Hertha vor dem Spiel gegen Gladbach - Mit Dreierkette zum Heimdreier

Fr 10.02.23 | 18:51 Uhr
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Hertha-Trainer Sandro Schwarz wird zukünftig wohl auf drei Innenverteidiger setzen. (Foto: IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMO)
Audio: rbb24 Inforadio | 11.02.2023 | Astrid Kretschmer | Bild: www.imago-images.de

Nach vier Niederlagen in Folge steht Hertha BSC gegen Borussia Mönchengladbach unter Zugzwang. Im Fokus stehen ein Taktikwechsel und ein im tabellerischen Nichts mäandernder Gegner. Von Marc Schwitzky

Das Thema der Woche

"Es wäre nicht das erste Mal, dass wir mit einer Dreierkette spielen, sie ist eine Option", stellte Hertha-Trainer Sandro Schwarz einen Formationswechsel für das Spiel am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach in Aussicht. In den letzten Tagen war ein Abweichen des bisher von Schwarz favorisierten 4-3-3-Systems das beherrschende Thema der Woche – eine willkommene Abwechslung, werden manche sagen, dass nach Tagen des erneuten Hertha-Chaos wieder fußballerische Inhalte im Fokus standen.

"Wichtig ist nicht, was wir spielen, sondern wie wir spielen", fügte Schwarz an. Und doch war ein gewaltiger Unterschied zu erkennen, als Herthas Übungsleiter nach katastrophalen ersten 45 Minuten gegen Eintracht Frankfurt zur zweiten Halbzeit von einer Vierer- zu einer Dreierabwehrkette wechselte. Das neue 3-5-2 verlieh den Berlinern deutlich mehr Struktur und defensive Sicherheit, auch wenn die Partie in Hessen mit 0:3 verloren ging.

Schwarz wollte sich auf der Pressekonferenz nicht allzu sehr in die Karten schauen lassen und stellte auch die altgediente Viererkette als Option gegen die Borussen in Aussicht, doch spricht das aktuell vorhandene Personal deutlich für einen Systemwechsel. Womöglich ist das 3-5-2 das letzte Ass in Herthas Ärmel, um noch eine Kehrtwende in der laufenden Saison einzuleiten.

Der Gegner

Während Hertha mit dem angestrebten Klassenerhalt eine klare Mission verfolgt, wirkt Gegner Borussia Mönchengladbach derzeit etwas ziellos. Platz sechs und damit die Europa League ist mit acht Punkten Abstand beinahe so weit weg wie der Relegationsplatz mit zehn Zählern. Vier magere Punkte haben die "Fohlen" aus den vier Partien nach der WM-Pause geholt, die Saison wirkt nach 19 Spieltagen verkantet.

Dabei macht vor allem die Art und Weise der letzten Auftritte den Beobachtern Sorgen. Zeigten die Borussen vor der langen Saisonunterbrechung teilweise eleganten, mitreißenden Ballbesitzfußball, wirken sie mittlerweile ideen- und durchaus ambitionslos. Trainer Daniel Farke muss einen Weg finden, die aufgekommene Lethargie seiner Mannschaft aufzulösen.

Zwar agieren die Gladbacher defensiv stabil, doch offensiv gehörten sie an den letzten Spieltagen immer zu den ungefährlichsten Mannschaften der Liga. Die einzige Ausnahme bildet der 4:1-Sieg über Hoffenheim am 18. Spieltag, doch ist das Ergebnis aufgrund des formschwachen Gegners mit Vorsicht zu genießen. Selbst gegen Tabellenschlusslicht Schalke kam die Borussia am vergangenen Wochenende nicht über ein 0:0 hinaus – und das verdient.

Aktuell scheint eher die Zukunft von Lars Stindl, Ramy Bensebaini, Julian Weigl und Marcus Thuram, die allesamt ablösefrei im Sommer gehen könnten, im Fokus zu stehen als sportliche Themen. Die vielen personellen Fragezeichen sorgen für Unsicherheiten auf dem Platz.

Zum Angeben

Womöglich kommt die Partie gegen Mönchengladbach für Hertha zum perfekten Zeitpunkt. Denn: Sechs der acht Saisonniederlagen haben die Fohlen gegen Teams, die mit einer Dreierkette agieren, kassiert. Unter Trainer Farke tun sie sich schwer, Zugriff auf Dreierketten-Formationen zu entwickeln und offensive Durchschlagskraft zu entwickeln. So könnte die Systemumstellung von Sandro Schwarz genau das richtige gegen den Tabellenneunten sein.

Personal

Herthas Spieler bilden einen Mannschaftskreis. (Foto: IMAGO/O.Behrendt)
www.imago-images.de

Bei Hertha fehlen:

Wilfried Kanga (Zehenblessur)

Peter Pekarik (Kapselverletzung in der Hüfte)

Stevan Jovetic (Muskelverletzung)

Chidera Ejuke (Knieverletzung)

Agustin Rogel (Knieverletzung)

Kelian Nsona (Knieverletzung)

Die erwartete Aufstellung

Formation und Besetzung Herthas im zweiten Durchgang gegen Frankfurt haben vermutlich schon nahezu preisgegeben, wie die Berliner am Sonntagnachmittag auflaufen könnten. Die größten Fragezeichen stehen hinter der Besetzung der Außenverteidiger und des Mittelsturms. Marvin Plattenhardt und Maximilian Mittelstädt konkurrieren auf links, Jonjoe Kenny und Marco Richter auf rechts. Im Sturmzentrum muss Schwarz sich zwischen Florian Niederlechner, Jessic Ngankam und Dodi Lukebakio entscheiden.

Sechs Spieler fallen für die Begegnung am 20. Spieltag aus: Wilfried Kanga, Peter Pekarik, Stevan Jovetic, Agustin Rogel, Chidera Ejuke, und Kelian Nsona.

So könnte Hertha BSC beginnen: Christensen – Uremovic, Kempf, Dardai – Mittelstädt, Cigerci, Kenny – Serdar, Tousart – Niederlechner, Ngankam

Die Prognose

Normalerweise ist Borussia Mönchengladbach wohl keine Mannschaft, die Hertha BSC schlagen muss. Mitte Februar 2023 ist die Lage bei den Berlinern jedoch mal wieder so brenzlich, dass Punkte gegen nahezu jeglichen Gegner dringend benötigt werden. Die Systemumstellung und der formschwache Gegner könnten Anlässe zur Hoffnung sein, doch muss Hertha endlich über ganze 90 Minuten eine kohärente, kämpferische Leistung zeigen, um erfolgreich zu sein. Gelingt das, sind die zuletzt sehr zahmen Fohlen zu schlagen.

Der rbb|24-Tipp: Hertha BSC zeigt sich im Vergleich zum Frankfurt-Spiel klar verbessert, kommt aber nicht über ein Unentschieden hinaus und spielt 1:1.

Sendung: rbb24, 11.02.2023, 18 Uhr.

21 Kommentare

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  1. 21.

    Zitat: "Dann guck Dir den Text der Unionhymne genau an. Es ist ein Ostverein."

    Inwieweit kehrt der FCU Ihrer Meinung nach heraus, ein "Ostverein" zu sein? In der Hymne heißt es bsw: "Osten und Western – unser Berlin.". Aber Sie hängen sich ws. an der Textzeile: Wir aus dem Osten geh'n immer nach vorn." auf.
    Es ist lächerlich und nahezu bemitleidenswert, was Sie hier vom Turm blasen, CAT.

  2. 20.

    Zitat: "Union ist Ost und nicht für die ganze Stadt. Guck Dir die Fans an."

    Ach, Sie erkennen also Menschen vom Angucken her, ob es sich um "Ost"- oder "Westberliner" handelt? Krasse Schei*e! Wobei Ihnen eher quer zu liegen scheint, dass der FCU ~ 5.000 Mitglieder mehr als Hertha hat, ne.

  3. 19.

    Ist nur meine Meinung
    Ich bin kein Herthafan ,aber auch kein Unioner
    Aber derzeit macht Union wohl eine bessere Figur als Hertha
    Vielleicht sieht es in 3 Jahren wieder anders aus

  4. 18.

    Sie können sich noch so sehr bei Union anbiedern, die echten Unionfans akzeptieren keine Eventfans. Die grenzen Sie aus.

  5. 17.

    Für mich eben unrelevant ob Ost oder Westverein
    Union ist derzeit auf jedenfall der bessere Club in allen belangen
    Auch wenn der Herthaner das nicht hören will

  6. 16.

    Dann guck Dir den Text der Unionhymne genau an. Es ist ein Ostverein. Und das hat nichts mit der Himmelsrichtung zu tun.

  7. 15.

    Seltsam das so mancher immernoch nicht kapiert hat das Momentan Union Berlin die Nr.1 In Berlin ist. Ob ein Verein aus Ost,West Nord oder Südberlin kommt ist unrelevant

  8. 14.

    Die Fans von Union
    Sind richtig gute Fans die zu ihrem Verein stehen und für ihn leben , dazu auch noch sehr Sympathisch sind
    Die machen eine deutlich bessere Stimmung als ihr Herthaner, wo man eher das Gefühl hat man wäre auf einer Beerdigung

  9. 12.

    Sollte Hertha das Spiel gegen Gladbach verlieren, ist Sandro Schwarz trotz aller Treueschwüre nicht mehr zu halten. Es gibt einen, der schon mit den Hufen scharrt, der nicht viel kostet und über die ganz wichtige Hertha DNA verfügt, was auch immer das sein mag.
    Na wer wohl?……Pal Dardai, von Bobic geschasst, wird Hertha retten

  10. 11.

    Hertha wird wieder verlieren ! So sicher wie das Amen in der Kirche! Das gute daran wäre hoffentlich das endlich der Trainer in die Wüste geschickt wird und endlich mal der Torhüter ausgetauscht wird ! Beide sind untragbar und müssen ausgetauscht werden!!Ich verstehe nicht das das keiner von der Vereinsführung erkennt!
    Ha,Ho,He !!!

  11. 10.

    Ganz ehrlich gemeint, ich wage keine Prognose für das Spiel morgen. Hertha versucht muss Punkte holen, aber ob das klappen wird? Hilft nur Daumen drücken. Mehr kann man ja nicht machen.

  12. 9.

    Warum kommentieren die Unionfans bloß immer wieder alles zu Hertha? Union interessiert nicht, lese dazu nix, gucke Union nicht und hab weder was für noch gegen Union.

  13. 8.

    Ich bin Unioner. Mit Herz und Blut seid den 19siebzigern. Und das ist gut so.
    Die Herthaner sind schnell am rumheulen, aber nicht einer nennt Mal einen Grund, warum Hertha das Spiel gewinnt? Ich hab nur Gründe genannt, warum Hertha das Spiel verliert. Nur meine sportliche Einschätzung.

  14. 7.

    Chapeau!
    Wie verengt der tränenreiche Blick ist, die Trauer das Denken beeinflusst, sieht man daran, dass Sie, der scheinbar aus Berlin/Köpenick kommt, gleich als Union-Fan verortet wird.
    Dazu sage ich mal, nicht jeder, der in Charlottenburg wohnt, ist Fan der Trümmertruppe BCC777.
    Nun zum Spiel:
    Vielleicht siegt die Hertha 777 und der Fan träumt von der Meisterschaft und einem Platz in der Champions League. Aber die Realität sieht eher nach Abstieg aus.
    Drücken wir also dem BCC die Daumen, dass es wenigstens eine verträgliche Klatsche wird und nicht zweistellig.

  15. 6.

    Gladbach wird gewinnen, Stuttgart hoffentlich auch
    Hertha ist einfach nur Peinlich für unsere Stadt
    Zum Glück gibt es Union Berlin, der Hauptstadtclub Nr.1

  16. 5.

    Ach, Ich glaube Herr Schwitzky nimmt das mit einem Lächeln. Das Ihr Herthaner im Moment nicht zum scherzen aufgelegt seid, kann ich aber auch verstehen. Und das wird am Wochenende auch nicht besser, fürchte ich.

  17. 4.

    Nun, offenbar gehöre ich zu den 10%, die den Text erfassen konnten. Wenn Sie intellektuelle leichte Kost bevorzugen, dann lesen sie doch in der Boulevardpresse, statt hier den Verfasser persönlich anzugreifen.

  18. 3.

    Oh glorreiche Borussia,
    die Macht vom Niederrhein.
    So war es in alten Tagen,
    so wird es immer sein.
    5x Deutscher Meister
    und 3x den Pokal.
    Wir peitschen Euch nach vorne,
    kommt macht es noch Mal.
    Allez, allez, allez.........

  19. 2.

    Oho,
    in Köpenick hat man jetzt die (Fußball-) Weisheit mit Löffeln gefressen..
    Nicht vergessen: Gerade im Fußball zeigt sich jedes Phänomen temporär.
    Will sagen: Alles ist endlich, auch Schweizertrainers Glücksträhnen!
    Genießt den Moment und seid nicht so arrogant in Köpenick.

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