Feuer in Mehrfamilienhaus - Brand in Frankfurt (Oder) mit drei Toten – Polizei sieht keinen Vorsatz

Do 30.01.25 | 12:41 Uhr
29.01.2025, Brandenburg, Frankfurt (Oder): Ausgebrannt ist eine Wohnung im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses.(Quelle:dpa/P.Pleul)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 29.01.2025 | P. Gerstner/R. Schwaß | Bild: dpa/P.Pleul

Bei einem Brand in einem Wohnhaus in Frankfurt (Oder) waren am Dienstag drei Menschen gestorben. Die Kriminalpolizei beschlagnahmte das Gebäude. Die Polizei hat aktuell aber keine Hinweise auf Brandstiftung.

Nach dem Brand mit drei Toten in Frankfurt (Oder) hat die Polizei nach bisherigem Ermittlungsstand keine Hinweise darauf, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde. Es werde wegen fahrlässiger Brandstiftung mit Todesfolge ermittelt, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Ost am Donnerstag.

Die Leichen werden zurzeit in der Rechtsmedizin obduziert. Mit Ergebnissen wird frühstens am Freitagabend gerechnet, wie die Polizei dem rbb sagte.

Das Feuer war am Dienstagabend in einer Wohnung im Pflaumenweg ausgebrochen. Gegen 22:10 Uhr war die Feuerwehr zum Brandort gerufen worden, da habe die Wohnung bereits komplett in Flammen gestanden. Warum der Brand in dem Wohnblock ausbrach, wollen die Spezialisten der Polizei klären.

"Das ist ein Fünfgeschosser. Am 1. Obergeschoss ist ein Brand ausgebrochen," sagte Stefan Möhwald, Sprecher Polizeidirektion Ost dem rbb. Man habe im Hausflur zwei leblose Frauen gefunden. "Die sind dann im Wagen der Rettungskräfte trotz des ganzen Einsatzes verstorben. Und bei der Begehung der möglicherweise Brandwohnung hat man dann auch eine leblose Person gefunden."

13 Menschen über Drehleiter evakuiert

Insgesamt seien 13 Menschen über eine Drehleiter gerettet worden, die auf der Straßenseite vor dem Haus aufgestellt worden war, sagte Sven Müller von der Frankfurter Berufsfeuerwehr. Darunter sei auch eine Mutter mit zwei kleinen Kindern gewesen.

Der Rettungsdienst der Feuerwehr habe zehn Personen untersucht, aber niemand musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Ersatzwohnungen für Bewohner organisiert

"Wir haben auch ein Sprungpolster auf der Rückseite des Gebäudes aufgebaut, falls noch Menschen springen wollen", sagte Müller. Es sei aber nicht zum Einsatz gekommen. Die Flammen seien in dem mehrstöckigen Gebäude allerdings bis ganz nach oben durchgeschlagen.

Das gesamte Treppenhaus sei stark verraucht gewesen, so Müller weiter. Die Feuerwehrkräfte waren entsprechend mit schwerer Atemschutztechnik im Einsatz.

Zudem wurden sämtliche Bewohner von zwei weiteren Wohnblöcken in Sicherheit gebracht. Insgesamt 41 Menschen blieben unverletzt. Für die Bewohner wurden laut Stadt möblierte Ersatzwohnungen organisiert. Darüber hinaus würde mit der Caritas zusammengearbeitet werden, um Bedarfe der Evakuierten abzudecken.

Kerzen und Plüschtiere vor dem Gebäudeeingang in Frankfurt. Bild: rbbKerzen und Plüschtiere vor dem Gebäudeeingang in Frankfurt

Kriminalpolizei nimmt Ermittlungen zur Ursache auf

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. "Bei Bränden mit Toten ermittelt unsere Mordkommission. Die ist also hier jetzt auch vor Ort. Kriminaltechniker sind dabei, Spuren zu sichern", sagte Stefan Möhwald, Sprecher der Polizeidirektion Ost. Das Brandobjekt mit fünf Geschossen ist beschlagnahmt und der Aufgang 5 versiegelt worden.

Bausubstanz wird auf Schäden untersucht

"Aufgrund der hohen Temperaturen, die sich während des Brandes entwickelten, müssen mögliche Schäden an der Bausubstanz sorgfältig geprüft werden", teilte das städtische Wohnungsunternehmen mit. Fachfirmen seien beauftragt, um die Elektro- und Gasinstallationen sowie die Statik des Gebäudes zu überprüfen.

Sendung: Brandenburg aktuell, 29.01.2025, 19:30 Uhr

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