Encrochat-Verfahren -
Die Berliner Polizei hat einen professionell organisierten mutmaßlichen Drogenhändler gefasst und mehr als eine Million Euro Vermögen sowie diverse scharfe Schusswaffen beschlagnahmt. Der 35-jährige Mann soll Hunderte Kilogramm Marihuana, Haschisch und Kokain verkauft haben und zudem in einem Fall eine Kriegswaffe zum Kauf angeboten haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten.
Nachrichten abgehört
Auf die Spur kam die Polizei dem Mann durch abgehörte Nachrichten mit sogenannten Encrochat-Handys, die vor einigen Jahren entschlüsselt worden waren und vor allem in kriminellen Szenen als vermeintlich abhörsichere Kommunikation eingesetzt wurde.
Bereits am Dienstag durchsuchten 90 Polizisten und Staatsanwälte fünf Wohnungen, zwei Geschäftsräume sowie fünf Bankschließfächer in Neukölln, Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und in Charlottenburg-Wilmersdorf. Sie sollen dem 35-jährigen mutmaßlichen Drogenhändler, seiner Frau und weiteren Verwandten gehören.
Hohe Vermögenswerte beschlagnahmt
Beschlagnahmt wurden rund 500.000 Euro in bar und weitere Vermögenswerte wie Geschäftsanteile an einer Holding, sechs scharfe Schusswaffen samt 1.000 Schuss Munition, verbotene Pyrotechnik, Rauschgift und unversteuerter Shisha-Tabak sowie Geschäftsunterlagen und Handys.
Sendung: rbb 88.8, 10.08.2023, 11:30 Uhr