Zugausfälle von Sonntag bis Dienstag erwartet - Bahn rät von Umbuchungen auf Tage nach Warnstreik ab

Fr 12.05.23 | 12:12 Uhr
  36
Eine Frau steigt auf dem Berliner Hauptbahnhof in einen ICE ein. (Quelle: dpa/Carsten Koall)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 11.05.2023 | Diana Azzam | Bild: dpa/Carsten Koall

Schnell noch vor dem Warnstreik reisen? Oder sich doch das Geld fürs Ticket zurückholen? Wegen des angekündigten Warnstreiks bietet die Bahn ihren Kunden verschiedene Möglichkeiten, was sie mit bereits gekauften Tickets machen können.

Die Gewerkschaft EVG hat am Donnerstag einen weiteren Warnstreik bei der Bahn angekündigt: zwischen Sonntagabend 22 Uhr und Dienstagnacht 24 Uhr. Die Deutsche Bahn hat bereits angekündigt, den Fernverkehr in diesem Zeitraum komplett einzustellen. Aber auch im Regionalverkehr dürften sehr viele Verbindungen wegfallen.

Die Bahn hat deshalb auf ihrer Internetseite Kulanzregeln veröffentlicht [bahn.de], wie mit bereits gekauften Tickets verfahren werden soll.

Bahn verweist auf volle Züge ab dem 17. Mai

Grundsätzlich können Tickets, die für Fahrten während der Warnstreiktage gedacht waren, flexibel umgebucht werden. Die Bahn empfiehlt allerdings, die geplante Reise vor Beginn des Warnstreiks am Sonntagabend anzutreten und die Tage unmittelbar nach Streikende am Dienstag zu meiden. Grund: das verlängerte Wochenende. Am Donnerstag, 18. Mai ist Himmelfahrt, wodurch die Züge vom 17. Mai bis 21. Mai schon jetzt sehr hoch ausgelastet seien. Auf Nachfragen räumte die Bahn ein, dass über die Kulanzregeln hinaus auch die Fahrgastrechte gelten, somit auch die Möglichkeit die Fahrt bei nächster Gelegenheit oder zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen.

Im Grundsatz bleibt es dabei, dass die Zugbindung bei Spar- und Supersparpreisen aufgehoben wird. Das heißt, Kunden mit Regioticket können mit IC oder ICE fahren. Allerdings müssen sie zunächst das teurere Ticket kaufen, können sich den Preis aber zurückerstatten lassen. Auch die Kosten für Sitzplatzreservierungen in einem bestreikten Zug bekommen Kunden zurück. Wichtig: Das Ticket muss spätestens am Donnerstag, 11. Mai, gekauft worden sein.

Die Bahn empfiehlt Reisenden am Sonntag außerdem, "ihre Reise nicht erst am Abend anzutreten". Schließlich soll ab 22 Uhr gestreikt werden. Außerdem rät sie, einen Sitzplatz zu reservieren, weil die letzten Züge vor dem Streik voll werden könnten.

Tickets können kostenfrei storniert werden

Wer sein Ticket zurückgeben will, kann sich den kompletten Preis zurückerstatten lassen. Das geht in der Bahn-App "DB Navigator", auf bahn.de, per Post oder in einem DB Reisezentrum.

Außerdem können sich Fahrgäste unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 996633 über die Auswirkungen des Streiks auf den Bahnverkehr informieren. Wer am späten Sonntagabend nicht mehr weiterkommt, weil Anschlusszüge ausfallen, kann sich außerdem um eine Erstattung von Hotelkosten, Bustickets oder Taxifahrten bemühen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.05.2023, 17:00 Uhr

Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, Tickets für die Streiktage könnten nur auf Fahrten bis zum 14. Mai umgebucht werden. Das ist nicht der Fall: Die Bahn empfiehlt lediglich, Umbuchungen auf die Tage der Himmelfahrtswoche zu vermeiden und die Reise vor Sonntag anzutreten.

36 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 36.

    Und wieder eine Klassenfahrt nach Frankreich, die ausfallen muss wegen Bahnstreik. Ich habe als Lehrer bald keine Lust mehr so etwas zu organisieren. Die Bahn ist bei Klassenfahrten inzwischen für mich keine Option mehr. Erst zig Stunden für die Planung investiert und dann zig Stunden für die Rückwicklung. Bei kleinen Gruppen wird es mit dem Reisebus halt unbezahlbar für unsere Kinder.

  2. 35.

    Antwort auf Eiskalle Nr. 25
    Und es sollte Aber es soll legitim sein...... heissen

  3. 34.

    Aber es legitim sein wenn die Angestellten der Bahn den Bahnvorständen ausgesetzt sind, nur weil sie mit dem Zug fahren wollen
    Die DB hätte den Streik verhindern können, was sie nicht getan hat
    Also bedanken sie sich bei Herrn Seiler und Co .

  4. 33.

    Ich behalte mein D-Ticket, denn Streiks, Verspätungen und Zugausfälle gehören quasi zur DNA aller Bahngesellschaften. Die regelmäßigen Vorteile des D-Tickets wiegen die unregelmäßigen Nachteile (siehe oben) bei weitem auf. Ihre lächerliche Kurzschluss-Reaktion sollten Sie überdenken und sie hier nicht manipulativ posten. Ihr Posting ist wenig überzeugend und durchschaubar

  5. 32.

    Wie soll ein Streik sonst aussehen ? Lustiges Grillen mit allen Mitmenschen auf den Bahnhöfen ?
    Verantwortlich ist die Deutsche Bahn,die der Gewerkschaft nicht endlich ein vernünftiges Angebot vorlegt,Hauptsache der Profit stimmt.

  6. 31.

    Ich hoffe die die können zeigen der Bahn auf Dauer die rote Karte
    denn letztlich zahlt das wie beim ÖD der Kunde, allen Nebelkerzen
    zum Trotz wird das nämlich der Kunde bezahlen, der sich nicht
    mal eben 650€ monatlich zusätzlich genehmigen kann.

  7. 30.

    Ich glaube, dass nicht nur teuere Tickets ab Mittwoch ein Problem sind. Man muss erstmal vorm langen Wochenende in die Züge kommen, wenn jetzt auch noch zusätzlich die, die wegen des Streiks nicht weiterkamen mitfahren wollen. Das will die Bahn in meinen Augen entschärfen indem sie nicht für die Tage danach die Zugbindung auch aufhebt. Ganz dumm erscheint mir das auch nicht.

  8. 28.

    Wie sollen denn die Eisenbahner sonst einen Arbeitskampf durchführen? Mit Wattebäuschen werfen oä..???

  9. 26.

    Ich freue mich auf meine Gehaltserhöhung. Gut das jetzt richtig Druck gemacht wird. Bedanken Sie sich bei der Bahn dafür das es so gekommen ist.
    Ich wünsche meinen Kollegen der BVG im nächsten Jahr auch solch einen Arbeitskampf. Die werden doch auch immer nur abgespeißt.

  10. 25.

    Wenn andere Mitmenschen betroffen sind ist es für mich nicht mehr legitim.

  11. 24.

    Bin Rentner und kündige mein 49 Euro-Ticket, auf die Bahn ist überhaupt kein Verlass mehr...

  12. 23.

    Arroganz ist immer eine Sache des Bertrachters. Und ja, möglicherweise werden die Tickets teurer. Glauben Sie im Ernst, die Lohnerhöhungen werden dann der Grund dafür sein? Vorgeschoben! Sie lassen sich ganz schön veräppeln und einnehmen von solcherlei Argumenten....

  13. 22.

    Doch, können sie. Die Fahrgastrechte erlauben das.

  14. 21.

    "Außerdem rät sie, einen Sitzplatz zu reservieren, weil die letzten Züge vor dem Streik voll werden könnten."

    Das ist der blanke Hohn! Eine Reservierung bedeutet bei der DB nicht ein Anrecht auf einen Sitzplatz. Das dumme dabei ist das die DB oftmals das Wagenmaterial tauscht und dann sind die Reservierungen hinfällig. Was im Flugverkehr unmöglich wäre, ist bei der DB möglich. Völlig überbuchte Züge in dem Fahrgäste 6h im Gang stehen müssen.

    Das Satz ist der blanke Lacher im System der DB.

  15. 19.

    Unfassbare Arroganz der Gewerkschaften, allein in Berlin und Brandenburg über 300.000 Leute in Geiselhaft zu nehmen, ein Wahnsinn das sowas überhaupt erlaubt ist.
    650 € mehr pro Monat für jeden egal welche arbeitsleistung er bringt, ist einfach nicht mehr zu fassen und die Leute die das jetzt noch gut heißen werden sich wundern was sie dann in Bälde für eine Bahnfahrt bezahlen dürfen.

  16. 18.

    Ich muss beruflich in Deutschland unterweg‘s sein. Ein Glück fahre ich Auto!

  17. 17.

    Hier und so werden Löhne erkämpft. Nirgends woanders. Abseits jedes „lächerlichen“ politischen Zuteil-Mindestlohnes. Es muss ja verhindert werden, dass alle gleich viel bekommen, jenseits der unterschiedlichen (Bildungs)Anstrengungen und Chancennutzung. Wenn dies ohne „Erpressung“ auch klappt um so besser... Wenn nicht dann eben nicht.

  18. 16.

    Wo soll hier Erpressung vorliegen ??
    Der Streik ist völlig Legitim
    Die Forderungen zwar Hoch, aber gerechtfertigt

  19. 15.

    Ich finde den Streik gut, wenn er den entsprechenden Erfolg für die Mitarbeiter erzielt. Während ihr Eure Hände schmutzig macht, euch von Fahrgästen anpöbeln lassen müsst, genießt der Schwammkopf sein freies Wochenende bei bestmöglicher Bezahlung. Da stellt sich mir die Frage, was ist hier verhältnismäßig? Ohne die arbeitende Bevölkerung würde der Schwammkopf nicht lange existieren, also mehr Wertschätzung bitte und das mit entsprechender Entlohnung! Lasst euch nicht unterbuttern.

  20. 14.

    Für mich eine Erpressung unter die Fahrgäste leiden

  21. 13.

    Achso: Um auf ihr Zitat zu antworten:

    Es ging um Fernverkehrstickets. Also kein innerstädtischer Verkehr und keine Fahrten, die im Nicht-EU-Ausland enden. Gibt es aus Deutschland auch gar nicht.

    Und es muss explizit ausgenommen sein, also bitte die Quelle dafür nennen, wo das konkret gemacht worden sein soll.

  22. 12.

    Ja, die DB handelt rechtskonform. Deshalb verweist sich ja auf die Fahrgastrechte.

    Die haben aber halt nichts mit Kulanz zu tun. Aus den Fahrgastrechten ergibt sich das Recht, einen späteren Zug zu nutzen. Wie bei jeder anderen Verspätung oder Ausfall auch. Kann die DB auch nichts daran ändern.

    ZUSÄTZLICH gewährt die DB aus Kulanz die Möglichkeit, früher zu fahren. Das ist nicht durch die Fahrgastrechte-Verordnung abgedeckt.

  23. 11.

    Ja, gleich mit dem Auto fahren! In Deutschland kann man sich weder auf die Bahn noch auf den Flieger verlassen, eine Schande was hier passiert!

  24. 10.

    Was halten Sie davon einfach selbst aktiv zu werden. Hotel, Bus. Taxi, Fliegen - alles geht. Eigenverantwortlich, weil ein Bahnticket keine Vollkaskoversicherung mit rundum24stundenkingergartenservice ist. Alles klar?

  25. 9.

    "Es gelten die Regeln der Europäischen Fahrgastverordnung, es darf der nächste verkehrenden Zug genutzt werden.
    https://europa.eu/youreurope/citizens/travel/passenger-rights/rail/index_de.htm"
    Auf der von Ihnen verlinkten Seite steht:
    "Die EU-Vorschriften für Fahrgastrechte von Bahnreisenden gelten generell für sämtliche Zugreisen und Bahndienste innerhalb der EU. Die EU-Länder können bestimmte Bahndienste davon ausnehmen, etwa Züge im Inland (innerstädtischer Schienenverkehr, Nahverkehr, Regional- und Fernzüge) und internationale Züge, die außerhalb der EU eingesetzt werden oder dort enden. Erkundigen Sie sich, bevor Sie Ihre Reise buchen."
    Ich gehe mal davon aus, dass die DB AG als bundeseigenes Unternehmen mit dem im Artikel genannten Procedere rechtskonform handelt, auch wenn es sicherlich kundenfreundlicher ginge.

  26. 8.

    Im Rahmen der Kulanz erfolgt die Rückerstattung

    Im Rahmen der Fahrgastrechte kann man einen späteren verkehrenden Zug nehmen.

    Und wenn der erst am 17.05.2023 fährt ist das eben so...

  27. 7.

    Natürlich kann der Betrag erstattet werden. Damit ist die Rückfahrt aber immer noch nicht realisiert. Alles klar?

  28. 6.

    Lesen und Verstehen würde man ganz normal sagen.
    Rückerstattung erfolgt lt Bahn

  29. 5.

    Da muss nichts storniert und teuer neu gekauft werden.

    Es gelten die Regeln der Europäischen Fahrgastverordnung, es darf der nächste verkehrenden Zug genutzt werden.

    https://europa.eu/youreurope/citizens/travel/passenger-rights/rail/index_de.htm

    Nur halt nicht um Rahmen der Kulanz, sondern wegen bestehenden Rechts.

  30. 4.

    Steht doch da: Tickets können kostenfrei storniert werden. Das ist die Lösung, was nun noch?

  31. 3.

    Wie die Lebensmittel ist auch der öffentliche Verkehr in Deutschland viel zu günstig, die Preise müssen hoch!

  32. 2.

    Wir können unsere Rückfahrt am Montag nicht vorverlegen. Wir hatten früh gebucht und sollen jetzt ein teures Ticket für Mittwoch kaufen? Das ist extrem Kundenunfreundlich. Da muss es eine bessere Lösung geben.

  33. 1.

    Kaufmännisch clever, fahrgastfreundlich? Viele werden zukünftig wohl vorsichtiger oder gar nicht buchen.

Nächster Artikel