Verfassungsschutz berät -
Das Brandenburger Innenministerium hat ein Aussteigerprogramm für Extremisten gestartet. Wie das Ministerium am Dienstag mitteilte, sollen Verfassungsschutz-Mitarbeiter Extremisten, die sich aus der Szene lösen wollen, beraten, begleiten und ihnen bei der Bewältigung des Alltags helfen.
Für ausstiegswillige Extremisten stehen eine Beratungshotline und ein E-Mail-Kontakt zur Verfügung. Die Gespräche können auch anonym stattfinden, wie es auf der Seite des Innenministeriums [mik.brandenburg.de] heißt. Das Angebot mit dem Namen "wageMUT" richte sich auch an Personen aus dem Umfeld, wie etwa Familie, Freunde oder Kollegen.
Stübgen: Vor allem junge Menschen motivieren
Auf Bundesebene und in anderen Bundesländern gibt es bereits Aussteigerprogramme für Rechts- und Linksextremisten sowie auch für die islamistische Szene. In Brandenburg wird das rechtsextremistische Personenpotenzial laut Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2021 auf 2.830 geschätzt.
Brandenburg schließe mit dem Aussteigerprogramm eine wichtige Lücke, sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU) laut Mitteilung. Die Erfahrungen anderer staatlicher Ausstiegsprogramme zeigten ihre Wirksamkeit, hieß es. Vor allem junge Menschen, die in extremistischen Milieus aktiv sind, sollen angesprochen und für einen Ausstieg motiviert werden. Ausstiegswillige seien häufig mit persönlichen und sozialen Problemen konfrontiert, sagte der Leiter der Verfassungsschutz-Abteilung, Jörg Müller. Auch Hilfe für das familiäre Umfeld und für Schulen sei möglich.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.01.2023, 19:30 Uhr