Uckermark - Ehrenamtliche retten Sprungturm im Großen Warthesee

Di 23.07.24 | 16:23 Uhr
  1
Sprungturm Warthesee in Betrieb
Audio: Antenne Brandenburg | 23.07.2024 | Riccardo Wittig | Bild: rbb

Fast 300 offiziell registrierte Badestellen gibt es im Land Brandenburg. Viele davon müssen ohne Badeaufsicht durch Rettungsschwimmer auskommen. Dann heißt es "Baden auf eigene Gefahr" und der Sprung vom Brett oder Turm ins Wasser bleibt verboten.

Diese Situation betrifft auch vier Seen mit Badestellen und Sprungturm im Boitzenburger Land (Uckermark). "Für die Gemeinde war es so, dass wir die Sprungtürme, laut Aussage unseres Kommunalversichers, in dieser Form ohne Rettungsschwimmer nicht mehr betreiben konnten. Wir waren als Kommune gezwungen, die Türme im Boitzenburger Land zu sperren", sagte Bürgermeister Frank Zimmermann dem rbb. Für hauptamtliche Bademeister fehlt das Geld.

Sprungturm im großen Warthesee wieder in Betrieb

Doch es gibt Hoffnung. Damit der Sprung vom drei Meter hohen Turm am Großen Warthesee wieder möglich wird, haben sich vier ehrenamtlich Engagierte aus Warthe zu Rettungsschwimmern ausbilden lassen. Sie beaufsichtigen die Badestelle und den Sprungturm einige Stunden in der Woche.

"Wir waren hier schon als Kinder und teilweise wollen unsere Kinder und Kindeskinder vom Turm springen. Der hat wirklich Tradition. Ich glaube, meine Eltern sind auch noch von diesem Turm heruntergesprungen", erinnert sich Sophie Dobbert, eine der Ehrenamtlichen, die hauptberuflich als Tierärztin arbeitet. Der Wiederbetrieb des Turms hätte sich bereits herumgesprochen, so Dobbert. Aus dem Boitzenburger Land, Klaushagen und Templin würden mittlerweile Menschen anreisen.

Feste Öffnungszeiten gibt es dabei nicht. "Wir sind alle berufstätig, machen es im Ehrenamt für die Gemeinde Boitzenburger Land, aber probieren die Wochenenden schon relativ groß abzudecken", erklärt Rettungsschwimmer Tom Weber.

Niedrige Wasserstände erschweren den Wiederbetrieb

Damit auch andere Sprungtürme im Boitzenburger Land wieder geöffnet werden können, sucht Bürgermeister Frank Zimmermann weitere Ehrenamtliche, die sich zu Rettungsschwimmern ausbilden lassen.

Doch neben der fehlenden Badeaufsicht gibt es ein weiteres Problem mit den Wasserständen in den Seen. "Wir haben generell bei allen Sprunganlagen immer das Problem mit den Sprungtiefen. Gemäß Bäderverordnung muss im Eintauchbereich unter dem Sprungturm eine gewisse Tiefe unter der Wasseroberfläche vorhanden sein, damit der Sprungturm überhaupt betrieben werden kann", so Zimmermann. Vor allem in Wichmannsdorf habe der Wasserspiegel stark abgenommen.

Der geöffnete Sprungturm im Großen Warthesee bleibt damit im Boitzenburger Land vorerst eine Besonderheit.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.07.2024, 15:30 Uhr

1 Kommentar

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 1.

    Eine gute Leistung. Die auch genauso zur Carearbeit dazugezählt werden muss! Wenn man es ehrlich meint. Und vieles Andere auch, was ähnlich gelagert ist. Wie werden sehen...

Nächster Artikel