Umweltamt erteilt Genehmigung - Rock Tech darf in Guben vorzeitig mit Bauarbeiten für Lithium-Werk beginnen

Do 12.01.23 | 13:04 Uhr
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Auf dieser noch leeren Fläche am Rande eines Industriegebietes ist die Ansiedlung eines Werkes des kanadischen Rohstoff-Unternehmens Rock Tech Lithium geplant (Luftaufnahme mit einer Drohne) (Foto: dpa/Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 12.01.2023 | Martin Schneider | Bild: dpa

Das Unternehmen Rock Tech will ab 2025 in Guben Lithiumhydroxid für Batterien produzieren. Mit Erlaubnis des Landesumweltamtes dürfen die Bauarbeiten jetzt starten. Eine endgültige Baugenehmigung ist das aber noch nicht.

Auf dem Gelände des deutsch-kanadischen Unternehmens "Rock Tech Lithium" in Guben (Spree-Neiße) können die ersten Bauarbeiten stattfinden. Das hat das Unternehmen mitgeteilt. Demnach hat das Landesamt für Umwelt (LfU) die Zulassung zum vorzeitigen Beginn der Arbeiten für den europaweit ersten Lithiumhydroxid-Konverter erteilt.

Damit dürfen bereits jetzt erste Bodenarbeiten auf dem Areal stattfinden. Außerdem werden in den kommenden Wochen Betonpfähle in die Erde gebracht.

Die Zulassung sei zwar noch keine abschließende Baugenehmigung, erklärte ein Unternehmenssprecher. Es sei aber ein gutes Zeichen dafür, dass es auch dafür in diesem Jahr grünes Licht gäbe. Er sei zuversichtlich, dass die Genehmigung noch im ersten Quartal kommen könnte.

Rock Tech will in Guben batteriefähiges Lithiumhydroxid herstellen. Es ist ein elementarer Bestandteil von Autobatterien, der trotz Tesla-Ansiedlung in Grünheide (Oder-Spree) bisher nicht in Deutschland oder Europa hergestellt wird. Rund 150 Mitarbeiter sollen das am Gubener Standort zukünftig ändern. Die geplante Investitionssumme liegt bei rund einer halben Milliarde Euro. Produktionsbeginn könnte nach jetzigen Plänen 2025 sein.

Nicht die einzige Ansiedlung in Guben

Neben Rock Tech nimmt auch eine andere Ansiedlung in Guben Fahrt auf. Die Firma "Jack Link's LSI-Germany GmbH" hatte ebenfalls vom Landesumweltamt als zuständige Behörde eine erste Teilgenehmigung bekommen, um am Standort eine Produktionsstätte zur Herstellung von Fleischsnacks zu errichten. 5.000 Tonnen pro Jahr sollen produziert werden. Die Firma ist hierzulande vor allem für die Minisalami Bifi bekannt.

Guben wird der zweite Produktionsstandort von Jack Link's in Deutschland, nach Ansbach in Bayern. Der Betrieb soll im Sommer 2024 mit rund 80 Mitarbeitern starten, sagte Geschäftsführer Jan Pieter Schretlen im Oktober 2022 am Rande des ersten Spatenstichs. Die ersten in Produktion und Technik sollen Mitte 2023 eingestellt werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.01.2023, 12:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    150 + 80 Mitarbeiter... Hm?
    Auf jeden Fall hat Guben mit der Standortwahl bessere Qualität bewiesen...
    Man kann sich denken warum...

  2. 3.

    Sie haben offensichtlich immer noch nicht den Unterschied zwischen LBO und BImSchG verstanden. Ihre zwei Häuschen, für die nach Ihrer Aussage zig Bäume hatten gefällt werden müssen, wurden nach LBO genehmigt. Hier geht es jedoch wie bei Tesla ebenfalls um ein Verfahren nach BImSchG, demnach die Zulassung des vorzeigen Beginns auf Antrag zu erteilen ist. Vor Tesla hat die Öffentlichkeit nicht mitbekommen, wie oft BImSchG §8a auch in Brandenburg angewendet worden ist.

    Gründe, warum Tesla nach BImschG nicht hätte genehmigt werden dürfen, haben die Fachleute der Grünen Liga und Co. bisher wohl nicht gefunden. Jedenfalls ist es sehr still um deren vor 10 Monaten angekündigten Klage gegen die Genehmigung geworden. Auch seitens der BI Grünheide samt von ihr gegründeten Vereine sind weder Rechtsmittel eingelegt worden worden noch hat man etwas non einer Kooperation mit finanzkräftigeren Vereinen gehört.

  3. 2.

    Wen interessiert schon eine Baugenemigung? Tesla wurde zum Schluss ja auch durchgewunken.

  4. 1.

    Ich finde es schlimm dass die Möglichkeit der Vorsorge nicht bedacht wurde.

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