Tennis: Ladies Open - "Das Turnier ist in Berlin angekommen"

Der Rückzug des Publikumsmagneten, Regen. Manches kam anders bei den Ladies Open Berlin. Gerade deswegen war es ein aufregendes Rasentennisturnier, das am Sonntag zu Ende ging. Der Rückblick mit Turnierdirektorin Barbara Rittner.
"Eine sehr emotionale Woche, schwierige Wetterbedingungen, tolles Teilnehmerfeld, tolles Tennis, ein wahnsinniges Finale - also insgesamt ein voller Erfolg. Das Turnier ist in Berlin angekommen", sagt Barbara Rittner am Sonntag beim Telefonat mit rbb|24. Die Turnierdirektorin blickt zufrieden auf die Ladies Open Berlin zurück, bei denen sich kurz vor dem Auftakt von Wimbledon (01.07. - 14.07.) die besten Tennissspielerinnen der Welt miteinander messen.
Doch insbesondere das Wetter stellte den Turnierbetrieb vor größere Herausforderung.
Die wichtigsten Anekdoten im Überblick.
Die Beste der Welt spielt nicht mit
Der Auftritt des Tennis-Superstars Iga Swiatek im Steffi-Graf-Stadion war mit Spannung erwartet worden. Es sollte das Berliner Debüt werden für die 22-jährige Polin, die bereits fünf Grand-Slam-Turniere gewann. Dann der Dämpfer: Die frisch gekürte French-Open-Siegerin sagte kurz vor dem Turnierstart ab, aus körperlichen Gründen: "Ich hatte mich darauf gefreut, vor den Fans zu spielen, aber ich muss meiner Gesundheit Priorität einräumen, um die ganze Saison ohne Probleme spielen zu können", sagte Swiatek.
"Sie hat Paris gewonnen und hat gesagt, sie möchte jetzt sich ein bisschen mehr erholen, das muss man respektieren", sagt Barbara Rittner.
Trotz des kurzfristigen Rückziehers der Weltranglistenersten konnten sich die Tennisfans mit acht Spielerinnen aus den Top 10 über ein hochkarätiges Teilnehmerinnenfeld freuen.
Wetter spielt auch nicht mit
In Berlin und Brandenburg stürmte und goss und blitzte es ausgerechnet in der Woche des kalendarischen Sommerbeginns. Was vielen Menschen in der Region ein Ärgernis war, wog für das Rasenturnier besonders schwer.
"Sobald der Rasen feucht wird - da muss es gar nicht viel regnen, sondern da reicht ein leichter Nieselregen - da wird der Rasen rutschig und damit wird es gefährlich", sagt Rittner. "Das heißt, es war eine große Herausforderung auch für unser Helferteam, für unsere Greenkeeper, die dann entscheiden mussten, wann decken wir die Plätze ab."
Die Halbfinalpartie zwischen Coco Gauff und Jessica Pegula wurde am Samstagabend im Tiebreak wegen Regens unterbrochen. Erst am Sonntagvormittag wurde die Partie zu Ende gespielt.
Pegulas goldener Sonntag
Die 30 Jahre alte Jessica Pegula hatten vor dem Turnierstart die wenigsten auf dem Schirm. Spätestens nach ihrem Erfolg in der auf zwei Tage verteilten Halbfinalpartie gegen Turnierfavoritin Coco Gauff galt sie als heiße Titelanwärterin: Ihre US-Landsfrau besiegte sie am Samstag und Sonntag mit 7:5, 7:6 (7:2). Noch am Tag ihres Semifinal-Erfolgs erkämpfte sich die Weltranglistenfünfte in einem hochspannenden Endspiel gegen die Russin Anna Kalinskaja den Gesamtsieg (6:7, 6:4, 7:6).
"Egal wer hier gewinnt, das erfordert eine besondere Leistung. Und Jessica hat das toll gemacht, im Finale fünf Matchbälle abgewehrt", sagt Rittner über den Erfolg Pegulas.
Deutsche Vertreterinnen scheiden früh aus
Enttäuschung rief das Abschneiden der deutschen Teilnehmerinnen hervor. Angelique Kerber und Jule Niemeier verloren bereits ihre Auftaktspiele.
Für Kerber war es die erste Rasen-Partie nach ihrer Babypause. Die 36-Jährige musste sich im Erstrunden-Match der Tschechin Linda Noskova in drei Sätzen (6:7, 6:2, 4:6) geschlagen geben.
Das Turnier bleibt in Berlin – zumindest 2025
Auch im kommenden Jahr können sich Tennisfans auf das Berliner WTA-Turnier freuen. Das hatte der bisherige Turnierchef Edwin Weindorfer am Sonntag bestätigt. "Das Turnier wird in Berlin bleiben. Wie lange das passieren wird, dazu möchte ich keine Stellungnahme abgeben", sagte Weindorfer, der sich allerdings selbst als Veranstalter zurückziehen wird.
Zuletzt gab es Berichte, denen zufolge die Zukunft des Turniers aufgrund mangelnder finanzieller Unterstützung des Senats unklar sei.
"Die Stadt hat uns nicht unterstützt, in keinster Weise und vielleicht überlegen sie sich das für die Zukunft", sagt Rittner auf Nachfrage.
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