Statistisches Bundesamt - Brandenburg hat bundesweit den höchsten Rückgang bei Einschulungen

Mi 13.11.24 | 10:20 Uhr
  11
Zukünftige Erstklässler gehen am 08.08.2020 nach der Einschulungsfeier zum Klassenraum der Grundschule in Booßen, einem Ortsteil von Frankfurt (Oder). (Quelle: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul)
Bild: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Erstmals seit neun Jahren sind in Deutschland wieder weniger Kinder eingeschult worden. Die Zahl sank nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts zu Beginn des Schuljahres 2024/2025 um 0,5 Prozent auf rund 827.500 Kinder. Im Vorjahr war noch der höchste Stand seit dem Jahr 2003 erreicht worden. Das Bundesamt führte den aktuellen Rückgang unter anderem auf die geringere Zuwanderung ukrainischer Kinder zurück.

Die Zahl der Einschulungen liegt den Angaben zufolge im aktuellen Schuljahr in fast allen Bundesländern unter dem Vorjahresniveau - bei den Zahlen handelt es sich teils noch um vorläufige Ergebnisse oder geschätzte Werte. Der größte prozentuale Rückgang wurde in Brandenburg mit minus 4,4 Prozent registriert, gefolgt von Thüringen mit minus 3,9 Prozent und Sachsen-Anhalt mit minus 2,1 Prozent. Einen leichten Anstieg verzeichneten Bayern mit plus 0,4 Prozent, Niedersachsen mit plus 0,3 Prozent und Baden-Württemberg mit plus 0,1 Prozent.

Jungen an Förderschulen deutlich in der Überzahl

Mit 93 Prozent bundesweit startete der überwiegende Teil der Kinder die Schullaufbahn an einer Grundschule. 3,3 Prozent wurden an Förderschulen eingeschult, 2,5 Prozent an Schularten mit drei Bildungsgängen sowie 0,9 Prozent an Freien Waldorfschulen. Die Zahl der Schulanfängerinnen und Schulanfänger an Förderschulen stieg um 2,5 Prozent und sank an Grundschulen (minus 0,6 Prozent) sowie an Freien Waldorfschulen (minus 0,4 Prozent). An Schularten mit drei Bildungsgängen blieb es in etwa beim Vorjahresniveau.

51 Prozent der eingeschulten Kinder waren den Angaben zufolge Jungen, 49 Prozent Mädchen. Während das Geschlechterverhältnis in Grundschulen, Schularten mit drei Bildungsgängen und Freien Waldorfschulen weitgehend ausgeglichen war, wurden mit 69 Prozent deutlich mehr Jungen in Förderschulen eingeschult.

Sendung: Fritz, 13.11.2024, 11 Uhr

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Kommentare, bei denen die E-Mail-Adresse in den Feldern Name, Wohnort oder Text geschrieben wurde, nicht freigegeben. Mit Nutzung der Kommentarfunktion stimmen Sie unserer Netiquette sowie unserer Datenschutzerklärung (Link am Ende der Seite) zu. Wir behalten uns vor, Kommentare, die nicht zu einer konstruktiven Diskussion beitragen, nicht freizugeben oder zu löschen. Wir geben keine Auskunft über gelöschte oder nicht freigegebene Kommentare. Mit der Abgabe eines Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regeln und den Kommentarrichtlinien des rbb einverstanden.

11 Kommentare

  1. 11.

    Zensus wird vom Bund durchgeführt.
    Der Bund rechnet durch den Zensus, die Bevölkerungszahlen sehr gerne runter, damit die Länder und Kommunen, weniger Zuweisungen bekommen.
    Deshalb nehmen die einzelnen Kommunen lieber ihre eigenen Zahlen.

  2. 10.

    Wer kann lesen...
    den Zensus...Und wer nicht?
    Die Schlüsselzuweisungen für kleinere Klassen sind nun anzupassen. Wo liegt Brandenburg im Ranking?

  3. 8.

    Brandenburg ist groß - Wie sieht es, in den einzelnen Landkreisen/Kreisfreien Städten und Kommunen aus ?
    Man sollte nicht gleich in Panik verfallen - sondern gegensteuern - mit einem attraktiven Wohnumfeld, Verbesserung der Infrastruktur und Toleranz gegenüber Neubürgern/innen.

  4. 7.

    Für Zuzug und damit mehr Geburten, bräuchte man zu erst einmal bezahlbaren Wohnraum, Bahnstrecken müssten ausgebaut werden, die Infrastruktur auf dem Lande verbessert werden, die Bahn in vielen Orten auch reaktiviert werden, usw.
    Es sterben aus Altersgründen zu viele Menschen und für Zuzug und Zuwanderung, fehlt preiswerter Wohnraum und in vielen Kommunen auch Bahn, Infrastruktur, ÖPNV, usw.
    Ohne Investitionen in Wohnraum, Infrastruktur, usw. geht alles wieder rückwärts- Entlassungen, Schließung von Unternehmen, Überalterung/Abwanderung.

  5. 6.

    Och das ist doch gut, dann haben die Lehrer bald mehr Zeit sich um die Kinder zu kümmern, ist doch gut.

  6. 5.

    Auch meine Meinung !!!
    Nicht gleich wieder Schulen und Kindergärten schließen, besser ist, die Qualität zu verbessern und das Personal zu entlasten.
    War schließlich beim Wohnraum auch so : erst Abriss und damit Zerstörung von Wohnraum - aber seit Jahren fehlt dadurch wieder bezahlbarer Wohnraum und was folgt, ist Klimaschädlicher und teurer Neubau, Viele Grüße.

  7. 4.

    Hoffentlich beschließt die Politik nicht gleich wieder kurzfristig Schulen und Kindergärten zu schließen und Erzieher und Lehrer zu entlassen. Endlich könnte das Personal entlastet und für längst überfällige Erziehungs- und Bildungsmassnahmen eingesetzt werden.

  8. 3.

    In vielen Städten und Kommunen, liegt der Wohnungsleerstand, unter 1 oder 2 Prozent.
    Wie soll Zuzug stattfinden, wenn es überhaupt keine Wohnungen gibt, oder zumindest, keine bezahlbaren ???
    Unser Landkreis Havelland zum Bsp. hat jedes Jahr, Einwohnerzuwächse von mindestens 1200 Einwohner:innen, in TF, BAR, LDS, PM, OHV, MOL, sieht es genauso aus.
    Ohne bezahlbaren Wohnraum, ist doch kaum noch Zuwachs/Zuwanderung möglich und der Sterbeüberschuss wird immer größer und kann auch nicht mehr ausgeglichen werden.
    Potsdam/Berliner Umland/Kreisfreie Städte/Brandenburg generell, benötigen bezahlbaren Wohnraum und auch dementsprechende Investitionen in Bahn/ÖPNV.

  9. 2.

    Gegen Abwanderung und sinkende Geburtenrate, könnte und müsste man als Bundesland, aber auch gegensteuern.
    Und da wäre ein großes Thema in Brandenburg, die Verbesserung von Bahn/ÖPNV/Infrastruktur in der Brandenburger Fläche.
    Wo, die Infrastruktur ausgebaut, erhalten bzw. reaktiviert wird, ziehen auch neue Menschen hin, bleiben die Einwohner/innen gerne leben.
    Viele Städte/Kommunen warten schon Jahrzehntelang, auf die Reaktivierung und den Ausbau von Bahnstrecken/ÖPNV.
    Bahn/ÖPNV/Infrastruktur, ist eine wichtige Grundvoraussetzung für ein modernes und zukunftsfähiges Leben, LG aus dem Havelland in die Lausitz.
    Die Menschen möchten in ihren jeweiligen Regionen leben bleiben - das Bundesland muss aber, die Infrastruktur/Bahn/ÖPNV als Grundvoraussetzung dafür schaffen.

  10. 1.

    Nun, da die Geburtenrate weiterhin absinkt und auch der Trend zur Abwanderung (gerade jüngerer Frauen) in den ländlichen Regionen Brandenburgs anhält, wird sich die Problematik fehlender Lehrerinnen in Zukunft von allein entspannen. Lt. eines kürzlichen Berichtes bei RBB 24 zeigt sich dies auch bei den Kitas, wo es in einigen Regionen Brandenburgs bereits Überkapazitäten gibt.

Nächster Artikel