1:0 gegen Werder Bremen - 1. FC Union zieht in die Champions League ein
Der 1. FC Union hat es geschafft: Durch einen 1:0 (0:0)-Sieg gegen Werder Bremen ziehen die Köpenicker in die Champions League ein. Es war eine Zitterpartie, ehe Rani Khedira das Team von Trainer Urs Fischer erlöste.
Der 1. FC Union jubelt über einen historischen Triumph. Vier Jahre nach dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga sind die Köpenicker in die Champions League gestürmt. Durch einen 1:0 (0:0)-Sieg gegen Werder Bremen machte das Team von Trainer Urs Fischer am Samstagnachmittag die Königsklassen-Teilnahme perfekt. Für die Berliner traf am letzten Bundesliga-Spieltag im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei Rani Khedira (81.).
Union macht Druck
Fischer wechselte im Vergleich zur 2:4-Niederlage in Hoffenheim doppelt. Abwehrchef Robin Knoche kehrte nach seinem Infekt in die Startelf zurück und ersetzt Paul Jaeckel. Zudem lief Aissa Laidouni im zentralen Mittelfeld der Köpenicker auf. Morten Thorsby - in Hoffenheim mit schwacher Leistung auf dieser Position - verlor nicht nur seinen Platz in der Anfangsformation, sondern auch den im Kader.
Der 1. FC Union war von Beginn an sichtbar bemüht, keinen Zweifel am Erfolg der Mission Champions League aufkommen zu lassen. Nach zwei Minuten setzte sich Rani Khedira auf der rechten Seite durch, suchte Kevin Behrens und seine Flanke verfehlte den Kopf des Stürmers nur knapp. Auch danach blieben die Gastgeber druckvoll. Immer wieder kam es zu Szenen im Bremer Strafraum - Abschlüsse verhinderten die Werderaner jedoch.
Zu wenig Torgefahr
So auch in der neunten Minute, als SVW-Verteidiger Lee Buchanan im Strafraum erst den Ball und dann Janik Haberer weggrätschte. Schiedsrichter Patrick Ittrich zeigte zunächst auf den Elfmeterpunkt, korrigierte sich aber nach Ansicht der Bilder an der Seitenlinie. Bremen verteidigte konzentriert - in dieser Situation wie in der gesamten ersten Hälfte. Die Folge: Union lief zwar angefeuert vom Heimpublikum an, schlug aus dem Spiel heraus und per Standard Flanke um Flanke, doch dem 1:0 richtig nahe kamen die Köpenicker nie.
Die aufregendsten Situationen in insgesamt zähen 45 Minuten: ein Freistoß von Christopher Trimmel, den Marvin Ducksch abblockte (16.) und ein Kopfball von Behrens nach einer Ecke, der - unerreicht von Haberer - knapp am zweiten Pfosten vorberauschte (37.). Ansonsten fehlte die nötige Präzision, um Bremen aus der Reserve zu locken. Offensiv fanden die Gäste kaum statt. Bei einem Schüsschen von Milos Veljkovic hatte Union-Keeper Frederik Rönnow keinerlei Mühe (43.). So ging es mit 0:0 in die Pause und der eiserne Champions-League-Traum war - für den Moment - durch die zeitgleiche Führung von Freiburg in Frankfurt geplatzt.
Chancen ja, Präzision fehlt
In der zweiten Hälfte dauerte es fünf Minuten bis zum ersten guten Abschluss und der gehörte Union. Jerome Roussillon zog aus gut zwanzig Metern ab, SVW-Keeper Jiri Pavlenka klärte den halbhohen Schuss zur Ecke (50.). Und die Köpenicker nährten sich dem so dringend benötigten Tor weiter an. So brandete nach 55 Minuten Jubel im Stadion An der Alten Försterei auf - allerdings nur kurz: Behrens hatte den Ball in der Bremer Vorwärtsbewegung erobert, Sheraldo Becker geschickt und der den Ball formschön und unhaltbar zum 1:0 in den Winkel geschlenzt. Oder besser gesagt: zum vermeintlichen 1:0. Der Schiri-Assistent hob zurecht die Fahne, denn Becker hatte beim Zuspiel knapp im Abseits gestanden.
Zur Leidenschaft der ersten Hälfte kamen in der zweiten nun also auch Chancen. Urs Fischer brachte Sven Michel und Paul Seguin für Janik Haberer und Aissa Laidouni. Das Spiel blieb dasselbe. Nach der bereits 14. (!) Ecke für die Hausherren kam Kopfball-Spezialist Danilho Doekhi an den Ball, Pavlenka war schon geschlagen, doch Ducksch rettete auf der Linie (67.). In der 73. Minute drang Becker über links in den Strafraum ein, schlenzte - wie schon in der 55. Minute - dieses Mal zwar nicht aus dem Abseits aber eben aus spitzem Winkel auch knapp am Tor vorbei.
Rani Khedira erlöst die Köpenicker
Als die Zeit immer knapper wurde, erlöste schließlich Khedira den 1. FC Union: Über Becker und den eingewechselten Michel kam der Ball zum 29-Jährigen und sein Schuss prallte vom Innenpfosten zum 1:0 ins Tor (81.). Im Parallelspiel traf kurz darauf auch noch Frankfurt zum 1:1 gegen Freiburg und legte in der ersten Minute der Nachspielzeit sogar das 2:1 nach. Beruhigung im Stadion an der Alten Försterei. Der Champions-League-Traum ist Realität.
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Sendung: rbb UM6, 27.05.2023, 18 Uhr