Strukturwandel - Planungen für Schienenausbau in der Lausitz haben begonnen

Di 03.12.24 | 13:39 Uhr
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Gleise und Bahnsteige vom Hauptbahnhof Cottbus, aufgenommen am 04.06.2020. (Quelle: dpa-Bildfunk/Patrick Pleul)
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Audio: Antenne Brandenburg | 03.12.2024 | Daniel Mastow | Bild: dpa-Bildfunk/Patrick Pleul

Die Planungen für alle 13 Schienenprojekte im Lausitzer Strukturwandel sind gestartet. Das teilte die Deutsche Bahn am Montag im Verkehrsausschuss der Industrie- und Handelskammer in Cottbus mit. Die Finanzierung der anfallenden Betriebskosten sei nun geklärt, sagte die IHK auf rbb-Anfrage. Sie spricht vom größten Investitionsprogramm in die Schiene in der Lausitz.

Die Projekte waren bereits im sogenannten Strukturstärkungsgesetz angelegt. Inzwischen sind laut IHK alle nötigen Unterschriften von Bundesfinanzministerium, Bundesverkehrsministerium und der Deutschen Bahn zusammengekommen. Alle 13 Maßnahmen würden umgesetzt werden.

Zu den Schienenprojekten gehören beispielsweise die Elektrifizierung der Strecke Cottbus-Görlitz, der Ausbau der Verbindung Cottbus-Dresden oder auch die Erweiterung der Gütergleisanbindung an die BASF in Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz). Insgesamt rechnet die IHK mit Baukosten von rund 2,2 Milliarden Euro.

Planung und Bau müssen schnell gehen

Laut Jens Krause von der IHK Cottbus müssen die Projekte möglichst schnell umgesetzt werden. Das sei die Anforderung der Kammer. "Wir haben das Geld des Strukturwandels nur noch bis zum Jahr 2038. Das heißt, dass wir in 14 Jahren mit der Planung und dem Bau fertig sein müssen, sonst ist das Geld wieder weg."

Die IHK kritisiert aber auch, dass es bis zu dieser Entscheidung zu lange gedauert habe. Noch im Sommer hatten 75 Kommunen und Verbände in einem Positionspapier auf den Start der Planungen gepocht.

Die 13 Schienenprojekte

Ausbau Bahnhof Königs Wusterhausen (Entflechtung Nordkopf + 2. neues Regionalbahngleis im Bahnhof KW und Einbindung Hafengleis + neues ESTW im Südkopf)
zweigleisiger Streckenausbau Cottbus - Lübbenau
zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung Cottbus Horka Görlitz (für IC-Schnellzugfähigkeit)
Ausbau Cottbus Hoyerswerda Hosena - Kamenz - Dresden
Ausbau Cottbus Doberlug-KirchhainLeipzig
Ausbau Cottbus Forst (und weiter Żary und Breslau)
Ausbau Cottbus Guben/Gubin (mit Anbindung an Zielona Góra und Posen)
Umbau Bahnhof Cottbus
Bahnhofsumbau Lübbenau
Umbau Bahnhofsknoten Falkenberg
Umbau + Erweiterung Gütergleisanbindung an die BASF Schwarzheide
Umbau Bahnhofsknoten Ruhland
Neubau Gütergleisanbindung Graustein Spreewitz (inkl. Verbindungskurve zum Industriepark Schwarze Pumpe + LEAG-Gleisnetz)

Quelle: IHK Cottbus

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.12.2024, 8:30 Uhr

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17 Kommentare

  1. 17.

    Wenn jetzt nchts geschehen sollte, wird die Bugwelle igar nicht mehr beherrschbar. Man fragt sich, was sog. Strategie-papiere" soll(t)en, die es in den 90er Jahren zuhauf gegeben hat. In all diesen stand, dass der Schienenausbau und -transit vorrangigst zu fördern ist. Und? Klar, Güter auf die Schiene zu bringen und irgendwo den Umschlag 'hinzukriegen' das ist nun mal keine einfache Aufgabe. Aber man hatte seit den 1990erJahren Zeit, diese damals abgestimmte Strategie zu verfolgen. Nichts/zu wenig dergleichen ist passiert. Nun soll/muss bis 2038 werden! Vielleicht bemühen sich Planungs-/Baufirmen auch mal den "ganzen Quark" zeitlich zu unterbieten, schließlich fängt man nicht bei Null an. Nur waren die Umwege via BAB/B-Straßen, Lkw-Transporte einfacher, dennoch, Schiene ist verlässlich, ohne Staus - wenn's funktioniert!

  2. 15.

    Planungen haben begonnen, nicht die Bauarbeiten...denke mal in 7 bis 8 Jahren gehts los, also bloss keine Panik...bis dahin hat sich im Baufeld auch schon wieder eine Rotbauchunke angesiedelt und Stop..

  3. 14.

    ....irgendwie liest sich das alles wie von 1998 na gut 2002 oder doch 2017...Wahlen sind doch schon vorbei..., Deutsche Bahn, Telekom und Deutsche Post, reicht
    ..frohe Weihnacht..

  4. 13.

    Finde ich auch, klingt gut und wenn man Bahninfrastruktur in der Lausitz verstärkt, dürfte das Auswirkungen fürs ganze Land haben. Insbesondere der Umbau der Knotenpunkte wenn es richtig gemacht wird.
    Der ganze Verkehr wird schließlich flüssiger und alternative Strecken eröffnen sich.
    Wenn es beim RE1 mal wieder ruckelt, kann man von FF oder EH auch über CB nach Berlin fahren, wenn diese Strecke leistungsfähiger wird.
    Ein großer Teil der Gelder dürfte schließlich auch in der brandenburgischen Wirtschaft ankommen.
    Leider werden kaum oder gar keine Schienen mehr in Deutschland gewalzt. Wäre ja mal eine Überlegung wert bei dem Investitionsstau der Bahn.

  5. 12.

    Das klingt doch erstmal gut, warum wird es wieder von allen schlecht geredet??? Wartet es doch erstmal ab!

  6. 11.

    Die Erfahrungen mit Bahnhofsumbauten der jüngeren Vergangenheit. Im Wesentlichen ging es dabei um eine bei ungehindertem Betriebsablauf gerade noch vertretbare Minimierung der Schieneninfrastruktur, d.h. Reduzierung der Gleiszahl, Ausbau von Weichen und Signalen, Beseitigung von Überwegen, Verkürzung von Bahnsteigen, Schliessung von Bahnhofsgebäuden etc., alles nur zur Kostenminimierung.

  7. 10.

    Auf Basis des Artikels kann ich nur Verbesserungen erkennen. Welche Kenntnisse lassen Sie zu Ihrer pessimistischen Aussage kommen?

  8. 9.

    Fürs flache Land ist wohl bei einer Mischung aus Individualverkehr in dünnbesiedelten Gebieten und öffentlichen Verkehrsmitteln anzustreben. Es ist weder ökologisch noch ökonomisch alle Stunde einen Bus durch beispielsweise die Ziltendorfer Niederung zu schicken. Da ist man mit dem eigenen Pkw besser bedient. In Berlin kann man auf ein eigenes Auto eher verzichten. Ob sich der Wochenendeinkauf für eine vierköpfige Familie wirklich gut mit dem Lastenrad machen lässt? Die Bringedienste haben sich wohl nicht soo durchgesetzt - wenn ich mein Zeug dann aus der Paketbox abholen soll, ist’s auch… irgendwie doof.

  9. 8.

    Es gab in der Lausitz in den 90ern einen heftigen Strukturbruch, der bis heute nachwirkt. Leider zeigt sich das auch in den Wahlergebnissen. Aber man kann auch klugen Menschen wie Ihnen folgen und den nächsten Strukturbruch zulassen.

  10. 7.

    Planungen für den Schienenausbau in Brandenburg, sind zuerst einmal eine positive Nachricht - finde Ich persönlich, erstmal gut !
    Wir müssten generell, so weit wie möglich weg, vom eigenen Pkw und hin zur Bahn.
    So viele Bahnstrecken/Kleinbahnen/Nebenstrecken wurden stillgelegt - da sollte sich wirklich, wieder etwas ändern und in die Bahn/Bahnstrecken/Bahnhöfe investiert werden.

  11. 6.

    Und der letzte Rest von Brandenburg, wird dann irgendwann auch Blau/Braun wählen.
    Weitere Milliarden für die Lausitz - viele andere Regionen, schauen wie immer, in die berühmte Leere Röhre.
    Über ein komplettes Blau/Braunes Brandenburg, sollte sich dann Niemand mehr wundern.
    Im gesamten Land Brandenburg, fehlen wenige Millionen, pro Reaktivierung einer Bahnstrecke und jetzt wieder Milliarden.
    Meine Geduld als Demokrat, ist wirklich langsam vorbei !!! Viele Grüße.

  12. 5.

    Außer einer einzigen Gütergleisanbindung nicht ein einziges Neubau- oder Reaktivierungsprojekt. Immerhin sollen Cottbus-Lübben und Cottbus-Görlitz zweigleisig ausgebaut werden. Ansonsten viele Bahnhofsumbauten, die üblicherweise die betriebliche Situation erheblich verschlechtern. Alles in allem 2,2 Mrd für wenig Verbesserungen und viele Verschlechterungen. das o gelingt die Verkehrswende nicht, aber Hauptsache, die Baulobby ist zufrieden.

  13. 4.

    >"Also, liebe Lausitzer, viel Wind um nichts auch bei Euch."
    Geduld Geduld... Deutschland ist für seine Akkuratesse bekannt. Die braucht halt Zeit.
    Nur 10 Regierungen weiter sind paar von den gestarteten Projekten auch fertig, zum dreifachen Preis.

  14. 3.

    Seit Anfang der 90er Jahre hat man in der Lausitz schon jede Menge Eisenbahnstrecken ausgebaut. Nur das Wiedereinbauen hat man "vergessen". Wird wohl auch nicht wieder.

  15. 2.

    2,2 Milliarden! In Wahrheit werden es dann doppelt so viel sein. In der äußersten rechten Ecke des Landes werden solch irre Summen investiert. Und an zentralen Schnittstellen im Bahnnetz fehlt das Geld für dringend notwendige Investitionen - das ist unfassbar! Man sollte endlich einsehen, dass die Leute bei allen Milliardenwohltaten weiterhin die Braunen wählen. Schluss damit, endlich die Produktiven stärken!

  16. 1.

    Toll, dass mal wieder geplant wird.
    Nördlich von Berlin gibts die Heidekrautbahn.
    Die sollte alle halbe Stunde zwischen Berlin und Klosterfelde pendeln.
    Finanzierungszusagen wurden mit viel Presse unterschrieben. Seitdem passiert nichts.
    Also, liebe Lausitzer, viel Wind um nichts auch bei Euch.

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