Keine weitere Sperrung nötig - Probebohrungen im abgesackten U2-Tunnel waren erfolgreich

Mi 22.03.23 | 10:16 Uhr
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Archivbild:Absenkung des U-Bahntunnels der U2 durch Covivio Hochhausbaustelle am 27.10.2022.(Quelle:imago images/J.Held)
Audio: rbb 88.8 | 21.03.2023 | Swetlana Oheim | Bild: imago images/J.Held

Die Sanierung des U2-Tunnels, der am Berliner Alexanderplatz um einige Zentimeter abgesackt ist, kann wie geplant fortgesetzt werden. Probebohrungen am Wochenende seien erfolgreich verlaufen, teilte die Sprecherin der Senatsverwaltung für Verkehr, Sara Lühmann, am Dienstag dem rbb mit. Zunächst hatte die "Berliner Morgenpost" berichtet.

Bei Bauarbeiten für ein neues Hochhaus am Alexanderplatz war der Tunnel Anfang Oktober letzten Jahres um einige Zentimeter abgesackt und kann seither nur eingeschränkt für den U-Bahnverkehr genutzt werden. Das dafür verantwortliche Immobilienunternehmen Covivio hatte nach langer Wartezeit vor gut einem Monat vorgestellt, wie genau der beschädigte Tunnel repariert werden soll. Am Wochenende hatte es dazu erste Probebohrungen gegeben.

Pendelverkehr bis Ende August

Am vergangenen Wochenende wurden nach Lühmanns Angaben zufolge vier sogenannte Injektionslanzen installiert. Durch diese soll in einem späteren Schritt Flüssigzement zur Bodenverfestigung eingebracht werden. "Die Arbeiten wurden von Experten-Teams der Covivio durchgeführt und von Prüfingenieur:innen mit detaillierten Vermessungen überwacht. Die Auswertung der Probebohrungen hat ergeben, dass der Sanierungsplan wie vorgesehen weiterverfolgt werden kann und die weiteren gut 50 Injektionslanzen installiert werden können", erklärte Lühmann.

Der vollständige U2-Betrieb könne wie geplant Ende August wieder aufgenommen werden könne. Bis dahin bleibt es aber beim eingleisigen Pendelverkehr zwischen den Stationen Senefelder Platz und Klosterstraße.

Wegen der Probearbeiten war die U2-Strecke am vergangenen Wochenende zwischen Senefelder Platz und Klosterstraße in Berlin-Mitte gesperrt worden; ersatzweise fuhren Busse. Eine neuerliche Sperrung der U2 sei zukünftig nicht notwendig, sagte jetzt Lühmann.

Sendung: rbb 88.8, 21.03.2023, 15 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Komisch, wie Kritik gleich als Verschwörungstheorie weggewischt wird. Wenn es alles ordentlich abgelaufen wäre, würde die U2 sicher von ruhleben bis Pankow durchfahren. Ohne, dass eine ordentlich berechnete und gesicherte baustellenabsicherung nachgegeben hätte. Oder seh ich dies falsch. Ich finde, dass zu wenige Informationen, wie und wann was passiert ist, ans Licht kommen. Arbeiten Sie für oder im auftrag eines der beteiligten Unternehmen oder die Stadt Berlin?

  2. 12.

    Pressemeldung erfolgreich. Na das ist doch schön! Wie es um die Bodenfestigkeit tatsächlich bestellt ist, wird wohl erst die Zukunft zeigen.

  3. 10.

    Oder alle sollten nicht so genau prüfen. Stadtplanung heißt nicht, sich um jeden Preis mit Hochhäusern am Alex zu verewigen. Der Platz ist schon nicht schön und wird dadurch nicht schöner.

    Und das zweite hochhaus über dem u5 Tunnel ist bereits in Planung. U-Bahntunnel würde ich zur wichtigen und kritischen Infrastruktur zählen. Warum muss man sie genau neben oder auf Bahntunnel setzen? Die Sicherheit der allgemeinheit sollte immer Vorrang haben. Hatte sie scheinbar bei der U2 nicht. Komisch.

  4. 9.

    Was sie für völlig klar halten, ist leider nicht selbstverständlich. Die Informationen von Stadt, Investor und BVG ist recht dürftig. Es wird öffentlich gefühlt mit einer Stimme gesprochen. Dies finde ich für diese Sauerei sehr verdächtig.

    Hier in Pankow sind alle bedient. Die U2 fährt seit Oktober 2022 nicht mehr durch. Im. Auf dem nördlichen Teil auch nicht mehr so oft. Hier wurden einzel- vor Gemeinschaftsinteressen gesetzt. Was ist wichtiger ein sicherer ÖPNV-Betrieb oder ein hochhaus mehr?

  5. 8.

    Es ging mir nicht um die Größe des Grundstückes sondern um die höchstwahrscheinlich schlampige Planung, Genehmigung und Ausführung. Gerade in sensiblen Bereichen wie dem Alex sollte zweimal hingesehen werden und der Focus nicht auf die Optik sondern auf die Bautechnik gelegt werden. Letztlich ist der Bauherr kein "Nobody", da steckt eine Menge Geld hinter und die Berliner Baubehörden sehen sonst ziemlich genau und hartnäckig hin - gerade beim "kleinen Mann". Hier hat nicht nur einer gepennt.

  6. 7.

    Dass der Verursacher für die Beseitigung des Schadens aufkommt, ist doch wohl vollkommen klar. Und wenn das beim ersten Versuch noch nicht langfristig erfolgreich sein sollte, muss der Bauherr da eben noch mal ran. Aufgrund dieses Vorfalls nun gleich Korruption zu witternund davon zu unken, wie Sie es in Ihrem vorherigen Kommentar getan haben, halte ich für ein wenig übertrieben. Dass es sowohl bei kleineren als auch größeren Bauvorhaben zu unvorhergesehenen Komplikationen kommt, ist doch erst mal nichts ungewöhnliches; das passiert selbst den besten Heim- und Handwerkern. Also immer ruhig mit den jungen Pferden.

  7. 6.

    Ich vermute einfach mal, dass am Hauptbahnhof, der ja ebenso faktisch im vorherigen Niemandsland liegt wie der Potsdamer Platz, eine stärkere Großzügigkeit geherrscht hat, was die Flächenbelegeung angeht, als am Alexanderplatz. Da dürfte in der Tat um jeden Quadratzentimeter gepokert worden sein.

  8. 5.

    Aber zählt der investor auch für Folgeschäden? Oder bezahlt er oder seine Versicherung nur das einmalige hochspritzen? Ich find es schade, dass so wenig Informationen offen gelegt wird.

    Schade, dass die Opposition nie einen Untersuchungsausschuss gefordert hatte.

    Dann wüssten wir jetzt mehr.

  9. 4.

    Jo, aber das hochhaus steht ja noch gar nicht. Ich bin gespannt, wie sich der Tunnel verhält, wenn der das hochhaus steht. Und die nächste Hochhausbaufstelle angefangen wird.

    Eine Berechnung ist das eine. Die Berliner Untergrundverhältnisse das andere.

    Es wurde ja immer noch nicht verraten, wie es zum Schaden kam. Wurde sich verrechnet, wurde an der Sicherheit gespart oder wurden sie vom verhalten des Berliner Untergrundes völlig überrascht?

    Klingt alles irgendwie nach korruption.

  10. 3.

    Das muss keinesfalls so passieren. In Berlin wurden schon einige erprobte Bauverfahren erfolgreich umgesetzt. Dies war z.T. sündhaft teuer, kompliziert und ab und an auch langwierig. Kein bestehendes Bauwerk hat dabei solchen Schaden genommen wie beim aktuellen Bau-, Planungs- und Genehmigungspfusch. Der Bau des Potsdamer Platzes und des Hauptbahnhofs ist ja noch nicht so lange her. Die genehmigungsseitigen Auflagen waren z.T. immens, letztlich aber umsetzbar. Die Technik für solche Bauten auf nicht unkritischem Untergrund in unmittelbarer Nähe zu Bestandsbauten ist vorhanden. Warum wurde dies behördenseitig nicht eingefordert? Der Bauherr hat wahrscheinlich auf Kante geplant, gepokert und durfte sein Konzept umsetzen. Das ihm dies nun auf die Füße fällt wundert nicht.

  11. 2.

    Je präziser berechnet wird, umso vermessener wird die Einschätzung. Mit allen unberechenbaren Folgen, die das hat.

  12. 1.

    Das war doch abzusehen. Die Tunnel werden weiter absacken, je mehr unsicher Gebäude dort hingepflastert werden. Kein Mitleid.

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