Polizeieinsatz in Neukölln -
Bei einer Auseinandersetzung im Columbiabad in Berlin-Neukölln sind am Donnerstag zwei Menschen verletzt worden.
Anders als zunächst von der Polizei angegeben, kam es zu einem Streit zwischen drei Badegästen und zwei Mitarbeitenden des Sicherheitspersonals. Am Freitag korrigierten die Behörden zudem, dass die Verletzungen nicht durch Messer zugefügt wurden.
Zunächst war von einem Zwist zwischen einem Pärchen und drei weiteren Personen die Rede, wobei ein Mann und eine Frau mit einem Messer verletzt worden sein sollen.
Kassiererin wird bei Streit verletzt
Der Polizeimitteilung vom Freitagabend zufolge sollen die Mitarbeitenden die männlichen Badegäste im Alter von 24, 25 und 33 Jahren wegen "überlautstarken Verhaltens" dazu aufgefordert haben, das Freibad zu verlassen. Zudem erteilten sie ein Hausverbot.
Die Männer seien der Aufforderung nicht nachgekommen, woraufhin der Zugang zum Bad vorübergehend geschlossen worden sei. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben einer Polizeisprecherin in der Nähe des Kassenbereiches.
Daraufhin soll der 24-Jährige eine Glasflasche in Richtung des Sicherheitspersonals geworfen haben, die jedoch an einem Zaun zerschellte. Eine 26-jährige Kassiererin wurde dabei verletzt.
Streitparteien beschuldigen sich gegenseitig
Anschließend kam es nach Polizeiangaben zufolge zu einer Schlägerei zwischen den drei Badegästen und dem Sicherheitspersonal. Dabei wurde der 33-Jährige verletzt. Der 25-Jährige und der 33-Jährige seien dann in den hinteren Teil des Bades geflüchtet, der 24-Jährige auf den Columbiadamm, konnte jedoch gefasst werden. Die drei Badegäste wurden vorläufig festgenommen. Die Verletzten kamen ins Krankenhaus.
Am Abend gingen die drei beteiligten Badegäste laut Mitteilung zur Polizei und zeigten an, dass sie von mehreren Mitarbeitern des Sicherheitspersonals geschlagen und bestohlen worden sein sollen.
Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung, der gefährlichen Körperverletzung sowie des Diebstahls. Die Ermittlungen richteten sich gegen alle fünf Männer, sagte die Sprecherin.
Eine Sprecherin der Berliner Bäderbetriebe (BBB) sagte dem rbb am Donnerstag, die BBB unterstützten die Polizei bei der Aufklärung des Falls. Das Columbiabad wurde wegen des Vorfalls nicht geschlossen oder geräumt, es gab aber einen Einlassstopp.
Immer wieder Polizeieinsätze in Freibädern
Das Freibad in Neukölln war im Sommer 2023 wegen gewaltbereiter Jugendlicher mehrfach geräumt worden. Auch in diesem Jahr ist es trotz Polizeischutz mehrfach zu tätlichen Auseinandersetzungen gekommen.
In den vergangenen Jahren war es an heißen Tagen in vollen Freibädern immer wieder zu Polizeieinsätzen gekommen, weil es Tumulte oder Schlägereien gab. Die Bäder-Betriebe führten Ausweiskontrollen ein, stellten noch mehr Wachleute auf, an einigen Eingängen gibt es Videokameras, Hausverbote sollten stärker durchgesetzt werden und die Polizei postierte sich häufiger vor dem Columbiabad in Neukölln, dem Sommerbad Pankow und dem Freibad am Insulaner, wo es die meisten Vorfälle gab.
"Pool-Party" mit Peter Fox
Am vergangenen Montag haben der Berliner Musiker Peter Fox und weitere Musiker das Sommerbad Neukölln in eine Konzertfläche verwandelt. Die "Pool Party" war erst am Montagvormittag angekündigt worden. Ob auf den Rasenflächen oder im Wasser: Etwa 3.000 überwiegend junge Leute tanzten und feierten im Columbiabad.
"Wir wollten etwas an einem Ort machen, der zuletzt sehr viel negative Presse hatte. Lasst uns hier heute Spaß haben!", wurde Peter Fox auf der Instagramseite des Columbiabades zitiert.
Sendung: Antenne Brandenburg, 05.09.2024, 18:00 Uhr