Laufender Abriss - Interessierte können Sitze des Jahn-Sportparks kostenlos mitnehmen

Di 19.11.24 | 16:37 Uhr
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Symbolbild:Bunte Sitze für die Zuschauer im Friedrich Ludwig Jahn Sportpark, Berlin.(Quelle:picture alliance/imagebroker/K.-H.Spremberg)
Bild: picture alliance/imagebroker/K.-H.Spremberg

Der Abriss des Berliner Jahn-Sportparks ist zwar vorerst gestoppt, doch der Abbau geht weiter. Die bunten Sitze werden zurzeit kostenlos abgegeben. Interessierte müssen sie selbst abbauen und abtransportieren, Tausende sind schon weg.

Noch vor dem Abriss des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks in Berlin-Prenzlauer Berg können sich Interessierte ein Stück Stadion sichern: Tausende Sitzschalen aus Plastik werden bis zum 6. Dezember kostenlos abgegeben, wie die Senatsverwaltung für Inneres und Sport auf Anfrage mitteilte. Die "B.Z." und die Märkische Allgemeine (MAZ) hatten zuerst darüber berichtet.

Tausende Sitze bereits abgeholt

Wer an einem Sitz interessiert ist, muss diesen selbst ausbauen und mitnehmen. Zuerst muss man eine formlose E-Mail an die Adresse jahnsportpark@seninnsport.berlin.de schicken, das anschließend erhaltene Formular ausfüllen und einen Termin vereinbaren. Bisher wurden laut Angaben der Senatsverwaltung etwa 10.000 Sitze abgeholt. Rund 6.000 Sitze seien noch vorhanden, manche davon aber beschädigt und nicht mehr verwendbar.

Laut MAZ sollen demnächst etwa 200 Sitze aus dem Jahn-Sportpark auf dem Sportplatz des FSV Germendorf bei Oranienburg (Oberhavel) alte Holzbänke ersetzen. Fünf FSV-Mitglieder hatten demnach Sitzschalen von den Tribünen des Jahnstadions abgebaut und mitgenommen.

Abrissarbeiten vorerst gestoppt

Der Abriss des Friedrich-Jahn-Sportpark begann im Oktober, doch die Abrissarbeiten mussten nach einer Gerichtsentscheidung vorerst gestoppt werden. Das Land Berlin hatte den Verlust von Brutstätten für den Haussperling nicht ausreichend ausgeglichen, so die Begründung des Verwaltungsgerichts.

Das Land Berlin will auf dem Gelände ein neues Stadion mit rund 20.000 Sitzplätzen bauen. Vorgesehen sind zudem weitere Sportstätten, darunter zusätzliche Fußball-, Beachvolleyball- und Tennisplätze sowie eine Multisporthalle und der Bau eines Begegnungszentrums.

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10 Kommentare

  1. 10.

    Ich lese die Überschrift, wohlwissend worum es sich bei den Plastikschalen handelt und sage zu meiner Freundin: "Wer bitte will sich diesen Schrott denn bitte abholen?"
    ......danach lese ich, "10.000 Stück sind schon weg" und dann weiß ich, dit is Berlin...
    Diese, "meine" Stadt und die Menschen darin sind einfach großartig! Oft skurril, aber dennoch einfach großartig.

  2. 9.

    "Hat man zumindest vorher mal an die ganzen kleinen Sportvereine gedacht, die evtl. so neun bis zwölf davon für ihren eigenen Platz bestimmt gern verwendet hätten?"
    Ein Beispiel exakt zu diesem Thema steht doch sogar im Artikel.
    Wozu braucht es da ein "Exklusivabbaurecht"?
    Jede/r die/der will, schreibt halt ne Mail und füllt den Fragebogen aus.
    Dass der Plastikschrott den Leuten auch noch "exklusiv" "nachgetragen" werden sollte, wäre mir unverständlich. Auch die "ganzen kleinen Sportvereine" werden ziemlich sicher jemanden in ihren Reihen haben der in der Lage ist, dieses neuartige Internet zu bedienen.

  3. 8.

    Ich glaube die Leute hinter der Aktion haben sich nur was gutes dabei gedacht. Verstehe den Hate nicht. Seid doch froh, dass sie an anderen Orten weiterverwendet werden, statt zerstört und weggeschmissen

  4. 7.

    Dann müsste der alte Rot-Rot-Grün-Senat komplett entlassen werden. Der Senat hat den Neubau geplant und durch alle Gremien gebracht. Das Planfeststellungsverfahren, die Finanzierung und letztendlich den bürokratischen Ablauf.
    Da das ein gemeinsames Infrastrukturprojekt von Bund und dem Land Berlin ist, sind alle Entscheidungen bereits vor der Wahl des neuen Senats getroffen worden.

  5. 6.

    Der Sportpark war ja wohl auch so etwas wie ein Kultobjekt. Die "Vintage-Stadionsitze" davon gibt es jetzt für "lau". Ich würde mal sagen, der Countdown für Onlineportale die auf Verkauf ausgerichtet sind läuft.
    Hat man zumindest vorher mal an die ganzen kleinen Sportvereine gedacht, die evtl. so neun bis zwölf davon für ihren eigenen Platz bestimmt gern verwendet hätten? "Exclusivabbaurechte" oder ähnlich.

  6. 5.

    Also wenn es "Volkseigentum" ist (und die DDR ist vorbei...), dann darf das "Volk" sich doch wohl bedienen, und es ist kein Diebstahl.

  7. 4.

    Heute soll in der BZ stehen, das der Abriss und Neubau des Jahnsportparks 100 Millionen mehr kosten soll?
    Wenn das stimmt, dann gehören alle, die für diese Entscheidung verantwortlich sind, fristlos gekündigt.
    Was ist nur in Berlin los. Wen soll man eigentlich am 23.2.25 noch wählen?

  8. 2.

    ich laß mich doch nicht ,,kaufen''! Das wäre Verrat!

  9. 1.

    Legitimierter Diebstahl von Volkseigentum.

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