Zahlen der IHK und HWK Cottbus -
In Südbrandenburg sind im Jahr 2021 mehr Menschen zugewandert als abgewandert. Das geht aus Zahlen der Industrie- und Handelskammer Cottbus (IHK) und der Handwerkskammer Cottbus (HWK) hervor. Demnach haben alle südbrandenburger Landkreise mehr Zuwanderung als Abwanderung, den größten Zuwachs gab es im Landkreis Dahme-Spreewald.
Trotz der Zuzügler sinkt die Bevölkerungszahl in der Region. Geburten und Zuzüge konnten laut IHK und HWK die Zahl der Verstorbenen nicht ausgleichen. Die Wirtschaftskammern hatten die Zahlen in ihrer Broschüre "Wirtschaftsentwicklung im Zahlenspiegel" kürzlich vorgestellt.
Nur Dahme-Spreewald mit positiver Bevölkerungsentwicklung
Insgesamt seien 32.616 Menschen in die vier südbrandenburger Landkreise und in die kreisfreie Stadt Cottbus gezogen, 27.244 Menschen hätten im gleichen Zeitraum die Region verlassen. 4.312 Geburten habe es gegeben, während 10.072 Menschen verstorben seien. Damit steht ein Sterbeüberschuss von 5.760 einem Zuzugsüberschuss von 5.372 gegenüber.
Nur der Landkreis Dahme-Spreewald, als Teil des sogenannten Berliner Speckgürtels, hat eine positive Bevölkerungsentwicklung. Es gab zwar rund 1.000 mehr Todesfälle als Geburten, allerdings auch rund 3.600 mehr Zuzüge als Fortzüge.
Bis zum Jahr 2030 gehen die Wirtschaftskammern von einem Bevölkerungsrückgang in der Region von 3,2 Prozent aus, während für ganz Brandenburg ein leichter Zuwachs von 0,1 Prozent angenommen wird. Inwiefern in diese Erwartungen die Effekte des Strukturwandels in der Lausitz eingeflossen sind, geht nicht aus den Ausführungen von HWK und IHK hervor. Im Zuge des Strukturwandels werden Milliarden in die Lausitz investiert, unter anderem in den Aufbau von Industrie- und Wissenschaftsstandorten. Tausende Fachkräfte werden dafür benötigt.
Mehr Beschäftigte, höhere Steuereinnahmen
Andere Wirtschaftszahlen aus Südbrandenburg zeichnen unterdessen ein optimistischeres Bild. So steige die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region seit Jahren. 2021 gab es rund 2.000 Beschäftigte mehr als im Jahr zuvor.
Auch die Steuereinnahmen in der Region sind teils deutlich gestiegen. So hat der Landkreis Dahme Spreewald 2021 im Vergleich zum Vorjahr 42,2 Prozent mehr Steuern eingenommen. In der gesamten Region stiegen sie um etwa 21 Prozent. Die Gewerbesteuern sind in Südbrandenburg sogar um insgesamt 45 Prozent gestiegen.
Auch die Bruttolöhne sind im Schnitt angestiegen und haben fast das Niveau des restlichen Bundeslandes erreicht. Arbeitnehmer verdienten 2021 in Südbrandenburg im Schnitt 31.781 Euro, in ganz Brandenburg waren es 32.111. Im Bundesschnitt verdienten Arbeitnehmer allerdings fast 5.000 Euro im Jahr mehr.
Die vollständige Wirtschaftsentwicklung im Zahlenspiegel, herausgegeben von IHK und HWK Cottbus, können Sie hier nachlesen [www.cottbus.ihk.de].
Sendung: Antenne Brandenburg, 29.12.2022, 8:30 Uhr