Weniger Geld für Lehrer-Ausbildung? -
Berlins Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) will wegen der geplanten Etat-Kürzungen für 2025 die Verträge mit den Berliner Hochschulen nachverhandeln. Das sagte sie im Wissenschaftsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.
Das mit den Universitäten und Hochschulen ausgehandelte Paket sieht bisher vor, dass die Zuwendungen an die Wissenschaftseinrichtungen von 2024 an um jährlich fünf Prozent angehoben werden.
Weniger Geld für neue Lehrer?
Nach den Plänen der schwarz-roten Regierung sollen im Wissenschafts-Etat jedoch 250 Millionen Euro eingespart werden. Insgesamt sind im Berliner Landeshaushalt für das kommende Jahr Kürzungen von drei Milliarden Euro vorgesehen.
Wenn es weniger Geld gebe, könne weniger erwartet werden, sagte Czyborra nun. Sie werde daher Gespräche mit den Berliner Hochschulen führen, zum Beispiel darüber, wie viele Lehramtsstudierende künftig gebraucht und von den Universitäten ausgebildet werden können. Bisher ist unter anderem das Ziel verabredet, die Lehramts-Absolventenzahlen von 2.000 auf jährlich 2.500 zu steigern.
Quantenforschung soll "strahlen"
Die Wissenschaftssenatorin sagte zugleich, in einzelnen Punkten der Streichliste bestehe Korrekturbedarf, etwa bei der "Berlin Quantum Alliance". Mit der gemeinsamen Initiative von Wirtschaft, Forschung und Universitäten soll in Berlin sowohl die Quantenforschung als auch ihre praktische Anwendung gestärkt werden.
Laut der bisherigen Streichliste wird im kommenden Jahr für die Einrichtung die Förderung von rund sechs Millionen Euro wegfallen. Cyborra wies nun aber darauf hin, dass es hier laufende Arbeitsverträge gebe.
Auch der CDU-Abgeordneten Adrian Grasse unterstrich, das bei der "Berlin Quantum Alliance" noch umgeschichtet werden solle. Das sei eines der wichtigsten Forschungsfelder in Berlin und "das wollen wir auch weiter zum Strahlen bringen", sagte Grasse. Wissenschaft und Forschung bleibe die wichtigste Zukunftsressource in der Stadt.
Linke: Vorgehen des Senats fahrlässig
Tobias Schulze von der oppositionellen Linken dagegen nannte das Vorgehen des Senats "fahrlässig und verantwortungslos". Hinter den Kürzungen im Wissenschaftsbereich stünden Stellen, persönliche Schicksale und ganze Forschungsbereiche. Die Grünen-Abgeordnete Marianne Burkert-Eulitz mahnte, Verträge müssten eingehalten werden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 02.11.2024, 16:40 Uhr