Hertha BSC zu Gast beim SC Paderborn - Das Duell der Konjunktiv-Klubs

Mi 03.04.24 | 18:36 Uhr
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Herthas Fabian Reese (r.) im Zweikampf mit einem Spieler des SC Paderborn. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)
Audio: rbb24 inforadio | 03.04.2024 | Miriam Sinno | Bild: IMAGO / Beautiful Sports

Hertha BSC ist am Freitagabend beim SC Paderborn zu Gast. Es ist das Duell zweier Vereine, die die Anlagen gehabt hätten, ganz oben in der Tabelle mitzumischen, nun aber im grauen Mittelfeld verharren. Der Sieger könnte aber zumindest etwas träumen.

Fünf Fakten zum Spiel

  • Hertha BSC hat sechs der neun Duelle mit dem SC Paderborn für sich entschieden
  • Die letzten vier Begegnungen gewannen die Berliner
  • Hertha konnte nur eins seiner bislang vier Freitagabendspiele dieser Saison gewinnen
  • Paderborn hat bisher zwar einen Punkt mehr als Hertha gesammelt, dafür aber eine um elf Treffer schlechtere Tordifferenz
  • Achtung Auswärtsschwäche: Hertha hat nur eine von bislang vier Rückrundenpartien in der Fremde gewonnen

Der Gegner-Experte

Marco Kornrumpf ist Fan des SC Paderborn und Mitglied des Podcasts "Padercast", der wöchentlich jeden Montag erscheint. Die Hörer können den Aufnahmen entweder live auf auf der Plattform Twitch folgen oder sie aber im Nachhinein auf YouTube oder weiteren Audio-Plattformen konsumieren. Kornkrumpf ist kein gebürtiger Paderborner, lebt aber bereits seit 25 Jahren in der Stadt in Ostwestfalen-Lippe.

So läuft es sportlich für den SC Paderborn

Steht der SC Paderborn nach 27 Spieltagen vor Bundesliga-Absteiger Hertha BSC, müsste die Gemütslage in Ostwestfalen-Lippe eigentlich hervorragend sein. Doch SCP-Experte Marco Kornrumpf nimmt die sportliche Situation als "sehr durchwachsen" wahr. Er beschäftigt sich als Mitglied des Paderborn-Podcasts "Padercast" sehr intensiv mit dem Verein.

"Durch den Weggang von Florent Muslija im Winter nach Freiburg ist eine treibende Kraft in Paderborn abhandengekommen", erklärt Kornrumpf. Offensivspieler Muslija war in 16 Zweitligaspielen für Paderborn an elf Toren direkt beteiligt, ehe er sich im Januar für einen Wechsel in die Bundesliga entschied. Seitdem fehlt dem SCP das gewisse Etwas.

Problematisch sei zudem die fehlende Konstanz - etwas, das Hertha selbst bestens kennt. "Trainer Lukas Kwasniok bezieht sich mittlerweile in nahezu jeder Pressekonferenz darauf, dass wir viele unerfahrene Spieler haben, die wenige Zweitligaspiele in den Beinen haben und sich noch in der Ausbildung befinden", so Kornrumpf. Auch das ist Hertha-Fans wohl geläufig. "Wenn man darauf blickt, auf welchem Tabellenplatz wir stehen, obwohl nun schon mehrere Spiele nicht mehr gewonnen haben, ist auch wenig Glück dabei. Vielleicht sind wir in der Tabelle auch ein paar Plätze zu hoch eingeordnet."

Eine Trainerdiskussion gebe es laut Kornrumpf allerdings nicht, auch wenn er zugibt, dass es in den letzten Jahren Übungsleiter gab, die sportlich noch mehr aus dem SCP herausgeholt haben als Lukas Kwasniok. Der 42-Jährige steht seit Juli 2021 für Paderborn an der Seitenlinie. "Ich glaube, dass Kwasniok ein unheimlich variabel spielender Trainer ist, der sein Spielsystem gut auf den eigenen Kader als auch den Gegner anpassen kann", so Kornrumpf. "Man findet aber auch immer wieder ein paar Fehlgriffe. Es gibt Spiele, in denen er sich vercoacht, was er teilweise auch wirklich zugibt. Er ist ein guter Trainer für Paderborn, der auch junge, unerfahrene Spieler einsetzt" – Kwasniok passe gut zum SCP, so Kornrumpf.

Das bewegt die Fans

Was wäre gewesen wenn? Eine Frage, die Fußballfans immer wieder beschäftigt. Auch hier ähneln sich Paderborn und die "alte Dame". Womöglich wäre in der laufenden Saison ja doch noch mehr drin gewesen. "Blickt man auf die aktuelle Zweitligasaison mit Schalke, dem HSV, Hertha, St. Pauli oder Fortuna Düsseldorf, hätte ich ein ganz anderes Bild erwartet", so Kornrumpf. "Hertha hat, glaube ich, knapp den doppelten Kaderwert von Paderborn." So hätte er zunächst Platz sechs bis sieben als realistisch eingeschätzt. "Blickt man aber auf die jetzige Lage: hätte man mit Muslija noch einen echten Unterschiedsspieler, hätte man womöglich den ein oder anderen Punkt mehr mitgenommen und so Ambitionen haben können, ganz oben mitzuspielen."

So aber ist der Aufstiegszug sowohl für Paderborn als auch Hertha wohl abgefahren, Platz drei ist sieben und acht Punkte entfernt. Beim SCP macht Kornkrumpf vor allem die fehlende personelle Konstanz in der Abwehr, die zu groben Fehler führe, als auch das Fehlen eines echten Knipsers für jene Kluft zu den obersten Plätzen verantwortlich.

Auf diesen Spieler muss Hertha BSC achten

In der Hinrunde wäre diese Frage noch leicht zu beantworten gewesen, doch nun tut sich Kornrumpf schwer, da es niemanden bei Paderborn gebe, der als Topspieler hervorsteche. "Ich hätte am ehesten noch Adriano Grimaldi genannt, doch der wird leider aufgrund einer gelb-roten Karte fehlen." Der 32-jährige Mittelstürmer ist mit sieben Treffern Paderborns bester Angreifer.

Nach längerem Überlegen loggt Kornrumpf dann Sebastian Klaas ein. Der offensive Mittelfeldspieler sei jemand, auf den an guten Tagen zu achten sei. In 29 Saisonspielen ist der 25-Jährige an sieben Toren direkt beteiligt gewesen.

Das sagen die Trainer

Pal Dardai (Hertha BSC): "Paderborn ist eine stabile Mannschaft, die in keine Richtung speziell agiert. Sie machen einen vernünftigen Eindruck, man darf sie nicht unterschätzen. Respekt, das ist eine gute Mannschaft ohne klare Schwäche. Ich habe zwar ein gewisses Gefühl, bleibe aber ruhig."

Lukas Kwasniok (SC Paderborn): Pressekonferenz fand nach Veröffentlichung des Artikels statt.

So könnte Hertha spielen

Hertha-Trainer Pal Dardai wird für die kommende Begegnung auf gleich mehrere Spieler verzichten müssen. Torhhüter Tjark Ernst fehlt weiterhin aufgrund einer Hüftverletzung, Marius Gersbeck wird ihn erneut vertreten. Zudem haben Außenspieler Gustav Christensen und Stürmer Smail Prevljak jeweils einen Schlag aufs Knie bekommen, sodass sie ebenfalls passen müssen. Rechtsaußen Marten Winkler, der sowohl gegen Schalke als auch Nürnberg getroffen hat, wird aufgrund seiner fünften gelben Karte fehlen. Es ist am wahrscheinlichsten, dass Palko Dardai dadurch in die Startelf zurückkehrt.

Zudem ist denkbar, dass Dardai die Doppelsechs verändert, mit der er gegen Nürnberg äußerst unglücklich war. Jeremy Dudziak wurde dort bereits zur Halbzeit ausgewechselt, Joker Deyovaisio Zeefuik überzeugte und ist nun der erste Startelfkandidat.

Herthas mögliche Startelf: Gersbeck - Kenny, Gechter, M. Dardai, Karbownik - Zeefuik, Klemens - P. Dardai, Maza, Reese - Tabakovic

Die Prognose

Der Tipp des Gegner-Experten: "Puh, gar nicht so einfach, wir sind immerhin direkte Tabellennachbarn. Nach den letzten Spielen - gerade zu Hause sind wir schwach unterwegs – würde ich Hertha schon zutrauen, drei Punkte aus Paderborn mitzunehmen und daher ein 1:3 tippen."

Der Redaktionstipp: Hertha zeigt eine Reaktion auf das insgesamt schwache Spiel gegen den 1. FC Nürnberg und gewinnt in Paderborn knapp mit 2:1.

Sendung: rbb Der Tag, 03.04.2024, 18 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Ihr Eingangsbeitrag besteht aus genau einem polemischen Satz: "Eine Klatsche für Herta BCC 777 wäre mal wieder nett :)"

    Hieraus lese ich weder Kritik, noch irgendwelche Trigger.

  2. 13.

    "...Konjunktiv-Klub..."
    Böse, ganz böse. Pfui. :-))

  3. 12.

    "aber da hat dardai genau das richtige gemacht."
    Finde ich nicht. Es ist der Job einer Führungskraft eines Unternehmens, sich auch unangenehmen Fragen zu stellen. Da die Frage eindeutig das "Geschäft" des Trainers betrifft, hat der Trainer hierauf eine Antwort zu finden bzw. Stellung zu nehmen. Oft endet das dann mit allgemeinem Blabla (was okay wäre), jedoch selten auf diese unhöfliche, amateurhafte, geringschätzende Art.
    Und es ist der Job eines Journalisten, hartnäckig zu bleiben, wenn er keine Antworten bekommt und weiter dahin zu gehen, wo es weh tut.

    So kommt die Paarung Journalismus-Profi vs. Medienamateur dabei raus.

  4. 11.

    Ihre Kommentare sind nicht kritisch, sondern meist nur albern und völlig inhaltslos.

  5. 10.

    Das hat mit Arroganz oder Überheblichkeit so gar nichts zu tun. Eher das Gegenteil. Sieht mehr nach Unsicherheit und einem dünnen Nervenkostüm aus. Ich glaube Pal Dardai weiß nicht mehr so recht, wie er die Mannschaft verbessern kann.
    Ich glaube, er wird auf Dauer dem Druck von Außen nicht standhalten können.

    HaHoHe

  6. 9.

    Ich bin bestimmt kein Herthaner, aber da hat dardai genau das richtige gemacht. Der Reporter des kicker hatte sich im Vorfeld schon über dardai dahingehend geäußert, dass er kein Konzept für hertha hätte und der Verein mit dardai keine Zukunft zum wiederaufstieg hätte. In der PK ging die erste Frage in dieselbe Richtung, nur mit anderer Fragestellung. Also keine Antwort seitens Dardai. Find ich okay. Kurze Zeit später das gleiche Spiel von vorn. PK abgebrochen und Tschüß. Manche Leute verstehen es halt nicht anders. Komischerweise hat sich der reporter des kicker danach nicht mehr an der PK beteiligt.

  7. 7.

    In Schöneberg leben noch echte Berliner?
    Ansonsten: alles falsch. Und geht Sie auch nix an. Hier gehts um den seltsamen BCC.
    Man merkt schon, dass es vielen unangenehm ist wenn Kommentare kritisch sind oder triggern. Da müssen Sie durch.

  8. 6.

    Hertha schafft nach großen Kampf einen knappen 3:2 Sieg

    Ha Ho He

  9. 5.

    Ein Zeichen von Arroganz und Überheblichkeit:
    Pále hat die Pressekonferenz vor der Freitagabendpartie beim SC Paderborn frühzeitig verlassen. Der 48 Jahre alte Coach war mit der Berichterstattung eines Journalisten nicht einverstanden gewesen und weigerte sich daraufhin, dessen Fragen zu beantworten. Zunächst stellte ein Reporter des Fußballmagazins »Kicker« eine Frage zum anstehenden Spiel in Paderborn. Dárdai gab keine Antwort und sagte stattdessen: "Du hast geschrieben, Hertha BSC hat kein Konzept. Und so lange du das so siehst, reden wir nicht. Bitte nächste Frage. Dankeschön." Ein paar Minuten später setzte der Journalist erneut zu einer Frage an, doch Dárdai stand auf und ging. Geht es noch peinlicher?
    Darum mein Tipp: 3:1 für Parderborn

  10. 4.

    Ach Clay, wie heißt eigentlich Ihr Verein, den Sie supporten? Das wäre mal interessant. Fünf Möglichkeiten bringe ich ins Spiel:
    Dresden, Magdeburg, Union, Leipzig oder doch Schalke?
    Äußerst erfolgreiche Vereine seit Jahren. Natürlich sind die letzten vier Jahre von Union gleichzusetzen mit dem Gewinn der Champions League …
    Ein echter West-Berliner schickt Grüße

  11. 3.

    Das gibt ein tristes 0:0 gegen Darmstadt und Mainz rutscht noch weiter nach unten!
    Schön Nils, dass Sie hier wieder Ihre Fachexpertise mit Einbringen!

  12. 2.

    Eine Klatsche für Herta BCC 777 wäre mal wieder nett :)

  13. 1.

    Das gibt ein tristes 0 : 0 werden.
    Hertha rutscht noch weiter nach hinten.

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