Laut Innenministerium - Abschiebe-Taskforce befasst sich mit Gewalttäter von Beelitz

Mi 29.01.25 | 15:49 Uhr
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Archivbild: Blumen und Kerzen stehen vor dem Eingang eines Hauses nach einem Gewaltverbrechen, während ein Polizist am Tatort eintrifft. Eine Person wurde nach dem Tod eines 24-Jährigen Mannes festgenommen. Nach zwei Gewaltverbrechen in Beelitz ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Verdächtigen wegen des Vorwurfes des Mordes und des versuchten Mordes. (Quelle: dpa/Ukas)
Bild: dpa/Ukas

Der geständige Gewalttäter von Beelitz war bislang nicht wegen Straftaten auffällig und hatte ein Bleiberecht in Deutschland. Jetzt will sich eine Taskforce für Abschiebungen mit ihm beschäftigen.

Nach zwei Gewalttaten in Beelitz-Heilstätten (Landkreis Potsdam-Mittelmark) befasst sich eine Taskforce zur Abschiebung von Straftätern mit dem Fall. Das sagte der Sprecher des Innenministeriums, Andreas Carl, der Deutschen Presse-Agentur. Die Taskforce werde den Fall des 23 Jahre alten Beschuldigten aus dem westafrikanischen Guinea aufnehmen. Er hat laut Ministerium eine Aufenthaltserlaubnis und war nicht ausreisepflichtig.

Beteiligt an der Taskforce, die 2020 gebildet wurde, sind den Angaben zufolge neben der Zentralen Ausländerbehörde etwa auch Mitarbeiter des Innenministeriums. Unter anderem geht es dabei um Entscheidungen zur Abschiebung von Straf- und Intensivtätern.

Die Arbeit der Task Force hat im vergangenen Jahr in 65 Fällen zur Ausreise der betreffenden Personen geführt, freiwillig oder per Abschiebung, hatte Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange (SPD) erst vor wenigen Tagen mitgeteilt. "Der weitere Verbleib von Straftätern unter Missbrauch des Gastlandes ist den Bürgern unseres Landes nicht zuzumuten. Das bedarf keiner weiteren Begründung", hatte sie am 23. Januar mitteilen lassen.

Mord-Vorwurf gegen 23-Jährigen

Im aktuellen Fall soll ein 23-jährige Mann vor rund zwei Wochen in einem Apartmentkomplex in Beelitz-Heilstätten einen Mann getötet haben. Tage später soll er dort eine Frau verletzt haben. Die Staatsanwaltschaft Potsdam wirft ihm Mord und versuchten Mord vor. Fragen zu den Hintergründen und dem Motiv des 23-Jährigen beantwortete die Behörde mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.

Nach Angaben des Innenministeriums lebte der Beschuldigte seit 2016 in Deutschland. Er habe als Pfleger gearbeitet und über eine Aufenthaltserlaubnis bis zum 23. Januar 2025 verfügt, deren Verlängerung fristgerecht beantragt worden sei. Bei der Polizei war er nicht wegen vorheriger Straftaten bekannt.

Aufenthaltserlaubnis für gut integrierte junge Menschen erteilt

Wie der Sprecher des Innenministeriums sagte, stellte der 23-Jährige 2019 einen Asylantrag, der 2021 abgelehnt wurde. Am 24. Januar 2023 sei ihm dann eine Aufenthaltserlaubnis erteilt worden.

Dieser Entscheidung lag laut Ministerium der Paragraf 25a des Aufenthaltsgesetzes zugrunde, wonach gut integrierte Jugendliche und junge Volljährige ein Bleiberecht in Deutschland bekommen können.

Sie müssen unter anderem seit drei Jahren "erfolgreich eine Schule besucht" oder einen anerkannten Schul- oder Berufsabschluss erworben haben. Zudem dürfen nach dem Gesetz keine konkreten Anhaltspunkte bestehen, dass der Ausländer sich nicht zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland bekennt.

Tatmotiv trotz Geständnis bislang weiter unbekannt

Weder das Innenministerium noch die Staatsanwaltschaft Potsdam wollten auf telefonische Nachfrage von rbb|24 am Mittwochmittag weitere Details zu dem Fall und den Ermittlungen bekanntgeben. Obwohl der mutmaßliche Täter laut Innenministerium beide Taten gestanden haben soll, sind bislang keine Informationen über das Tatmotiv oder die Mordwaffe bekannt.

Auch gibt es derzeit keine offiziellen Informationen darüber, ob sich der Tatverdächtige und die Opfer näher kannten, also ob etwa freundschaftliche Beziehungen über ihre Nachbarschaft hinaus bestanden. Im Falle des getöteten Mannes gebe es bislang keine Anhaltspunkte dafür, dass eine politische Motivation eine Rolle bei der Begehung der Tat gespielt haben könnte, hieß es am Dienstag in einer Pressemitteilung der Innenministerin.

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19 Kommentare

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  1. 19.

    Und schon wird wieder fleißig relativiert und die mit dem Finger automatisch auf die eigene Bevölkerung gezeigt. Naja hilft nicht nicht weiter.

    "Wie der Sprecher des Innenministeriums sagte, stellte der 23-Jährige 2019 einen Asylantrag, der 2021 abgelehnt wurde. Am 24. Januar 2023 sei ihm dann eine Aufenthaltserlaubnis erteilt worden."

    Sagt eigentlich schon alles. Also wenn man sich nicht selbst in die Tasche lügen will. Offenbar lag ja kein Asylgrund vor. Weiter rumgeeiert bis er irgendwann hierbleiben darf. Das Thema gab es schon. Man kann dermaßen oft dagegen vorgehen, dass sich der Normalbürger veräppelt vorkommt. Gibt es schöne Berichte.

  2. 18.

    Man kann nur hoffen, dass nicht irgendwann ein Tourist mal aufstickt. Dann ist aber Schluss mit lustig… dann kommt hier niemand mehr rein … wegen der Sicherheit.

  3. 17.

    Danke, danke dass es doch noch denkende Menschen gibt und die nicht nur der Meute hinterher hächelnde und einfältige Phrasen äußernde hirnlose Individuen sind.

  4. 16.

    Task force - also auf Deutsch Arbeitsgruppe. Warum kann man das nicht so schreiben?

  5. 15.

    Es wird Zeit, dass es einen generellen Abschiebegewahrsam für alle Ausreisepflichtigen gibt. Ohne Ausnahme und ohne zeitliche Begrenzung.

    Die jetzige Asylpolitik ist falsch und schadet der Bevölkerung extrem

    Wenn andere EU Staaten protestieren, muss ggf über einen Austritt aus der EU nachgedacht werden.

    Letztlich genießen nur politisch verfolgte ein Recht auf Asyl. Und das ist ein verschwindend kleiner Teil

  6. 13.

    Kategorie psychisch gestörte Gewalttäter

    davon haben wir zu viele, esrstaunlich nur, wie schnell man mit der Diagnose ist

  7. 12.

    " . Diese Land ist nur noch peinlich.. "

    schlimmer, dieses Land ist am Ende

  8. 11.

    Mensch Peter, was war denn vor kurzem erst mit der mutmaßlichen Serie an Morden eines Palliativpflegers in Berlin? Warum sind nicht sofort alle männlichen Palliativpfleger unter Hausarrest gestellt worden? Bundesweite Schlagzeilen und Diskussionen im Parlament inclusive? ... Es gibt für den Generalangriff auf Ausländer im Sinne von Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft nur Fremdenhass als Grund. Nichts anderes.

  9. 10.

    Es ist peinlich, was sich an einfachem Gemüt nicht mehr schämt, zu artikulieren ohne wenigstens zwei, drei Gedankengänge zu absolvieren. Was ist denn Ihre Forderung basierend auf dem o. g. Fall? Unauffällige, arbeitende, offenbar gut integrierte Menschen abschieben aufgrund ... aufgrund von was eigentlich? Wer füllt den die Leerstellen in den kräftezehrenden, nicht gut bezahlten Jobs der Pflege wie hier? Wie machen wir das mit anderen Gruppen in deren Reihen gemordet wurde? Deutsche Ehemänner beispielsweise? Oder deutsche Altenpfleger? Deutsche Soldaten? (beliebige Fortsetzung anhang irgendwelcher Merkmale möglich ...) Alle prophylaktisch einsperren? Ausweisen geht ja nicht. Was sich hier teilweise an Meinung bahnbricht ist hanebüchen dumm. Sägt so dermaßen an der eigenen Freiheit. Kriegt das aber leider nicht mit.

  10. 9.

    Ziemliche Worthülsen !
    Zwischen diesen Taten wurden noch andere Menschen in Deutschland von Gewalttätigen angegriffen.
    Der Täter von Magdeburg sympathisierte mit der AFD und Musk, der Täter von Aschaffenburg zielte direkt auf anders aussehende Kinder und gehört in die Kategorie psychisch gestörte Gewalttäter !
    Von diesen gibt es sicherlich und leider viel mehr, wenn gegen diese Ganzen nicht entsprechend geeignete Maßnahmen getroffen werden (siehe z.B. „sog. Familientragödien“, wo Frauen, Kinder und Eltern die Opfer sind).

  11. 8.

    Sie scheinen mehr zu wissen, schreiben aber nichts ! Klären Sie uns mit Wissen auf !

  12. 7.

    Es ist nahezu beschämend, dass niemand im Bundestag heute darüber ein Wort verloren hat. Das männliche Opfer war immerhin Mitglied der CDU. Aber bloß keine schlafenden Hunde wecken... traurig.

  13. 6.

    Es ist unfassbar, was täglich alles nicht ganz hochgekocht wird und hinterfragt wird. Aber sobald irgendwo "Ausländer" gestempelt werden kann, kommt alles in den großen braunen Eimer. Sehr einfach, sehr dumm, sehr rassistisch.

  14. 5.

    Ohweh, nach "Geheimtreffen", "Deportationen", "Abschiebungen" gibt es nun offiziell eine "Abschiebe-Taskforce" ... hört, hört. Nach den Anschlägen gibt es dann wieder die üblichen "Trauerbekundungen mit ChatGPT-Reden" und nach der Wahl geht alles wieder seinen normalen Gang ... das spült dann mehr und mehr Wähler zur AfD.

  15. 4.

    Echt, eine TaskForce unter SPD-Leitung? Was jetzt der Bürger dazu denkt wenn man die Worthülsen vom Bundestag gehört hat. Nicht bereit etwas zu ändern sondern weiter zu verschärfen „heißt das Kind“ mit noch mehr Zuzug

  16. 3.

    Die Abschiebe-Taskforce befasst sich mit dem Fall. Na dann ... Ich lach' mich schlapp!

  17. 2.

    Achja die Task Force.. Wenn die so arbeitet wie in Aschaffenburg, dann Gute Nacht.. Diese Land ist nur noch peinlich..

  18. 1.

    Es ist unfassbar und noch nicht mal in der Bundestagsdebatte angekommen. Nach Magdeburg und Aschaffenburg die nächsten Opfer