Sternfahrt - Tausende Radfahrer demonstrieren in Berlin für Radschnellwege
Der Berliner Senat hat die Planungen für fast alle Radschnellwege auf Eis gelegt. Dagegen protestierten am Sonntag rund 3.000 Radfahrer, die auf neun verschiedenen Routen in die Innenstadt fuhren.
Mit einer Fahrrad-Sternfahrt hat am Sonntagnachmittag ein breites Bündnis gegen den Ausbaustopp von Radschnellwegen in Berlin demonstriert. Unter dem Motto "Radwegestopp? Nicht mit uns!" forderten die Teilnehmer zudem die Einrichtung von Fahrradparkhäusern und einen zügigen weiteren Radwegeausbau.
Wie der Allgemeine Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Berlin auf der Plattform X mitteilte, nahmen rund 3.000 Radfahrer an der Demonstration teil. Die Polizei äußerte sich zunächst nicht zu Teilnehmerzahlen.
Die Demonstranten fuhren auf insgesamt neun Routen die Teilnehmer ab dem Mittag in Richtung Großer Stern, um dann gemeinsam zum Roten Rathaus zu radeln. Dort fand am Nachmittag die Abschlusskundgebung statt.
Die geplanten Routen
Die Routen führten entlang der ursprünglich geplanten Radschnellverbindungen (RSV). Unterwegs gab es Einstiegsmöglichkeiten für Radfahrer, die nicht die gesamte Strecke mitfuhren:
- 12:00 Uhr S-Bahnhof Adlershof
13:00 Uhr Hermannplatz
- 12:45 Uhr Streitstraße/Cautiusstraße
13:50 Uhr Goerdelerdammbrücke
- 12:30 Uhr S-Bahnhof Wannsee
13:40 Uhr S-Bahnhof Halensee
- 12:45 Uhr S-Bhf. Karow
13:30 Uhr S+U Pankow Granitzstraße
- 12:30 Uhr Heerstr./Magistratsweg
13:30 Uhr Theodor-Heuss-Platz
- 12:30 Uhr Platz des 4. Juli
13:00 Uhr Hermann-Ehlers-Platz
- 12:45 Uhr Falkenseer Ch./Flurende
13:20 Uhr Zitadelle Spandau
- 12:15 Uhr U-Bhf. Hönow
13:50 Uhr Frankfurter Allee/Proskauer Str.
- 12:45 Uhr S-Bhf. Heiligensee
13:30 Uhr Kurt-Schumacher-Platz
Nur eine Radschnellverbindung wird vorangetrieben
Der Senat hatte den weiteren Ausbau von Radschnellwegen aus Kostengründen vorerst gestoppt. Der Großteil der Planungen wurde wegen der angespannten Haushaltslage zunächst auf Eis gelegt. Wie die Verkehrsverwaltung Ende Juli mitteilte, wird von insgesamt zehn geplanten Verbindungen nur eine priorisiert vorangetrieben.
Dabei geht es um die Route Königsweg-Kronprinzessinnenweg, die durch den Grunewald in Richtung Wannsee/Potsdam führt (RSV 3). Die Radschnellverbindung RSV7 (Spandauer Damm - Freiheit) wurde bereits in einem frühen Planungsstadium nicht weiterverfolgt. Deshalb führte auf dieser Strecke auch keine Sternfahrt-Route entlang.
Zu dem Bündnis, das zur Sternfahrt für die Radschnellwege aufgerufen hatte, gehören neben dem ADFC Berlin unter anderem Changing Citiies, Fridays for Future Berlin und die Deutsche Umwelthilfe.
Zuletzt hatten Radfahrer Anfang August mit einer Sternfahrt gegen den Ausbaustopp demonstriert. Laut Polizei beteiligten sind an der Fahrt mit drei Startpunkten rund 700 Menschen, die Veranstalter sprachen von 1.000 Teilnehmern.
Sendung: rbb24 Abendschau, 08.09.2024, 19:30 Uhr
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