Mögliche Austragung 2040 - Spranger regt für Olympia-Bewerbung Kooperation mit Hamburg an

Do 15.08.24 | 14:48 Uhr
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Berlins Innensenatorin Iris Spranger spricht sich für eine Olympia-Bewerbung aus. (Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
Bild: IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Die Berliner Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) strebt im Zuge einer möglichen deutschen Olympia-Bewerbung eine Zusammenarbeit mit Hamburg an.

Als "charmanter" Punkt einer nationalen Bewerbung könnte ein "sportliches Tandem mit der Hansestadt Hamburg, aber auch mit weiteren Städten sein: Das wäre dann gut 50 Jahre nach der Wiedervereinigung ein herausragendes Zeichen des Zusammenwachsens, wenn die Spiele in den zwei größten Städten im Westen, Hamburg, und im Osten, Berlin, stattfinden würden", sagte die 62-Jährige der Deutschen Presse-Agentur (DPA).

Gespräche mit der Hansestadt sollen laut DPA-Informationen schon stattgefunden haben. Für Spranger würde die Zusammenarbeit mit der Hansestadt ein emotionales und vielfältiges Bild Deutschlands in der Welt abgeben: "Das hätte schon was: die Hamburger Mischung aus Großstadt, Coolness mit maritimem Flair und Berlin, die internationale Metropole, die Sportmetropole und die grünste Metropole in Deutschland."

Berlin mit anderen Regionen im Dialog

Der Präsident des Landessportbundes Berlin, Thomas Härtel, spricht im Rahmen des sogenannten Dialogverfahrens von Gesprächen auch mit anderen Städten und Regionen. Ein zentraler Punkt ist dabei das vom Internationalen Olympischen Komitee geforderte "One Village", also ein zentrales Olympisches Dorf.

Allerdings würde die Möglichkeit eines "Olympischen Dorfes in oder um Berlin herum sowie den Reitwettbewerben und dem Fußballturnier in Nordrhein-Westfalen - ähnlich wie jetzt bei den Spielen in Frankreich - dem One Village nicht entgegenstehen", sagte Härtel der DPA.

"Berlin kann internationale Großveranstaltungen"

Eins steht für den 73-Jährigen aber fest: "Für eine Bewerbung 2036 geht es 100 Jahre nach den Spielen in Berlin nicht ohne Berlin. 2040 und damit 50 Jahre nach der Wiedervereinigung muss Berlin auch dabei sein. Das haben uns auch viele internationale Funktionäre jetzt auch in Paris gesagt. Berlin ist ein wichtiger Anker für die Bewerbung."

Senatorin Spranger sieht zudem die Grundlagen in der Hauptstadt für die Austragung der internationalen Großveranstaltung gelegt. Die Fußball-Europameisterschaft habe "gezeigt, dass Berlin internationale Großveranstaltungen kann. Die Sportmetropole Berlin hat die nötige Infrastruktur, das logistische Know-how, die Erfahrung und die Kompetenzen, um globale Sportereignisse nach höchstem Standard zu veranstalten. Auch die Special Olympics Weltspiele 2023 waren ein großer und international beachteter Erfolg für Berlin."

Sowohl für Spranger als auch für Härtel muss aber die gesamte Gesellschaft für die Olympischen Spiele sensibilisiert werden. Härtel, der vier Tage bei den Spielen in Paris vor Ort war, schwärmt von der euphorischen Atmosphäre in der französischen Hauptstadt: "Wie die Menschen gefeiert haben und begeistert waren, war ansteckend. Eine Goldmedaille für die Fans und Besucher, sie haben sichtbar gemacht, in welchem Miteinander Menschen in Frieden zusammenleben können."

Bundesregierung präferiert Spiele im Jahr 2040

Die Bundesregierung hat den Weg für eine deutsche Olympia-Bewerbung offiziell frei gemacht. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) unterzeichnete Anfang August bei den Sommerspielen in Paris die Grundlagenvereinbarung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den an einer Bewerbung interessierten Bundesländern und Städten.

Zuvor hatte das Bundeskabinett grünes Licht für die Unterstützung der Politik für einen neuerlichen deutschen Olympia-Anlauf gegeben. Dabei bevorzugt die Bundesregierung klar eine Bewerbung um die Sommerspiele 2040. Für Härtel müssten dann aber - 50 Jahre nach der Wiedervereinigung - die ostdeutschen Bundesländer als Austragungsorte einbezogen werden.

Sendung: rbb Der Tag, 15.08.2024, 18 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Waren andere Zeiten und ein anderes System und auch keine Olympischen Spiele. Heutzutage ist Olympia nichts weiter als eine kommerzialisierte Selbstdarstellung einflußreicher Kreise.

  2. 14.

    Ja, aber das schaffen wir! !973 war auch die ganze Welt zu Gast in Berlin und? Hat wunderbar geklappt!

  3. 13.

    Wenn die Bundesregierung Deutschland um jeden Preis ruinieren will, dann wenigstens nicht in Berlin. Wir haben hier schon genug Probleme und brauchen nicht auch noch ein derartiges Zuschussgeschäft wie die Olympischen Spiele. Wie wäre es mit Stuttgart? Die Schwaben haben doch Geld im Überfluss.

  4. 12.

    Sie hat als Innensenatorin doch mehr als genug zu tun, wie soll sie sich dafür denn richtig reinknien? Das passt doch nicht.

  5. 11.

    Dazu sollte es eine Volksbefragunggeben, und nicht, dass Frau Spranger das mit ein paar Leutchen für eine ganze Stadt entscheidet. Ich tippe darauf, die meisten wollen kein Olympia hier haben.

  6. 10.

    Wie fällt denn die Kosten/Nutzen Abwägung bei anderen Großveranstaltungen aus oder bei ihrem nächsten Theater/Kino/Konzert Besuch aus ?
    Der Nutzen ist doch immer der Gleiche… hat Spaß gemacht, war schön.
    Und die CO2 Bilanz… bis dahin surren doch nur noch E-Autos durch die Gegend und alle haben eine Wärmepumpe und 2040 ist Berlin schon fast CO2 neutral :D

  7. 9.

    Wenn dann endlich das SEZ wieder eröffnet wird, bin ich dafür!
    Ist schon witzig, mit dem Prestige ...

  8. 8.

    Boaaar eyy, bidde nicht in Berlin!!! Das ist doch nur eine Doping Parade im Namen des Kommerz und der Werbung (-falsche Versprechen). Haben wir echt 5 Milliarden Euro über für sowas!?
    Kann Frau Spranger eine betriebwirtschaftliche Auswertung der EM für Berlin vorlegen?

  9. 7.

    wenn man Kosten und Nutzen abwägt, dürfte die Entscheidung gegen Olympia fallen. In meinen Augen rein kommerzielle Show, ohne glaubwürdige Wertevermittlung. Typisch, es wird wieder am bereits abgefragten Volkswillen (München und Hamburg)vorbei geplant . Steuer Tropfen höhlt den Stein. Deutschlands CO2 Bilanz möchte ich danach mal sehen.

  10. 6.

    Warum nicht? Knorke! Die Welt bei uns zu Gast!!! Wie 1973! Ich hätte gedacht daß diese Ministerin viel jünger ist.

  11. 5.

    Blödsinn! ,,Verächtlichmachung des Christentums'' Hallo? gehts noch? Nur weil Sie die Performances nicht verstanden haben, unterstellen Sie in infamer Weise den machern etwas, was nicht der Wahrheit entspricht!

  12. 4.

    Die Probleme in der Stadt lassen sich so nicht lösen, sondern werden nur verstärkt.

    Es ist schon schlimm genug, gleichzeitig Wahlen und Marathon an einem Tag abzuhalten.

    Olympia wird so viel kosten, daß Berlin noch mehr Schulden hat. Wahrscheinlich wird man auch versuchen das Tempelhofer Feld zu bebauen.

  13. 3.

    Die Hamburger:innen haben in einem Volksentscheid vor Jahren gegen eine Olympiateilmahme gestimmt. Der Bürgerwille sollte weiterhin respektiert werden. Auch in Berlin sind etwa schon jetzt genügend Wohnungen nicht mehr erschwinglich. Lasst die Leute hier abstimmen, sie müssen die Zeche zahlen!

  14. 2.

    Ich bin gegen eine Teilnahme, das ist für unser Land riesige Geldverschwendung und seit der Verächtlichmachung des Christentums bei der Eröffnungsfeier in Paris kann mir dieser korrupte Verein ehrlich gesagt gestohlen bleiben.

  15. 1.

    Ein demokratisches Gemeinwesen das sich bei einen undemokratischen Verein als Spielwiese bewirbt muss sich wohl im Niedergang befinden.

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