Englischer Garten -
Teehaus im Berliner Tiergarten geht in Flammen auf
So 08.09.24 | 15:44 Uhr
Komplett in Flammen - so lautete der Befund der Feuerwehr, als sie in der Nacht zu Sonntag am Teehaus im Englischen Garten anrückte. Jetzt ist klar: Das Gebäude ist nahezu vollständig niedergebrannt.
Das Restaurant Teehaus im Englischen Garten in Berlin ist am frühen Sonntag abgebrannt.
Wie die Feuerwehr mitteilte, wurde sie gegen zwei Uhr in der Nacht gerufen. Das reetgedeckte Dach des einstöckigen Restaurants stand in Flammen und stürzte überwiegend ein. Daher hätten die Einsatzkräfte den Brand nur von außen löschen können.
Erschwerte Löscharbeiten
Die Löscharbeiten für die Feuerwehrkräfte waren schwierig, da die Zufahrten für Einsatzfahrzeuge sehr eingeschränkt waren und Hydranten in der Nähe des Teehauses fehlten, wie die Feuerwehr mitteilte. Eine Ausbreitung der Flammen auf den Park wurde aber verhindert.
Die Lage sei nun überschaubar, erklärte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr dem rbb am Sonntagmorgen. "Wir bekämpfen nun noch Glutnester, vor allem in dem Reetdach. Dazu versucht der technische Dienst, Teile des Daches zu entfernen." Am Nachmittag hieß es, seit 15 Uhr werde noch einmal nach möglichen Glutnestern gesucht.
Einschränkungen auf der Altonaer Straße
Verletzt wurde nach Angaben eines Feuerwehrsprechers niemand. In der Nacht waren laut Feuerwehr bis zu 95 Einsatzkräfte vor Ort, am Sonntagmorgen noch 47. Auch eine Drohne mit Wärmebildkamera kam demnach zum Einsatz.
Auf der nahe gelegenen Altonaer Straße war zwischenzeitlich nur ein Fahrstreifen befahrbar, da dort Feuerwehr-Fahrzeuge sowie Material für den Einsatz abgestellt wurden.
Ein englischer Garten samt Teehaus mit Strohdach
Bild: Picture Alliance/akg-images
Jagdgrund, Barockidyll und Landschaftspark: Der große Tiergarten lag zunächst am südwestlichen Ortsausgangszipfel Berlins und wurde vor allem waidmännisch durchstreift, dann wurde hier fürstlich flaniert und Gartengestaltung praktiziert. Rundherum wuchs die Großstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg aber wurde der Tiergarten auf der Jagd nach Holz und Lebensmitteln nicht geschont, bis ihn die Berliner wiederentdeckten und neu bepflanzten: als grüne Oase.
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Die britische Stadtkommandantur unterstützte bei der Gestaltung und Geldbeschaffung. Rund 5.000 Baumspenden aus den höfischen Gärten des britischen Hauses halfen ebenso bei der Neubegrünung des Parks südwestlich vom Schloss Bellevue: Der Englische Garten entstand - eingeweiht am 25. Mai 1952 in Beisein des britischen Außenministers Anthony Eden. Das im Garten gelegene Teehaus wurde neu errichtet, es entstand an der Stelle des ehemaligen Wohnsitzes von Schauspieler und Regisseur Gustaf Gründgens. 1965 pflanzte die Queen im Beisein des damaligen Regierenden Bürgermeisters, Willy Brandt, eine Eiche in den Englischen Garten.
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Küche, Garten und Bühne - das Teehaus im Englischen Garten wurde sehr schnell in den Fünfzigern und Sechzigern zu einer kleinen Erholungsoase mitten in Berlin.
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72 Jahre Fish and Chips, English Breakfast, Scotch Eggs, Sunday Roast, Scones und vor allem aber verschiedene recht kräftige Assam-Tees: Das Teehaus empfing Jahrzehnte sommers wie winters. Nun allerdings...
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...ist das Haus schwer zerstört. Am frühen Morgen des 8. September 2024 hatte sich die Feuerwehr über die Pfade des Tiergartens ihren Weg zum lichterloh brennenden Teehaus im Englischen Garten bahnen müssen.
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Das Dach zerstört, Gebäudeteile einsturzgefährdet. Nun suchen die Ermittler nach den Ursachen.
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Wie schnell in diesem Haus wieder Tee ausgeschenkt wird, kann bislang keiner sagen. Auch der Umfang der Schäden bleibt zunächst unklar. Zum Artikel | Weitere Bildergalerien
Die Brandursache und Schadenshöhe sind noch unklar. Nun übernehme ein Brandkommissariat die Ermittlungen, so eine Polizeisprecherin am Sonntagnachmittag.
Der Englische Garten, der in den 1950er Jahren angelegt wurde, liegt in der Nähe vom Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten und gehört zum Tiergarten. Die Parkanlage gilt als ein beliebtes Ausflugsziel.