Größtes Flächendenkmal Deutschlands - Eisenhüttenstadt von Reisemagazin zu Top-Ziel 2023 gekürt

Mi 04.01.23 | 13:01 Uhr | Von Klaus Lampe, Tony Schönberg
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Eisenhüttenstadt Blocks
Audio: Antenne Brandenburg | 04.01.2023 | Tourismus-Leiterin Kathrin Schilling | Bild: Isabell Röder/rbb

Vor mehr als zehn Jahren gelangte Eisenhüttenstadt durch Schauspieler Tom Hanks schlagartig zu mehr Aufmerksamkeit. Jetzt stellt ein Reisemagazin die Planstadt in eine Reihe mit London, Paris und Madrid. Touristiker hoffen auf einen neuen Boom.

Touristiker in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) hoffen in diesem Jahr auf einen neuen Besucher-Boom. Grund: Der Stahlstandort an der Oder wurde vom Reisemagazin "Geo Saison - Unterwegs in der Welt" in der Januar-Ausgabe zu den 23 empfohlenen Städten für 2023 gekürt. Dort reiht sich Eisenhüttenstadt in eine Riege von Destinationen wie Oslo, London, Paris oder Madrid ein. Kathrin Schilling, Leiterin vom Tourismusverein Oder-Region Eisenhüttenstadt zeigt sich dem rbb gegenüber erfreut darüber. "Ich wusste zwar, wir sind das größte, zusammenhängende Flächendenkmal Deutschlands - aber war total baff."

Größtes Flächendenkmal Deutschlands

Im Heft wird unter anderem auf das "Museum Utopie und Alltag" zur Kultur und Kunst in der DDR hingewiesen. Auch nostalgische Führungen im Trabbi durch die 1951 gegründete, erste sozialistische Wohnstadt auf deutschem Boden seien zu empfehlen, heißt es. "Generell wird die Architektur, die uns ausmacht, angepriesen", sagt Schilling weiter.

So wurde die Innenstadt bereits 1984 unter Denkmalschutz gestellt und nach der deutsch-deutschen Einheit aufwendig saniert. In den vergangenen Jahren diente das Zentrum immer wieder als Kulisse für Historienfilme, wie etwa "Das schweigende Klassenzimmer" oder "Und der Zukunft zugewandt". Einige Wohnkomplexe am Rand der Innenstadt wurden allerdings wieder zurückgebaut. Grund dafür ist ein massiver Einwohnerschwund. So hat sich die Zahl der Einwohner seit der Wende auf heute etwa 24.000 mehr als halbiert.

Hoffnung auf neuen Tourismus-Boom

2011 kam Hollywood-Schauspieler Tom Hanks zu Besuch nach Eisenhüttenstadt. Er hatte bei Dreharbeiten in Berlin von der Architektur der Planstadt erfahren. Später berichtete er in einer amerikanischen Late-Night-Show über seine Erfahrungen und übersetze den Namen als "Iron Hut City". Die Tourismus-Marketing nutze den Slogan daraufhin beispielsweise für T-Shirts und Magnete. Der Hanks-Effekt sei der Tourismus-Chefin zufolge deutlich zu spüren gewesen und wirke zum Teil bis heute nach.

Auch das Neun-Euro-Ticket im Sommer des vergangenen Jahres habe die Zahl der Tagesgäste, vor allem aus der Hauptstadt, ansteigen lassen, sagte Schilling. Mit der Wahl von Eisenhüttenstadt zu einem der besonders lohnenswerten Reiseiziele im Geo-Magazin hofft sie nun erneut auf mehr Touristen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.12.2023, 14:10 uhr

Beitrag von Klaus Lampe, Tony Schönberg

16 Kommentare

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  1. 16.

    Danke für die umfangreichen Erfahrungen. Wenn das Essen den Schwerpunkt eines Besuches bildet, sollte man zu Hause bleiben und dem Döner um die Ecke frönen.

  2. 15.

    Also in Eisenhüttenstadt war ich bereits schon 2 mal in Paris und London nur 1 mal wobei nach London fahre ich nochmal aber Paris auf keinen Fall völlig überteuert sowas unterstütze ich nicht für ein normales Essen ist man ebenfalls 70€ los was in London für 30€ und in Eisenhüttenstadt für 25€ zu bekommen ist.
    Also das zählt schließlich auch bei einem Besuch muss es doch möglich sein was für normale Preise zu erhalten.

  3. 14.

    Einfach schöne DDR Architektur und auch Nostalgie und Hoyerswerda zum Bsp. hat auch noch ein schönes Lausitz Center und einen kleinen Tierpark und die Seen der Umgebung, DDR Architektur war nicht nur schlecht und Nostalgie zieht natürlich immer, Viele Grüße.

  4. 13.

    Na, ja, wenn man mit den Öffis anreisen kann, gerne. Denn Hoyerswerda hat eine wunderschöne Altstadt (gehabt?).
    Und wenn es inzwischen mit dem städtischen Busverkehr klappt, da es eine zugegebenermaßen recht weitläufige Neustadt ist. Aber Tanzen gehen im Treff8, das war schon nicht schlecht!

  5. 12.

    Also abwertend habe ich schon „Schrottgorod“ oder "Dosentown" gehört, aber im positiven Sinne "Iron Hut City" finde ich 'n Knaller. Mhh - Deutschland ist da aber besser vertreten wie beim ESC ;-).
    Das Cover vom GEO kann man hier sehen:
    https://freundeskreis.aachener-zeitung.de/emagazin/geo-saison-2/

  6. 10.

    24000 Einwohner hatte Eisenhüttenstadt im Jahr 2018/19 - seitdem Tendenz weiter sinkend.
    Dürften eher noch so 22000 sein.
    Obwohl - seit den neuesten Krisen und Kriegen, steigen die Flüchtlingszahlen und damit Bevölkerungszahlen selbst in E.-Hütte.
    Alles nur eine Frage der Statistik in Germany.

  7. 9.

    Na denn, uff nach Hütte!

  8. 8.

    Dann kann Eisenhüttenstadt endlich mal die Fördergelder zurückzahlen, die seit der Wende in die Abwanderung geflossen sind - endlich als Kommune mal etwas zurückgeben an den Steuerzahler.
    Und weitere Fördergelder, können dann auch mal in andere Städte und Kommunen fließen.

  9. 7.

    Aus Stalin Stadt wird Hollywood-

  10. 6.

    Ist ein bißchen wie bei den Sportfreunden Stiller :
    "New York, Rio, Rosenheim"

  11. 5.

    Eisenhüttenstadt in einer Reihe mit Londo/Paris /Madrid als empfohlenes Reiseziel 2023????Meines Erachtens ein bisschen weit hergeholt, aber nur ein bißchen....

  12. 4.

    "deutsch-deutschen Einheit"? Das klingt nach semantischem Unsinn. Wissen die Autoren nicht um die "Deutsche Einheit"?

  13. 3.

    Komme,
    wenn es endlich das Deutschlandticket gibt!

  14. 2.

    Da buche ich doch gleich für den Frühsommer. Jetzt wenn alle da hin wollen, wird das in der Saison sicher nichts. Schon die "Acht Eimer Hühnerherzen" haben ja im Song "Eisenhüttenstadt" den neuen Tourismusmagnet mit London oder New York verglichen. Oder ich fahr Silvester hin.

  15. 1.

    Das ist eine sehr gute Nachricht! Auf die man aber auch leider schon ewig warten musste.
    Die Museen machen schon seit längerem eine Top-Arbeit und stellen Ihre Häuser auch entsprechend vor.
    Dennoch sollte mMn die Vermarktung nicht mit der "Brechstange" erfolgen. Das wäre genauso gefährlich wie die gegenwärtige Entwicklung jetzt:Das Städtische Bauamt muss die Planung der Gesamtstadt in den Fokus nehmen. Eigenheimsiedlungen an prominenter Stelle mit dem, was der Baumarkt gerade im Angebot hat, ist keine Stadtentwicklung!
    Es gibt genügend gute Erfahrungen mit Städtebaulich tollen Ensembles, da kann man sich o.g. sparen. Einige Top-Aktivitäten, die es durchaus gibt, sind zu befördern und diese im besten Sinne Aktivisten/Pioniere sollten mutig in die Öffentlichkeit gehen.

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