Neujahrsempfang Schwedt - Nach schwerem 2022 will Bürgermeisterin Hoppe hoffnungsfroher ins neue Jahr gehen
Die Stadt Schwedt ließ auf einem Neujahrsempfang 2022 noch einmal Revue passieren. Mit dem Erdöl-Embargo, dass vergangenens Jahr verkündet wurde, begann für die Stadt, das PCK, seine Einwohner und Beschäftigten eine ganz schwere Zeit.
Ein weiteres turbulentes Jahr braucht Schwedts Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe (SPD) nicht, schon gar nicht, wenn die ganze Existenz an einem seidenen Faden hängt, wie in 2022. Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine kam es als Reaktion hierauf unter anderem zu Sanktionen gegen Aggressor Russland. Unter anderem brachte ein gegen Russland verhängtes Rohöl-Embargo die PCK-Raffinerie ins Wanken, hang sie bislang an der aus Russland-kommenden Pipeline Druschba. Die ist mit dem neunen Jahr abgedreht worden und der Mehranteilseigner Rosneft wurde unter treuhänderische Aufsicht der Bundesnetzagentur gestellt. Hoppe und ganz Schwedt hatten bereits das industrielle Aus Schwedts und des PCK vor Augen.
Schwedt geriet 2022 in weltweite Schlagzeilen
Auf dem Neujahrsempfang in den Uckermärkischen Bühnen am Donnerstag erklärte Hoppe, dass Schwedt deshalb in der "weltweiten Wahrnehmung" war. Es seien nicht nur die europäischen Nachrichten- und Presseagenturen gewesen. Sogar welche aus China, Japan und Amerika hätten berichtet. Auf einer Leinwand flimmerten dann die Ereignisse des vergangenen Jahren. Obwohl ein Milliardenpaket vom Bund und Land für den PCK-Erhalt und alternative Ölversorgunglinien sowie grüner Raffinieriezukunft geschnürt wurde, beruhigt dies nicht alle PCKler und Schwedter.
Woidke sprach auf dem Neujahrsempfang
Und so verwundert es nicht, dass Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zum Neujahrsempfang in Schwedt auftauchte und erklärte, dass hier alles zusammenlaufe, selbst die Fäden der Politik. Woidke unterstrich in seinen Grußworten einmal mehr die Wichtigkeit des Schwedter Industriestandortes. "Ohne Schwedt rollen die Räder in Brandenburg nicht. Sehr schnell haben wir die Auswirkungen dieses Krieges hier auch in der Stadt zu spüren bekommen und auch eine Unsicherheit, was eine über 60 Jahre sichere Rohstoffversorgung der PCK-Raffinerie betraf. Das war Unsicherheit gepaart mit Angst, eine Angst, die jeder Einzelne um seinen Arbeitsplatz, aber auch die Angst einer ganzen Region um den Verlust des industriellen Leuchtturms", so Woidke.
Wie solls weitergehen?
Doch wie soll es in Schwedt weiter gehen, was braucht die Stadt und wie ist die Stimmung? Die Meinungen unter den 600 geladenen Gästen des Neujahrsempfangs waren da sehr ähnlich. "Die Transformation sollte nach Möglichkeit gelingen und die Stadt auf stabilen Füßen stehen", sagte Norbert Löhn "Es gibt viele, die den Aufbruch spüren und lusthaben, was zu verändern. Die versuchen aus der Situation eine Chance zu machen und gucken, dass Schwedt nach vorne kommt", fügte Juliane Roloff hinzu. "Wir müssen den Transformationsprozess anstoßen. Ich glaube, wir brauchen eine Vision und Mission für die Stadt", so auch Sascha Lademann.
Mit Millionen schweren Förderungen sollte die Zukunft gelingen, gab sich Hoppe optimistisch. Aber Schwedt sei mehr als nur eine Industriestadt, sagt die Bürgermeisterin und spielte auf den kommenden Sommer an, wenn mehr als 2.000 junge Musiker sich auf dem Festival "Sound City" in der Oderstadt treffen. Da sei eine "sehr, sehr positive Werbung durch SoundCity in 2023 möglich. Und diesen Schwung wollen wir unbedingt nutzen", so Hoppe auf dem Neujahrsempfang.
Auf zum Alltagsgeschäft!
Und dann ging Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe zum Alltagsgeschäft über und zeichnete Bürger für ihr Engagement aus. So wurden Gudrun Eger und Dirk Schmidt jeweils mit dem Ehrenpreis der Bürgermeisterin geehrt. Unermüdlich hätten sich beide für das Gemeinwohl der Stadt durch ihr ehrenamtliches Engagement eingebracht.
Sendung: Antenne Brandenburg, 20.01.2023, 14:10 Uhr