Alternativer Ackerbau - Zalf erhält Millionen-Förderung für Forschung an Bodennutzung der Zukunft

Mo 25.11.24 | 16:06 Uhr
  1
Langfristig eignen sich immer mehr Ackerflächen in Europa für den Anbau von Sojabohnen. Dies könnte die Abhängigkeit von Sojaimporten aus Brasilien und den USA verringern.
Audio: Antenne Brandenburg | 25.11.2024 | Frank Ewert vom Zalf | Bild: Moritz Reckling / ZALF

Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (Zalf) in Müncheberg (Märkisch-Oderland) erhält ab 2026 zusätzlich bis zu 9,5 Millionen Euro Förderung pro Jahr von Bund und Ländern. Das hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) beschlossen.

Das Geld werde in Zusammenarbeit mit der Universität Gießen, der Universität Kassel und der Hochschule Geisenheim in ein Innovationszentrum investiert, sagte der Wissenschaftliche Leiter des Zentrums, Frank Ewert dem rbb. "Das ist für uns eine Möglichkeit, uns in dem Bereich der praxisnahen Forschung weiterzuentwickeln." So sollen zwei sogenannte Reallabore in Brandenburg und drei in Hessen mit insgesamt rund 70 Mitarbeitern entstehen. "Das sind geografische Räume, in denen wir mit Akteuren in Praxis, Politik und Gesellschaft zu ganz konkreten Themenschwerpunkten arbeiten möchten", erklärte Ewert weiter.

Beitrag zur Transformation der Landwirtschaft

In Brandenburg seien das etwa "multifunktionale und diverse Ackerbau-Systeme". Dort könnte etwa auf den schwierigen Böden an Mischkulturen, neuen Fruchtarten oder Agroforst-Systemen - also Anbau mit Bäumen und Sträuchern oder Photovoltaik auf derselben Fläche - geforscht werden. Darüber hinaus könnten Fragen zu Niedermooren im Zusammenhang mit Klimaschutz gestellt werden, so Ewert. "Auch im Bereich der Digitalisierung tut sich gerade sehr viel. Diese Innovationen in einer Region zu kombinieren und mit den Akteuren auszugestalten, ist eine zentrale Zielstellung, die wir uns vorgenommen haben."

Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle begrüßte die Förderentscheidung in einer Mitteilung. Damit könnten ihr zufolge Vorhaben für eine nachhaltige Transformation in der Landwirtschaft vorangetrieben werden. "So entstehen gemeinsam mit Landwirtinnen, Landwirten und weiteren, nichtwissenschaftlichen Akteuren in diesen Reallaboren Lösungen, die nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern von Beginn an gemeinsam entwickelt werden und damit schneller anwendbar sind."

Brandenburg fördert das Zalf gemeinsam mit dem Bund und den Ländern bereits in diesem Jahr mit rund 24,5 Millionen Euro.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.11.2024, 17:30 Uhr

1 Kommentar

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 1.

    Die Kommunikation zwischen dem ZALF und dem Anwender sprich Obstbauer, Landwirt, Waldbauer, Baumschulen lässt zu wünschen übrig.
    Die forschen da seit eh und je und kommunizieren nicht aktiv zu dem Anwender was auf ihn in Zukunft für eine Anforderung drauf zu kommt , Klimawandel oder Wetterkapriolen, andere Pflanzen.
    Beispielsweise läuft das in Bayern komplett anders ab, da gibt es einen öffentlich zugänglichen Leitfaden auf verschiedenen Webseiten mit mit aktualisierten Forschungsergebnissen.

    ZALF wo sind unsere Millionen Fördergelder geblieben?
    Rbb24 wo bleibt die aktive Nachfrage beim ZALF nach Plattformen wie das Vorbild www.lwf.bayern.de .
    Jedes Interview des rbb mit dem ZALF war Informationstechnischer Kindergarten Schmusekurs.

Nächster Artikel