Lieferengpässe seit Weihnachten -
Viele Medikamente wie etwa Fiebersäfte für Kinder oder Hustenblocker sind in Berliner Apotheken im April nach wie vor schwer zu bekommen. Seit Weihnachten hat sich die Situation durch Lieferengpässe nach Angaben des Berliner Apotheker-Vereins kaum beruhigt. "Das zieht sich durch das gesamte Sortiment", sagte die Vorstandsvorsitzende Anke Rüdinger der Deutschen Presse-Agentur.
Der Apothekerin zufolge sind nicht nur Medikamente für Kinder, sondern etwa auch Blutdruckmittel oder Cholesterinsenker von den Engpässen betroffen. Nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte gibt es in Deutschland bei mehr als 470 Medikamenten Lieferengpässe (Stand 9. April 2023).
Engpässe bei 640 Apothekern
Bei allen Mitgliedern des Landesverbands, zu dem knapp 640 Apothekeninhaber und -inhaberinnen aus Berlin zählen, gibt es den Angaben zufolge Engpässe. Weil gerade viele Kinder Scharlach hätten, seien Antibiotika-Säfte derzeit besonders knapp. Zwar komme bei mangelnder Ware immer wieder Nachschub: "Wir können aber nie sagen, wann das sein wird", sagte Rüdinger, die eine Apotheke in Berlin-Lichtenberg führt.
Echte Versorgungsengpässe gebe es aber bisher keine. "Wir finden immer noch in den allermeisten Fällen Lösungen für die Patienten." Die Apotheker und Apothekerinnen müssten eben "zaubern" - sei der Paracetamol-Saft aus, nehme man dann beispielsweise einen Ibuprofen-Saft. "Hauptsache, das fiebernde Kind bekommt einen fiebersenkenden Saft."
Um Engpässe bei wichtigen Präparaten zu vermeiden, hat das Bundeskabinett vergangene Woche einen Gesetzentwurf für eine stärkere Absicherung von Medikamentenlieferungen beschlossen. Darin sind unter anderem neue Preisregeln vorgesehen, die Lieferungen nach Deutschland für Hersteller attraktiver machen sollen.
Sendung: Fritz, 10.04.23, 08:30 Uhr