Interview | Trendforscher zu "Must have"-Artikeln - "So kann man sich als nachhaltiger Genussmensch präsentieren"

Sa 02.03.24 | 09:29 Uhr
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Archivbild: Trinkbecher der Marke Stanley sind voll im Trend. (Quelle: dpa/Risberg)
Bild: dpa/Risberg

Immer wieder gibt es Artikel, die alle haben wollen. Derzeit sind etwa Thermobecher der Marke Stanley auch in Berlin in aller Munde. Trendanalyst Carl Tillessen erklärt, warum - und verrät, was als Nächstes kommen könnte.

rbb|24: Herr Tillessen, manche modischen Accessoires wollen alle haben. Mal waren es Fjällraven-Rucksäcke, mal Takis, diese scharfen Chips, und immer wieder sind es Sneaker. Jetzt gerade ist ein Riesentrinkbecher der Marke Stanley im Trend. In den USA ist er kaum noch erhältlich. Auch hier in Berlin sind diese "Quencher" immer öfter zu sehen. Warum wollen wir diese Sachen, die alle anderen auch haben?

Carl Tillessen: Trends sind Kommunikationsmittel, mit denen man sich sozial orientiert. Mit ihrer Hilfe kann man sich von bestimmten Gruppen abgrenzen und Zugehörigkeit zu anderen Gruppen signalisieren. Vor allem aber kann man zeigen, dass man auf der Höhe der Zeit ist, dass man Anteil nimmt am Geschehen. Das zeigen zu wollen, ist vollkommen legitim, weil es Menschen auch interessant macht. Modische Kleidungsstücke und Accessoires sind das oberflächliche Signal dafür, dass man auf dem neusten Stand ist. Interessant macht das Menschen vor allem dann, wenn sich das nicht auf die oberflächlichen Dinge beschränkt. Jemand, der die neusten Filme gesehen hat, die neuste Musik hört, ist auf jeden Fall ein interessanterer Gesprächspartner als jemand, der immer nur die Beatles hört und den Film Casablanca in Wiederholungsschleife anschaut.

Illustration: Ein Stanley Cup (Quelle: privat)
Trendbecher Stanley Cup | Bild: privat

Wie passiert es, dass bestimmte Produkte trenden? Welche Fakten spielen da eine Rolle – ist es zum Beispiel derzeit auch das Thema Nachhaltigkeit?

Viele oberflächlich wirkende Mode-Trends sind gar nicht so oberflächlich, wie man denken könnte. Denn tatsächlich sind Trends meist tief verankert in unserem Wertesystem und spiegeln unsere Prioritäten. Und wenn diese sich ändern, ändern sich auch die Dinge. Dafür steht der Stanley Cup als Mehrwegbecher. So etwas wird zunächst einmal auch gekauft, weil viele Leute nicht wissen, wohin mit ihren Händen. Deshalb halten sie gerne etwas in der Hand. Dabei zeigt man sich besonders gerne mit Genussmitteln, um sich als Genussmensch zu präsentieren. Früher wäre das vielleicht eine Pfeife oder Zigarette gewesen. Diese sind aber in Ungnade gefallen in den letzten Jahrzehnten, weil wir gesünder leben wollen. In den Nullerjahren gab es kaum ein Promi-Foto ohne einen Coffee-to-go-Becher. Das war der Nachfolger der Zigarette. Der ist aber durch das Bewusstsein dafür, dass Einwegbecher nicht besonders nachhaltig sind, ebenfalls in Ungnade gefallen. Dann gab es eine Phase der Verunsicherung und der Leere, und diese Lücke füllt jetzt der Mehrwegbecher. In dem kann sich jetzt alles Mögliche befinden – unter anderem auch wieder Coffee-to-go. Aber eben in einer zeitgemäßen Variante. So kann man sich als nachhaltiger Genussmensch präsentieren.

Zur Person

Carl Tillessen.(Quelle:Martin Mai)
Martin Mai

Trendforscher - Carl Tillessen

... ist Betriebswirt und Kunsthistoriker. Er gründete das Berliner Modelabel FIRMA. Heute arbeitet Tillessen als Trendanalyst für das Deutsche Mode-Institut (DMI). Er ist Autor des Buches "Konsum - warum wir kaufen, was wir nicht brauchen".

Ist es oft so, dass Trends von woanders – beispielsweise den USA – irgendwann zu uns schwappen. Und wenn ja, ist das schon immer so oder erst seit dem Internet?

Das ist so, und das Internet hat da definitiv etwas verändert vor allem an der Geschwindigkeit. Früher hatte man zwei bis zweieinhalb Jahre Zeit, bis Trends aus den USA hier ankamen. Durch die globale Vernetzung passiert das jetzt in Echtzeit. Aber die kulturelle Übermacht der USA hat gelitten. Der Einfluss asiatischer Kulturen auf unseren Lebensstil hat im Gegenzug extrem zugenommen.

Der aktuelle Trend zum Mehrwegbecher allerdings kann nur aus den USA kommen. Denn die USA scheinen das Land zu sein, wo man am meisten Sorge davor hat, zu dehydrieren. Dort läuft man ständig mit einem Getränk durch die Gegend. Das hat schon seit einigen Jahren einen starken Einfluss auf uns. Die jungen Menschen, die jetzt bei uns modische Impulse setzen, sind da bereits hineingewachsen. Während Getränke früher Kindern vor allem zum Essen gereicht bekamen, werden sie heute bereits in der Kita quasi durchgängig mit Flüssigkeit beträufelt.

Tatsächlich sind Trends meist tief verankert in unserem Wertesystem und spiegeln unsere Prioritäten.

Carl Tillessen

Gibt es denn eine Erklärung dafür, dass ansonsten Asien den USA den Rang abgelaufen hat?

Das hat materielle Gründe. Die ökonomische Kraft und vor allem die Kaufkraft in Asien hat stark zugenommen. Asien ist die wichtigste Zielgruppe für Luxusmode geworden. Auch dadurch orientiert man sich an dieser Kultur und beobachtet sie genau. Und unterwirft sich ihr auch an vielen Stellen. Man sieht auf Laufstegen und in Kampagnen, dass es immer mehr asiatische Models gibt. Die asiatischen Influencer sitzen in der ersten Reihe. Die meisten Luxusmarken lancieren inzwischen auch Produkte zum chinesischen Neujahr. Und diese wachsende Aufmerksamkeit für die asiatische Kultur führt dazu, dass auch kulturelle Impulse aus Asien zurückkommen. Das prominenteste Beispiel ist die K-Pop-Welle, die längst bei uns angekommen ist.

Entstehen Trends meist zufällig oder werden sie gesteuert von Unternehmen?

Sie werden zum größten Teil gesteuert. Und zwar von Unternehmen wie dem, für das ich arbeite. Aber nicht von einem allein. Wir sind Teil eines globalen Netzwerkes ähnlicher Trendagenturen. Man setzt sich tatsächlich zwei Mal im Jahr irgendwo auf der Welt an einen Tisch und entscheidet über die Grundrichtung für Trends. Das geschieht übrigens etwa zweieinhalb Jahre im Voraus. Es stehen also beispielsweise schon jetzt die wichtigsten Farben für den Herbst und Winter 2025/2026 fest. Nach diesen Treffen propagieren alle Agenturen die Trends in ihren Heimatländern und nehmen so Einfluss auf die Produktentwicklung. Deshalb werden die am Tisch gefassten Prognosen in gewisser Weise zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung.

Das heißt aber nicht, dass man völlig willkürlich beschließen kann, was man will. Die Trends müssen auch auf Resonanz stoßen bei den Leuten. Das tun sie nur, wenn sie mit dem bestehenden Wertesystem und den Prioritäten der Menschen übereinstimmen. Man kann nichts in den Markt reindrücken, was dem Zeitgeist widerspricht.

Dann können sie uns den nächsten großen Trend jetzt hier verraten?

Dazu gäbe es sehr viel zu sagen. Im Zusammenhang mit dem, worüber wir bisher hier gesprochen haben, nämlich, dass Nachhaltigkeit und Gesundheit in den letzten Jahren eine große Rolle gespielt hat, sehen wir jetzt eine Gegenbewegung auf uns zukommen. Da wird beispielsweise wieder mehr geraucht - und das ganz demonstrativ. Die Modemarke Saint Laurent hat als Einladung zu einer Modenschau gerade einen Clip verschickt, in dem eine Frau in einem Aufzug raucht. Weil ungesunder Lebensstil in den letzten Jahren eher tabuisiert war, wird so etwas jetzt zu einem reizvollen Tabubruch. Das zeigt sich bislang nur in Ansätzen, wird aber in den kommenden Monaten und Jahren an Bedeutung gewinnen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Sabine Priess, rbb|24

Sendung:

42 Kommentare

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  1. 42.

    Ich stimme Ihnen durchaus zu, denn auch ich verhalte mich so wie Sie es beschreiben. Sind wir uns darin wenigstens einig?
    Im übrigen kann ich mit stolz behaupten noch nie einen Einwegbecher benutzt zu haben. Einweggeschirr leider schon des Öfteren.

  2. 40.

    Es ging in meinem ersten Post nicht darum, Wegwerfbecher zu benutzen, sondern Gebrauchsgegenstände so lange sie ihren Dienst erfüllen zu benutzen, und sich erst dann einen neuen Kaffeebecher zu kaufen, wenn der alte kaputt ist. Das ist vielleicht langweilig, aber auf jeden Fall nachhaltiger als sich jedes Jahr einen neuen modischen Kaffeebecher zu kaufen.

  3. 39.

    Warum ist der Thermobecher der Marke Stanley auch in Berlin in aller Munde?
    Weil „Kaffeeklatsch über Thermobecher“ interessanter scheint zu sein, als über andere Artikel am Markt.
    I must have? I am amused, über diese Diskussion.


  4. 38.

    Immer noch besser als diese Einweg/ wegwerf Becher mit Plastikdeckel drauf. Unmöglich finde ich diese Form schnell mal einen Kaffee zu trinken.

  5. 36.

    Ich lese zum ersten Mal von solchen Tassen und habe auch noch niemanden damit gesehen. Muß ich jetzt unbedingt so einen haben? NÖ

  6. 35.

    Naja, wenn jeder mit dem gleichen Thermobecher in der Hand rumrennt ist es auch irgendwie langweilig...

  7. 34.

    Was sagt die NHL mit ihrem Stanley Cup zu diesen Tassen?

  8. 33.

    Aha, Rauchen ist der neue Protest gegen Öko. Rauchen im Aufzug, im Zug, in der Kantine, im Fernsehen...und dann sterben wie Oma und Opa, wie Kusine und Kusin und Nachbarin und 2 nahe Kollegen und 10 ferne Kollegen und die Eltern von xy....usw. usw. .Sterben an KREBS...Wie toll , wie ich mich auf den neuen Trend freue! Und wie sinnvoll es doch ist.. unwichtige Emotionen für das ganz große Geschäft zu nutzen.

  9. 32.

    Der rbb hat überschaubaren wissenschaftlichen Hintergrund in der Redaktion.
    Beim WDR sieht es da etwas anders aus.
    https://www.quarks.de/umwelt/muell/nur-so-sind-kaffee-mehrwegbecher-umweltfreundlich/

    Da stecken dann auch belegbare Fakten hinter.

  10. 31.

    Falls es jemanden interessiert: das ist ästhetisch gesehen alles Schnullikram bzw. Stuß, Frumms! Ich Wills nicht

  11. 30.

    Darf ich dazu fügen: "Eine tolle Erfindung für die Ski-Mode, war die Ski-Keilhose.
    Die Erfindung der Reißverschlüsse für Kleidung u. v. m. war früher der Mode-Knaller.
    Heutzutage wechselt meistens nur das Material für alle Bereiche im Leben, noch nicht Klimafreundlicher.
    Bei der Thermokanne ist es Ansichtssache ob die Preise von ca. 9,99 bis 50 € gerechtfertigt sind. Ich sehe den Trend ständig was Neues auf den Markt zu bringen, ist nur Anreiz mehr zu konsumieren. Shoppen neue Farben, neues Design macht viele Menschen glücklich.
    Wenn Abwechslung in den Tag gebracht wird, dann kostet es auch was. Jeder kann das nicht.
    Neue Erfindungstrends sehe ich bei anderen Dingen nicht bei der Mode. Bei der nächsten Kollektion sitzen die Taschen an der Kleidung wieder wo anders, mal höher, mal tiefer, mal kleiner, mal groß. Der neue Modetrend glitzert und glänzt, aber der große Erfindungskracher für was „ganz Neues“ fehlt.



  12. 29.

    Das ist keineswegs ein Artikel die "alle" haben wollen

    Sprachlich ganz falsch, diese Behauptung.

  13. 28.

    Das mit den Trends finde ich immer schwierig. Trends entstehen selten aus Bedürfnissen heraus, sondern werden meistens von interessierter Stelle erfunden und propagiert. Es geht nur darum, die Bevölkerung zum Konsum oder zu einem bestimmten Verhalten zu animieren. Vernunft und Sinnhaftigkeit spielen dabei leider oft eine untergeordnete Rolle.
    Wenn es tatsächlich um Nachhaltigkeit ginge, würde dieser hässliche Becher ganz bestimmt kein Trend. Die Überlegung sollte viel mehr sein, ob man ständig mit "Kaffee to go" unterwegs sein muss. Meistens schmeckt er ja auch so, wie er heißt - "zum davonlaufen"!

  14. 27.

    Rael, richtig!
    Nach vielen Jahren ist es bei Auslaufmodelle mit neuen Updates für Handys oft vorbei. Ähnlich wie bei Tablets, Benützung ca. 5-7Jahre. Hersteller halten nur wenige Jahre lang aktuell diese Geräte.
    Je länger ein Handy keine Updates bekommt, desto mehr Sicherheitslücken bleiben offen.
    Manchmal rentiert sich ein Auslaufmodell, abraten tun allerdings einige Experten davon.
    Um so länger der Zeitraum her ist, wann das Smart Phone auf den Markt gekommen ist, umso höher das Risiko bei den billiger gekauften Auslaufmodell.


  15. 26.

    Sie nennen es überflüssigen Quatsch, für viele ist es ein "Must have" Und nur Funktion kann manchmal ganz schön langweilig sein.

  16. 25.

    Also hier in Berlin ist es schon seit Jahren sehr trendy und chic, permanent mit einer Flasche "Sternburg"-Bier auf der Straße herumzulaufen. Es ist praktisch die Herrenhandtasche der jungen Leuten und manche denken tatsächlich, es ist cool. Dabei ist es nur billig. (das Bier natürlich)

  17. 23.

    Must have, musst haben, löst gewollt von Marketing den psychischen Konsumzwang aus.
    Schmeichelnd : Man muss nicht, man kann!
    Die Fashion- Mode erlebt der jetzige junge Konsument als neue Mode? Dabei ist es meist ein Schleudergang zurück in viele Jahrzehnte, wo der Style der Kleidung wahnsinnig modern war. Der Mode -Designer kann nicht viel anders entwerfen, als mal lang, mal kurz, weit oder eng die Mode auf den Markt bringen für Normalos. T- Shirts mal uni, farbigen Druck, Schrift, oder Blümchen auf der Brust. Die jetzigen H- Hängekleider erwachen wieder aus der Vergangenheit. Der Unterschied ist nur, die heutigen Öl-Faserstoffe.
    Die modernen Farbpaletten schaffen den Rest es moderner aussehen zu lassen. Vor 25/30 Jahren habe ich alle weiten Hosen weggeworfen, weil „moderne enge“ folgten. Was wird seit einem Jahr modisch angeboten? Weite gerade Beinhosen. „Marlene ist wieder da“.
    Was sagt der neue Trend bei Thermo- Kannen? Ein anderes Form- Farb- Design schon bist du „IN“.

  18. 22.

    Ein Handy als Auslaufmodell würde ich mir nicht zulegen, das sollte schon noch dichthalten.

  19. 21.

    Ich bin so dankbar, dass diese Thermobecher, von denen ich bis jetzt noch gar nichts gehört hatte, nicht in meinem Munde sind.

    Ein Hoch darauf, dass unsere Gesellschaft in immer mehr Bubbles zerfällt, die miteinander keine Berührung haben! Es ist immer wieder eine Wohltat, wenn man bemerkt, wie viel künstliche Aufregung und Unfug auf diese Weise an einem vorbeigeht.

    Und natürlich kann man die Menschen mit nichts besser abzocken als mit irgendwelchem Ökogesülze. Alle wollen die Welt retten und sich als gute Menschen fühlen, moralisch einwandfrei und überlegen. Und dann sind die Flughäfen voll, "Fast Fashion" floriert und die Zahl der SUVs nimmt immer mehr zu. Aber klar: "Ich tu schon genug, ich ess dies nicht und jenes, da kann ich mir die Reise nach Bali erlauben." Und verzichten sollen immer erstmal die anderen.

  20. 20.

    Wenn man so will, kann man alles im jedes hineininterpretieren - völlig egal ob es stimmt.

    Ich nutze ähnliche Becher schon seit mehr als 10 Jahren (Edelstahl Doppelwandig ca 800 ml) zu Hause und am Arbeitsplatz. Nicht weil es “trendig” war, sondern einfach praktisch. Praktischer als eine PET- oder Glasflasche, zumal mein Wasser damit nicht so schnell warm wird. Gerade im Sommer ist das sehr angenehm. Vor allem aber halten solche Edelstahlbecher ewig - wie gesagt meine zwei halten seit ü10 Jahr

  21. 19.

    Wer unbedingt sein Geld für diesen ganzen überflüssigen Quatsch ausgeben will soll es tun. Ich benutze Gebrauchsgegenstände solange, bis sie kaputt gehen. Und wenn ich was Neues brauche, entscheide ich nicht nach Schnickschack sondern nach der Funktion.


  22. 18.

    Mein Thermobecher ist schon unglaubliche 14(!) Jahre alt, hat leichte Gebrauchsspuren und somit eben nicht mehr "in"- aber er hält mein Heißgetränk auf dem Weg zur Arbeit und dort IMMER noch warm! Mein Oldie läßt sich auch problemlos reinigen, wozu brauche ich dann einen neuen modischen Becher? In meinem Alter muß ich materiell niemanden etwas beweisen.DAS habe ich auch in jüngeren Jahren schon nicht getan. Übrigens, wir hatten schon "Nachhaltigkeit", da gab es das Wort noch gar nicht...

  23. 17.

    Nach dem Lesen dieses Artikels, fiel mir wieder eine erlebte Geschichte ein:
    - bin mal vor Jahren im Schwedenurlaub mit dem Auto liegengeblieben! Der schwedische Mechaniker, so'n lustiger, freundlicher Typ mit Rauschebart und Tatoo's, wunderte sich über uns. "Was, IHR seid Deutsche? Das hätte ich nicht gedacht, sieht man Euch garnicht an!
    Auf meine Frage, wie er das meine, zeigte er auf einen Reisebus aus Deutschland der eine kleine Rast hielt. Alle waren ausgestiegen und (wirklich) alle trugen die praktische "Funktionskleidung" mit der Hund-bzw. Wolfstatze!
    Da wusste ich, was er meinte und lächelte still in mich hinein......
    (Übereinstimmungen mit Prnzlbg.- und Mittebewohnern sind rein zufällig......, glaub ich?!)

  24. 16.

    Guter Kommentar.
    Von diesem Thermosbecher hängt eben absolut nicht die Rettung der Erde ab.
    Dieser Thermosbecher könnte also auch bedeuten:
    "Da ich keinen ernsthaften Umweltschutz betreiben möchte und ich mich mit Symbolik begnüge, trinke ich lieber aus diesem Becher damit alle denken, dass ich nachhaltig lebe."

  25. 15.

    Zum Thema Klamotten:
    Ich trage das, was mir gefällt und was zu mir passt.
    Ich trage Sneaker, die meine Gelenke unterstützen.
    Beim Handy genügt ein Auslaufmodell.
    Diese Trends sind doch alles Konzernkampagnen, um die Leute dazu zu bringen, sinnloses Zeug und vor allem immer wieder Neues zu kaufen.
    Einfach mal das pflegen, was man hat.
    Haushaltswaren bekommt man auch gut von Mama.
    Manchmal ist leicht schwer und weniger mehr.

  26. 14.

    Die Klimaindustrie erschafft ständig neue Produkte, mit denen man Milliarden verdienen kann.
    Und die Leute glauben das ernsthaft, dass um die Welt gereiste Thermoskannen oder Plastikbehälter bzw. die ständige Neuproduktion von Produkten, die immer schneller kaputt gehen, irgendwas mit Umweltschutz zu tun haben.
    Die Welt wird eher am Mitläufertum zu Grunde gehen.
    Ich trinke weiterhin aus dem Pappbecher oder der Porzellantasse.
    Traurig, dass die meisten Medien bei diesen Themen wenig hinterfragen.

  27. 13.

    Was zur Hölle ist an diesem riesigen Blechbecher nachhaltig? Der passt nicht mal gut in einen normalen Tagesrucksack mit dem Griff! Und für dauernd in der Kralle halten ist er zu groß, zu schwer. .. und das Design gefällt mir auch nicht! Es gibt bestimmt bessere Lösungen, auch aus den USA, Asien oder woher auch immer! Wie wär's mit einer einheimischen Made in.... ?

  28. 12.

    Entlarvendes Interview für alle die "dem Trend", hier offen als reines Marketingkonstrukt propagiert, hinterherlaufen. Andererseits ein wichtiges Interview, das hilft, sowas auch mal zu hinterfragen.

  29. 11.

    Dass mit der asymmetrischen Klamotte ist bis heute geliebtes Detail, mit dem meine Kollegenschaft im öffentlichen Dienst schwerlich klarkommt. Dazu mein unkonventionelle Arbeitsstil, der zwar sach- und fachlich korrekt geschätzt, aber mitunter schwer verstanden zu sein scheint. Macht Spaß, bis ins Alter meiner Linie treu geblieben zu sein.

  30. 10.

    Mit Trends kann man sich von anderen abgrenzen? Ein Trend ist eine kurzzeitige Idee, etwas besitzen zu wollen, das andere auch haben, um in der Menge nicht aufzufallen.
    So funktioniert die Konsumgesellschaft. Man muss etwas haben, weil man wie alle anderen sein will, ein Herdentier.
    Die Frage ist doch eher, würde ich die nächsten 100 Jahre auch ohne diesen Becher auskommen und die Antwort lautet: Ja.
    Geht es nicht eher um den Umsatz des Herstellers und manipulierte Menschen, die sich einbilden, unbedingt dieses Produkt haben zu müssen, weil andere es auch haben?
    Warum kann ich nicht der größere Genießer sein, wenn ich 40 Jahre aus der gleichen Thermoskanne trinke? Nachhaltigkeit hat etwas mit bewusster Nutzung der bestehenden Möglichkeiten zu tun und eh die Thermoskanne nicht stirbt, brauche ich nichts Neues, nur, weil ein Wirtschaftszweig Profit machen will.
    Genuss ist doch nicht davon abhängig, ob ich etwas Neues kaufe.

  31. 9.

    Hi Lothi, selbst bei der guten alten Thermoskanne gibt es ja Trends. Ich muss gestehen, bei mir stehen 4 verschiedene, obwohl es die erste immer noch macht.

  32. 8.

    Das kann ich so unterschreiben. Der Masse nachzueifern war auch noch nie mein Ding. Trends oder Neues, was für mich sinnvoll erscheint, nehme ich zwar an (z. B. E-book), aber vieles Andere brauche ich nicht. Damit stößt man zwar oft auf Unverständnis, aber das ist mir egal. Jeder so, wie er mag.

  33. 7.

    Das haben Sie sehr richtig gemacht.
    Mein Trend war schon immer die uneingeschränkte Individualität. Asymmetrische Kleidung, Accessoires, Wohnmöbel, Automobil und andere Sachen – sie müssen mir gefallen und keinem anderen. Ich esse, fahre und reise wie, wann, wohin und so oft ich es möchte.

  34. 6.

    Zwei Thermoskannen, eine mit Kaffee, eine mit Kakao, schlechtes Wetter und ab auf die Pfaueninsel oder in den Zoo........hat gepasst.

  35. 5.

    Nachhaltiger Trendsetter dank überteuertem Riesenblechtrinkgefäss aus Übersee in der Hand?
    Genau mein Humor.

  36. 4.

    So ist der Trend halt. Habe noch gut in Erinnerung, wie alles mit einer Wasserflasche in der Hand rumrannte, beim stoppen, beim bummeln, beim Gassi gehen, beim Bus warten...sah das teilweise dämlich aus. Und wehe, es war nicht Evian oder so gesundes Markengeplörr..... muss nachsichtig kichern...

  37. 3.

    Ein sehr informatives Interview und ich gebe Herrn Tillessen vollkommen recht.
    Wenn es Montag zur Arbeit geht, werde ich mal meine Converse oder die alten Dr. Martens und meinen Fjällraven Rucksack aus dem Schrank holen.
    Man was hatten wir in und mit diesen Klamotten für ein Spaß.
    Ich habe den Clip von Yves Saint Laurent gesehen.......klasse.

  38. 2.

    Was bin ich froh, seit frühester Jugend jedem Trend aus dem Weg gehen zu können und nicht allen Scheiß mitmachen zu müssen. Dafür wurde ich in der Schule schon schief angesehen, aber da ich immer ne Antwort auf die Fragen hatte, hatte ich Akzeptanz. Liegt, bzw lag wohl am Charakter. Und auch diesen Seitenhieb haben damals alle verstanden und wir waren weiter befreundet. Heute sähe ich das mit dieser Charakterstärke bei einigen kritisch.

  39. 1.

    Die gute alte Thermoskanne hat wieder einen neuen Schub bekommen, jetzt in Form eines großen Thermobechers. Auch gut. Noch heute besitze ich mittlerweile die unverwüstliche aus Stahl Thermoskanne. Mir immer ein treuer Begleiter, ob beim längeren Spaziergang oder gar im Zoo. Sie begleitet mich.

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