorgestellten Plänen in dem Bereich zwischen Hermannstraße im Westen und Karl-Marx-Straße im Osten noch drei weitere Einbahnstraßen entstehen. Zudem soll mit der nördlich verlaufenden Thomasstraße eine weitere Straße zur Fahrradstraße werden.

Straße bleibt für Autos befahrbar - über zwei Einbahnstraßen-Abschnitte

Die Ilsestraße soll nun als Fahrradstraße gekennzeichnet und als sogenannte gegenläufige Einbahnstraße eingerichtet werden.

Von der Schierker Straße, die die Ilsestraße auf halber Höhe kreuzt, sollen nach Norden und Süden jeweils Einbahnstraßen eingerichtet werden, die Ilsestraße kann also künftig mit dem Auto nicht mehr auf ganzer Länge genutzt werden, um den Kiez zu durchfahren. Der Radverkehr ist in beide Richtungen freigegeben. Die gesamte Strecke der neuen Fahrradstraße beträgt 400 Meter.

An der Kreuzung mit der Schierker Straße, zwischen den beiden Einbahnstraßen, sollen zur Begrenzung Poller eingebaut werden. Es wird Ladezonen für den Lieferverkehr geben, alle Häuser in der Ilsestraße werden weiterhin mit dem Pkw erreichbar sein, allerdings wird nördlich der Schierker Straße eine Parkspur entfallen. Dafür sollen entlang der neuen Fahrradstraße rund 160 neue Fahrradstellplätze entstehen.

Sendung: rbb24, 23.7.2024, 19:30 Uhr

53 Kommentare

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  1. 53.

    Zitat: "Im Übrigen ist anzumerken, dass die dort geparkten und gefahrenen Autos zum ganz überwiegenden Teil den Anwohnern gehören. Sie wollen offensichtlich mit dem Auto fahren und nicht mit dem Fahrrad!"

    Auffi zum neuen Versuch:

    Sie wissen aber schon, was eine sog. Fahrradstraße ist, Herr "Anwohner Ilsestraße"? Im Fall der Ilsenstraße geht es bspw. auch um die Reduzierung des Durchgangsverkehrs und überhaupt nicht um ein Fahrverbot für Anwohner, wie Sie offenbar annehmen.

  2. 52.

    Ich selber entscheide immernoch ob ein Auftrag lohnt oder nicht.Park und Anfahtmöglichkeit sind dabei ein kritischer Aspekt der zur Ablehnung führt.Die Auftragsbücher durch Stammkunden sind rappelvoll,so daß man auch wählerisch sein kann und das auch noch auf längere Zeit.

  3. 51.

    Was schreiben sie denn da zusammen? Wenn ich von der Saarstraße komme und die Rheinstraße quere ist da immer schon zur Rush Hour Dauerstau gewesen, lange bevor es da eine Fahrradstraße gab.

    Es ergibt überhaupt keinen Sinn in die schmale Handjerystraße abzubiegen wo sich schon entgegenkommende PKW gegenseitig ausbremsen. Ein Umweg ist es noch obendrein, denn die kürzeste Verbindung zwischen Saarstraße und Bundesallee ist es geradeaus zu fahren, also über den Friedrich-Wilhelm-Platz.

  4. 50.

    Ach Eric, schauen Sie sich den Stadtplan mal genau an und schweigen Sie Stille. Die Bundesallee fängt nicht nach der Saarstr an sondern sie beginnt schon am Walter-Schreiber-Platz. Und diese Querverbindung durch die Handjerystr. Ist sehr wohl eine Abkürzung.
    Ich helfe gern.

  5. 48.

    "Dafür können jetzt bis zu 10 Radfahrer am Tag die Straße für sich nutzen. Wunderbar."

    Mit solchen klar ersichtlichen Falschaussagen macht man sich ungläubwürdig und beweist dass man nicht diskutieren möchte.

  6. 47.

    Es sind immer die gleichen die irgendwelche Handwerker erfinden die angeblich jeden Tag Tonnen von Material ausladen müssen weil ihnen keine bessere Ausrede einfällt.

    Hier müssen Handwerker bis zu 100 Meter bis zur Straße laufen und die Siedlung ist noch immer nicht eingestürzt und ich habe auch noch keine Handwerker erlebt die deswegen Aufträge ablehnen.

  7. 46.

    Großartig. Nicht nur für RadfahrerInnen. Vor dem Hintergrund des immer aggressiveren und damit gefährlicher werdenden Autoverkehrs in Berlin ist das eine gute Sache. Vor allem weil dem Land auch schlicht das Personal fehlt um den Autoverkehr täglich zu sanktionieren. Wir brauchen Strafen, Strafen und Strafen. Es muss den Menschen finanziell und materiell wehtun!

  8. 45.

    Wichtig: Einbahnstraßen-Abschnitte! Selbst die werden oft genug ignoriert, Klein-PKW quetschen sich sogar durch die Poller hindurch. Dennoch eine wichtige und gute Sache, diese Straßen!!!

  9. 44.

    Schön dass Sie sich Aufträge aussuchen können.
    Ist eine politische Entscheidung, dass Sie solche Ecken nicht zu bedienen, oder warum betonen Sie das so?

  10. 43.

    Schon wieder das Wahrnehmungsparadoxon. Ja, Blech steht präsent und platzverschwendend überall rum. Nimmt damit allerdings prozentual mehr Raum ein, als ihm in Verkehrsanteilen zusteht. Das wird nun Stück für Stück und viel zu langsam richtiggestellt. Im Prinzip, wie Sie es fordern. Nur nicht zu Ende gedacht haben.

  11. 42.

    Die Bundesallee fängt an am Walther-Schreiber-Platz, am Friedrich-Wilhelm-Platz geht die Schmiljahnstrasse in die Bundesallee über. Die Saarstraße endet an der Kaisereiche/ Rheinstraße.

  12. 41.

    Gibt bestimmt noch mehr Beispiele von Fahrradstraßen, die fast gar nicht benutzt werden von den Radfahrern. Auf der Hauptverkehrsstraße mit Radweg auf der Straße fahren macht doch viel mehr Spaß. Ironie Off!

  13. 40.

    @15 moep: Das ganze ist halt ein Verkehrskonzept Marke Kleinkleckersdorf. Hat nichts mit Großstadt zu tun, da jeder Bezirk und Kiez sein Ding machen will und kann. An den Nachbarn eine Ecke weiter wird dabei nicht gedacht. Ein Blick auf eine Karte doch das Dilemma. Hauptverkehrsstraßen (Hermannstraße und K-M-Str. wurden zurück gebaut zu "Staustraßen". Nicht gut für den Busverkehr. Als nächstes kommt die Sonnenallee und der Tempelhofer D.. Alles in Nord-Süd-Richtung. Nur Verdrängung findet statt.

  14. 39.

    Der Standort Berlin ist allerdings mit viel Drumherum umgeben,nennt sich Brandenburg oder einfach Umland.Wenn man sich in Berlin noch mit Öffentlichen bewegen kann,fällt es doch schwer seine täglichen Fahrten von da oder dahin mit diesen zu bewerkstelligen.Pferd und Wagen in der Stadt ,wie in der Vergangenheit willja wohl auch keiner wieder.Allein die tierischen Imissionen wären gravierend. Auch fehlen die Anbindemöglichkeiten,Tränken, etc.vor den Wohnhäusern.Alles Gründe warum sich damals das Automobil durchgesetzt hat.Fahrräder gab es zu der Zeit in rudimentäre Formen auch schon,wurden aber in der Form kaum noch weiterentwickelt.

  15. 38.

    Der Grüne hat wohl die beiden Urteile des Verwaltungsgerichts Berlins zu Kreuzungen abtrennende Poller in Mitte und Pankow noch nicht gelesen? Oder setzt er sich einfach dreist darüber hinweg, weil er und die seinen die autofreie Stadt vorantreiben wollen? Im Übrigen ist anzumerken, dass die dort geparkten und gefahrenen Autos zum ganz überwiegenden Teil den Anwohnern gehören. Sie wollen offensichtlich mit dem Auto fahren und nicht mit dem Fahrrad! Dem hat die Politik Rechnung zu tragen und nicht ihrer eigenen politischen Agenda.

  16. 37.

    Ja. Ein paar Meter Radweg mehr sind ja ganz nett. Aber was ist aus den mal geplanten Radschnellwegen geworden? Werden die noch zu meinen Lebzeiten (vor 2050) eingerichtet?

  17. 36.

    Was sie gern übersehen ist die Tatsache, dass neben dem fließenden Autoverkehr auch der stehende Autoverkehr zur Verstopfung beiträgt. Denn eigentlich stellt sich die Frage, ob das Kfz in seiner Dimension als Beförderungsmittel für ... in Berlin ca. 1,3 ... Personen für die Metropole Berlin in ihrem baulichen Bestand nicht vielmehr suboptimal ist. Aber da hört regelmäßig der Wille zu einer "technologieoffenen" Betrachtung auf. Zumindest bei den Parteien des jetzigen Senats.

  18. 35.

    Was für eine alberne Diskussionsrunde hier. Wo bleiben die gelben Postkutschen und die schön gepflasterten Reitwege, schliesslich war der KU-Damm mal dafür bekannt.
    Allerdings fehlen die passenden Bürger dafür. Fahrradrambos passen da nicht in diese Idylle.

  19. 34.

    Das Ganze hat doch einen Sinn bzw. ein Ziel.
    Man will erreichen, dass mehr Leute vom Auto auf den ÖPNV (Fahrräder sind bei schönem Wetter nett) umsteigen. Nun gäbe es zwei Varianten dieses Ziel zu erreichen. Man macht den ÖPNV so attraktiv, dass jeder damit fahren will (kostet auf Dauer viel Geld und Personal) oder man macht den motorisierten Individualverkehr so unattraktiv, das der ÖPNV das kleinere Übel ist.

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