Neue Ausgabe des Gourmet-Führers - Michelin-Sterne für 23 Restaurants in Berlin und zwei in Brandenburg

Mi 05.04.23 | 09:45 Uhr
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Archivbild: Küchendirektor Marco Müller im Feinkosttest Grillkäse in der Weinbar Rutz in der Chausseestraße 8 in Berlin-Mitte. (Quelle: dpa/TSP)
Video: rbb24 | 04.04.2023 | Victor Marquardt | Bild: dpa/TSP

25 Restaurants in Berlin und Brandenburg hat der Gourmetführer "Guide Michelin" ausgezeichnet. Die höchste Wertung mit drei Sternen ging erneut an das "Rutz" in Mitte, zwei Restaurants in Berlin sind neue Sterne-Inhaber.

Berlin bleibt weiterhin die Stadt mit den meisten Sterne-Restaurants in Deutschland. Insgesamt 23 Häuser in der Hauptstadt wurden in der neuen Ausgabe des Gourmet-Führers "Guide Michelin" 2023 auf diese Art ausgezeichnet. Das teilte der Verlag am Dienstag mit.

Die höchste Wertung mit drei Sternen erhielt erneut nur das "Rutz" in der Chausseestraße in Mitte. Fünf Mal wurden zwei Michelin-Sterne vergeben und 17 Restaurants kamen auf einen Stern.

Brandenburg bietet weiterhin zwei Restaurants mit einem der begehrten Michelin-Sterne. Das "Kochzimmer in der Gaststätte zur Ratswaage" in Potsdam und das Restaurant "Alte Überfahrt" in Werder an der Havel wurden auch in der neuen Ausgabe des "Guide Michelin" 2023 mit jeweils einem Stern ausgezeichnet.

Michelin: Hohes Niveau der deutschen Gastronomie bestätigt

Der "Guide Michelin" betonte mit Blick auf ganz Deutschland, trotz einer wirtschaftlich schwierigen Zeit und Fachkräftemangel habe die Restaurantauswahl das vielfältige Angebot und das hohe Niveau der deutschen Gastronomie bestätigt.

In Berlin bleiben die Zwei-Sterne-Restaurants dieselben wie im Vorjahr: "Coda Dessert Dining", "Facil", "Horváth", "Lorenz Adlon Esszimmer" und "Tim Raue". Bei den Restaurants mit einem Stern kamen zwei dazu: "The NOname" und "Bonvivant". "Letzteres hat sich die Auszeichnung mit rein vegetarischer beziehungsweise veganer Küche verdient", hieß es von den Testern des "Guide Michelin". Nicht mehr unter den Sterne-Restaurants sind das "Kin Dee" und die geschlossenen Häuser "Einsunternull" und "Frühsammers".

334 Restaurants mit Michelin-Sternen ausgezeichnet

Insgesamt wurden in Deutschland 334 Restaurants mit Michelin-Sternen ausgezeichnet - so viel wie noch nie. Zehn Mal gab es drei Sterne, 50 Mal zwei Sterne und 274 Restaurants erhielten einen Stern.

Noch hat der Süden und Südwesten in der Spitzengastronomie die Nase vorn - doch Großstädte seien ein interessantes Pflaster, hieß es. "Gerade in Berlin hat sich sehr viel getan", sagte der Direktor des "Guide Michelin" für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel. Angetan ist er von der Vielfalt und Unkompliziertheit in der Hauptstadt.

Der "Guide Michelin" zählt neben dem "Gault Millau" zu den international führenden Restaurantführern. Er kommt in 41 Ländern heraus, neben Europa auch in den USA und Asien. Hinter dem renommierten roten Restaurantführer steht der gleichnamige französische Reifenhersteller. In Deutschland erschien der erste "Guide Michelin" 1910, damals noch "den Herren Automobilisten" gewidmet und vor allem mit Straßenrouten versehen. Die ersten Michelin-Sterne in Deutschland wurden 1966 verliehen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 04.04.2023, 19:30 Uhr

25 Kommentare

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  1. 24.

    Ich finde es schon bedenklich, G. Schmitt, wie Sie das Geschriebene von Eric&Sven interpretieren. Scheint, Sie haben das nicht begriffen. Liegt es vielleicht bei Ihnen am Essen?
    Ich lese nichts von „asozial“, was Sie im übrigen falsch geschrieben haben(liegt es doch am Essen), noch ist von Wut etwas zu spüren. Nun wollen Sie mit Namen brillieren, was noch peinlicher wird.
    Was jetzt aber Ihr „ACAB“ damit zutun hat, erschließt sich hier keinem. Ausdruck vom Hang zum Linksterrorismus?

  2. 23.

    Da hat aber jemand ne mords Wut. Vielleicht liegt es an falscher Ernährung ;-)
    Ich gehe lieber zu Chez Michel als ins Grill Royal. Nobelschuppen allerdings als assozial abzustempeln und alle die dort Speisenden pauschal mit dazu (s. ACAB) halte ich für geschmacklos, weil kein Ende findet was im Halse stecken bleibt. Wir sind nicht alle gleich und Vielfalt tut gut. Ist doch wunderbar, sonst wird es langweilig und manch einer hätte keinen Stoff mehr um sich abzureagieren. Wie teuer ist denn dieses Gerechtigkeitselixier. Wenn es den Blutdruck steigert, kann es sehr teuer werden und das Leben kosten. Da nehme ich lieber Abstand und bleibt beim Bier und danach ein Glas Baboso Negro.

  3. 22.

    Ohhh, soll ich jetzt Mitleid haben, mit denen, die "Erstmal versuchen so ein Restaurant zu stemmen"?
    Erklären sich so die exorbitanten Preise, weil sich die "Gründer" hoch verschuldet haben, als das Restaurat "stempten"?
    Das Publikum, welches diese Läden besuchen, folgen anstandslos den Leuten, die woanders sich schon einen Namen machten.
    Sollte Kolja Kleeberg oder ein Herr Lohse wieder auf die Idee kommen, einen Laden zu eröffnen, zieht die Gourmet-Karavane dort hin. Wenn sie dann beständig sind, bekommen sie die Sterne, aber auch nur, wenn sie den Zirkus mitmachen. Kleeberg und Lohse haben sich auch diesem elitären Kreis zu Recht ausgeschlossen, obwohl ihre Gastro sehr gut lief; sie wollten nichts mehr "stemmen". Schon gar nicht wegen der Sterne und dem Publikum.
    Und letztlich kann jeder eine Pizza-Bude aufmachen. Und, wenn der Name stimmt, rennen Sie u.a. da auch hin. Einmal im Monat.

  4. 21.

    Drei Sterne für ein bessenverdiendes Klientel.
    "Es soll allerdings auch Spitzenrestaurant geben, die an Tafeln angeschlossen sind.", dann ist ja alles gut.
    Da freut sich der Rentner, die Arbeitslosen u.a. über die Reste.
    Wenn das Wörtchen "soll" stehen würde.

  5. 20.

    Es ist immer die Soße die ein gutes Gericht ausmacht. Deshalb muß es nicht unbedingt ein 3 Sterne Restaurant sein. Aber wer das nötige Geld hat und die Gaumen sich erfreuen sollen ist doch alles bestens. Gratulation an die Sieger.

  6. 19.

    Das stelle ich auch nicht in Abrede. Das Ambiente hat schon was und schmackhaft ist es auch. Nur wenn sich einige nach einem Geschäftsessen noch zum Essen verabreden, stellt man ab und an fest, das das Auge zwar gern mitisst, der Bauch sich jedoch irgendwie vernachlässigt fühlt.
    Also in Kurzform: "Wie fandest du das Fischfilet?" ... "Super lecker aber unterm Salatblatt hätte ich es fast übersehen.".

  7. 18.

    Ich und meine Familie sind keine "Spitzenverdiener".....fahren einen Mittelklassewagen und fahren oder fliegen ab und zu in den Urlaub.
    Und ein oder zweimal im Jahr geht es auch in ein Sterne Restaurant.......es ist einfach mal etwas ganz anderes, als der Grieche oder Asiat um die Ecke. Wobei die auch Mega lecker sind.
    Andere lieben High End Technik und wir lieben schönes Essen.....gut das man das in Berlin ausleben kann.:-)

  8. 17.

    Es kommt darauf an, was aus guten „Materialeinsatz“ gezaubert wird. Da steckt was dahinter. Das Kochzimmer in Potsdam und die Alte Überfahrt in Werder leisten Beachtliches. Zumindest aus eigenem Erleben. Eine solche herausragende Arbeit kann man sich nicht oft leisten, aber manchmal gönnen schon.

  9. 16.

    Eine prima Idee!!! Es soll allerdings auch Spitzenrestaurant geben, die an Tafeln angeschlossen sind.
    Die Qualität, Verarbeitung und Behandlung der Produkte erfolgt auf höchstem Niveau, was Kosten verursacht, die weitergegeben werden müssen um zu überleben. Pleiten sind in dieser Szene häufig. Wer mit kochen reich werden will, macht einen Wurststand auf. Niedrige Ausgaben, wenig Aufwand, keine Köche erforderlich, kein Ausschank, keine teuren Mieten, keine geschmackvolle und pflegebedürftige Ausstattung. Einfach nur Wurst rüber, 3,50, Senf extra, olle Schrippe oder Horrortoastbrotscheibe (ungetoastet), dazu Flaschenbier zum vierfachen Einkaufspreis. Besser gehts nicht … der Nächste – ohne ein Bitte! Kioske dienen zudem der Geldwäsche und man erhält Rückhalt aus der linken Szene. Toll Essengehen macht nicht nur Spaß sondern ist eine Bereicherung. Ein Tisch mit Neureichen oder Protzpeople verdirbt den Appetit. Mein Grund solche Lokalitäten zu meiden.

  10. 15.

    Erstmal versuchen so ein Restaurant zu stemmen. Dazu braucht es nämlich Risikobereitschaft, Talent, Können und Disziplin. Für die Pflege von Dogmen und Platitüden braucht es nur das Nachplabbern von abgenudelten Narrativen. Das geht schon mit 6 Jahren.

  11. 14.

    Ja ist das so. Ich wohne selbst in Wannsee. Aber Villa Kellermann und Kochzimmer in der Gaststätte zur Ratswaage sind in Potsdam nicht weit.

  12. 13.

    Jedem das was er sich leisten kann.
    Was dem einen sein Nobelrestaurant ist dem anderen die Tafel.
    Was im Umkehrschluss längst nicht bedeutet das arme Menschen einen schlechteren Geschmack als gut Betuchte haben.
    Arme Menschen haben und werden nie die Möglichkeit bekommen ein Sternerestaurant zu besuchen und diejenigen die in einem Nobelrestaurant speisen wird man sicherlich nie an der Tafel sehen. Außer ab und an für ein Foto, zur Imagepflege, um zu zeigen man kann auch arm, wenn man es denn möchte, will es aber nicht.
    Ich verteile alle Sterne an die vielen Freiwilligen der Tafel!

  13. 12.

    Genießer gibt es in vielen Lebensbereichen ... und wenn man nur die Ruhe genießt.
    Man genießt das Besondere.
    Was für einen das Besondere ist, ist für den anderen nichts wert.
    Also .. jedem Tierchen sein Pläsierchen.
    Ich würde mich über ein Einladung in eine Sterne-Restaurant gar nicht freuen und wahrscheinlich sogar ablehnen, weil man wohl nicht satt wird (bin Gourmand statt Gourmet).

    Außerdem vergibt der Guide Michelin nicht nur Sterne, sondern auch andere Prädikate wie "Bib Gourmand" oder "Teller-Symbole".

  14. 11.

    Ich wohne in Zehlendorf. Ich kenne dort auch kein Restaurant, das in Betracht käme.
    Wenn ich gut essen gehen will (muss kein Sterne Restaurant sein, muss ich mindestens
    bis Wilmersdorf fahren. Die Restaurants in Zehlendorf sind meist langweilig.

  15. 10.

    Gehobene Esskultur tut Berlin nur gut. Es gibt ja außer Currywurst und Pommes noch etwas anderes. Dafür Geld auszugeben ist jedenfalls klüger als Ramschläden noch reicher zu machen. Statt 10 billig T Shirts einmal gut essen:)

  16. 9.

    Ich verdiene gut und verdränge dennoch niemanden, soviel vorab. Und selbstverständlich habe ich ein solches Restaurant von innen gesehen-und auch nicht bereut. Spitzengastronomie beschenkt mich als Besucher mit Geschmackserlebnissen, die ich zuvor nicht für möglich gehalten hätte- sensationell und jeden Euro wert.

    Den von Ihnen angedeuteten Klassenkampf über die Spitzengastronomie zu führen, halte ich für verkürzt. Davon abgesehen kann diese Stadt nicht ewig am Tropf des Länderfinanzausgleichs hängen.

  17. 8.

    Wieder 2 neue, in Mitte und Schöneberg. Weiterhin nur 2 westlich der Joachimstaler Str., keins in Zehlendorf und Steglitz. Die Besserverdienenden sind augenscheinlich nur in Mitte , Kreuzberg und Schöneberg ?

  18. 7.

    Aha und woraus schließen sie das ? Etwas anmaßend, oder ?
    Ich gehe im Schnitt einmal im Monat in ein solches Restaurant und gönne mir einen schönen Abend obwohl ich nur Durchschnittsverdiener bin.
    Der eine kauft sich alle halbe Jahre ein neues Handy und andere gehen gut essen. So einfach ist das und so verschieden sind die Prioritäten.

  19. 6.

    Nun, den Zugezogenen, die hier für Verdrängung und Gentrivizierung verantwortlich sind, muss doch etwas geboten werden, sonst wandert das Geld wieder ab und macht sich woanders breit.
    Ich glaube nicht, dass die wohlwollenden Schreiber hier, ein solchen Restaurant von innen gesehen haben, geschweige dort etwas essen werden.
    Dies bleibt einem elitären Kreis vorbehalten.

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