Wohngeld-Plus-Gesetz - Wohngeldbezug steigt stark an - Brandenburg liegt über dem Schnitt

Mo 30.09.24 | 13:42 Uhr
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Symbolbild: Hochhäuser auf der Fischerinsel in Berlin-Mitte, aufgenommen am 03.08.2017. (Quelle: dpa-Bildfunk/Jens Kalaene)
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Audio: rbb24 Inforadio | 30.09.2024 | Jürgen Buch | Bild: dpa-Bildfunk/Jens Kalaene

Die Zahl der Haushalte in Deutschland, die Wohngeld beziehen, hat sich binnen eines Jahres stark erhöht. Sie stieg von rund 651.800 Ende 2022 auf 1,2 Millionen Haushalte zum Jahresende 2023, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden bekanntgab. Das entsprach einem Plus von 80 Prozent.

Als Grund nannte die Behörde das zum 1. Januar 2023 in Kraft getretene Wohngeld-Plus-Gesetz, wodurch mehr Haushalte einen Anspruch auf Wohngeld haben. Auch sei die Höhe des Wohngeldes nach oben angepasst worden, hieß es weiter. Es seien außerdem zwei neue Bausteine, eine Heizkosten- und eine Klimakomponente, hinzugekommen, die Mehrbelastungen aufgrund gestiegener Energiekosten und energieeffizienter Sanierungen abfedern sollen.

Brandenburg bei Wohngeldempfängern über dem Bundesschnitt

Im Ländervergleich liegt Brandenburg mit einem Wohngeldempfänger-Anteil von 3,6 Prozent über dem Bundesschnitt (2,8 Prozent), ebenso wie die Länder Mecklenburg-Vorpommern (5,5 Prozent), Sachsen (4,5 Prozent), Sachsen-Anhalt (4,1 Prozent) und Thüringen (4,0 Prozent). Berlin liegt mit 2,6 Prozent knapp unter dem Bundesschnitt. In Bayern war der Anteil mit 1,6 Prozent bundesweit am geringsten.

Die Ausgaben von Bund und Ländern für das Wohngeld haben sich derweil im vergangenen Jahr von rund 1,8 auf 4,3 Milliarden Euro mehr als verdoppelt (plus 137 Prozent), wie das Bundesamt unter Verweis auf Zahlen des Bundesbauministeriums bekanntgab.

Wohngeld wird einkommensschwachen Haushalten gewährt, damit diese sich angemessenen und familiengerechten Wohnraum leisten können. Die Höhe des Wohngeldanspruchs hänge von der Höhe des Einkommens, der Miete und der Zahl der Haushaltsmitglieder ab. Unterschieden wird zwischen reinen Wohngeld-Haushalten, in denen alle Bewohnerinnen und Bewohner einen Anspruch haben, und sogenannten wohngeldrechtlichen Teilhaushalten, in denen sowohl Personen mit und ohne Anspruch wohnen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.09.2024, 12:20 Uhr

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19 Kommentare

  1. 18.

    Ich empfehle mal, heute Abend "Hart aber Fair". 21Uhr ,ARD. Thema heute: Können wir uns die Reichen noch leisten?

  2. 17.

    Prozentual gesehen zahlen Einkommensmillionäre kaum Steuern, das ist Fakt.

    Die höchsten Steuern bezahlen Arbeitnehmer und der Mittelstand, auch das ist Fakt.

  3. 16.

    Naja immerhin bleiben die Arbeitslosenzahlen stabil.
    Ich lach mich schlapp-
    Ich fragte , ob die Bürgeldbezieher , ob die Bezieher von Sozialhilfe oder die Zahlen der Wohngeldempfänger steigen.
    Ne Antwort bekommt man ja nicht.

  4. 15.

    An ,,kasi''!:
    Sie scheinen offenbar nicht zu begreifen, dass Sie hier nicht die am Existenzminimum lebenden gegen die "Arbeitnehmer" ausspielen können. Denn das hier thematisierte Wohngeld ist zur Unterstützung von Arbeitnehmern gedacht, auch wenn es sich letztlich nur um Subventionen für Privatiers und Immobilienkonzerne handelt. Dagegen scheinen Sie aber nichts zu haben..malStillhalten

  5. 14.

    >"Die Mietenentwicklung in Deutschland wurde durch alle Parteien bewußt in Kauf genommen!!!"
    Einspruch! Nicht alle Parteien. In den 1990er Jahre hat die seinerzeit noch sehr starke Fraktion der Linken (damas PDS) in unserer Stadtverordnetenversammlung den von CDU anvisierten Verkauf der Kommunalen Wohnungen blockiert und abgelehnt. Heute sind alle sehr froh drüber, dass dieser kommunale Wohnungsmarkt für noch erschwingliche Mieten hier sorgt, auch bei den rein privaten Vermietern. Dennoch ist selbst bei Mieten von 6 EUR/qm kalt bzw. 10 EUR warm dann für einige Rentner hier schon Wohngeld notwendig. Nicht weil die in zu großen Wohnungen leben, sondern weil die eben nicht so viel Rente haben.

  6. 13.

    „Kaum Steuern für Einkommensmillionäre“
    Wie erklären Sie denn die Steuerprogression??? Demnach ist es genau andersherum als Sie behaupten. Wie kommt das nur?

  7. 12.

    rentner mit Grundsicherung, bekommen aber kein Wohngeld!!!

  8. 11.

    Danke @Lastenfahrrad. Genauso sehe ich das auch. Da fragt man sich zu Recht, wie sich das alles noch entwickeln wird, wenn in Zukunft immer mehr Armuts-Rentner zusätzlich Wohngeld beantragen müssen und die Mieten unaufhörlich weiter steigen in den nächsten Jahren.

  9. 10.

    "Doch, unser Sozialstaat wird ausgenutzt."

    Kaum Steuern für Einkommensmillionäre, gar keine für US-amerikanische Unternehmen, Cum-Ex und andere Betrüger, Prämien für Porschefahrer uvm.

    Sie haben vollkommen recht, unser Staat wird von Schmarotzern ausgenutzt. Nur nicht von denen die sie aufgezählt haben.

  10. 9.

    Das sie den Hintern hochbekommen sollen, sagen Sie mal Rentnern, die nach einem langen Arbeitsleben im Niedriglohnbereich in der Grundsicherung feststecken. Zynisch, Ihr Kommentar.

  11. 8.

    Ist doch kein Wunder, daß bei diesen Extrem-Mieten in letzter Zeit auch die Wohngeldanträge steigen - Korreliert eben!
    Die Mietenentwicklung in Deutschland wurde durch alle Parteien bewußt in Kauf genommen!!!

  12. 7.

    Doch, unser Sozialstaat wird ausgenutzt. In welchem Land wird denn so hohes Wohngeld, Kindergeld gezahlt? Und Zuschuss für TV, Waschmaschine, kinderferienlager, Einschulung usw. Einfach mal den Allerwertesten hoch bekommen und etwas selbst tun. Meckern, wenn nicht nsl am gleichen Tag das Geld suf dem Konto ist. Schrecklich.

  13. 6.

    Sie haben keinerlei Ahnung vom Wohngeld, nicht? Das steht jedem zu, der die Ansprüche erfüllt und da die Mieten ins unermäßliche steigen und sehr viele Mieter sich diese Wuchermieten nicht mehr leisten können, gibts diese Hilfe. Hetzen Sie also nicht so frech rum.

  14. 5.

    Was wirft denn der Staat denn noch so den Leuten hinterher? Die Zahl der Armutsrentner steigt, ebenso die Kinderarmut, die Tafeln können den Ansturm kaum noch bewältigen, Bildungsarmut, Pleitekommunen. An welcher Stelle ist denn der Staat noch spendabel, ausser wenn es darum geht, die armen Einkommensmillionäre so weit es geht zu schonen?

  15. 4.

    Grundsätzlich gut, dass der Sozialstaat funktioniert.
    Ich kenne jedoch einige, die "wahrscheinlich" beim Wohngeld mauscheln.
    ...hier sollte die Überwachung deutlich besser werden, um schwarze Schafe zu erkennen

  16. 2.

    Wenn man mal überlegt, was der Staat den Leuten so alles hinterher wirft und sie das trotzdem im Dauernörgel-Zustand sind.... da fällt mir nichts mehr zu ein.

  17. 1.

    Interessant wie sich das anscheinend nicht oder kaum in der letzten Landtagswahl wiederspiegelt. Wurde das schlecht kommuniziert?

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