Grenzverkehr - In Slubice kann trotz Steuererhöhung weiterhin günstig getankt werden
Polen erhebt seit 1. Januar seine Mehrwertsteuer wieder im vollen Umfang. So könnte auch der Bezinpreis bald auf umgerechnet 1,60 Euro steigen. Autofahrer aus Deutschland wollen trotzdem weiterhin zum Tanken kommen.
Die Mehrwertsteuer in Polen beträgt seit 1. Januar 23 Prozent und wird somit wieder im vollen Umfang erhoben. Dadurch wird auch das Tanken im Grenzgebiet wieder teurer. Doch in Slubice ist davon am Montag noch nichts zu spüren. So kostete der Liter Super-Benzin an einer Tankstelle im Stadtzentrum umgerechnet 1,43 Euro.
Ob das aber so bleiben wird, ist schwer abzusehen. Zum Jahresbeginn beendete Polen eine bislang gültige Reduzierung der Mehrwertsteuer. Diese wurde im Februar 2022 auf acht Prozent gesenkt, um die Inflation zu bekämpfen. Seit Sonntag gilt nun wieder der alte Satz von 23 Prozent.
40 bis 50 Euro Ersparnis
"Also wenn ich da auf die Tafel gucke, hat sich der Preis nicht verändert", sagt Katharina Janz. Das Benzin sei weiterhin mehr als 30 Cent günstiger als an den meisten Tankstellen auf deutscher Seite. Pro Tankfüllung spare die Frankfurterin durch die Fahrt nach Polen schätzungsweise 40 bis 50 Euro. "Das lohnt sich schon", so Janz.
Nach rbb-Informationen liege das daran, dass viele polnische Tankstellen derzeit noch günstig eingekauftes Benzin verkaufen. Sollten diese Vorräte aufgebraucht werden, könnte das Benzin bis zu umgerechnet 1,60 Euro pro Liter kosten. Bereits jetzt variieren die Preise auf polnischer Seite.
So kostet der Liter Super an der Tankstelle des Hohenwutzener Basars (Märkisch-Oderland) bereits umgerechnet 1,55 Euro - im Vergleich zur Tankstelle im Slubicer Stadtzentrum somit 12 Cent mehr.
Andere Produkte ebenfalls günstiger
Doch selbst solche Preise würden sich für viele Autofahrer noch rechnen, sagt Jeanine Schmidt aus Berlin. Selbst bei 1,60 würde es sich weiterhin lohnen, nach Polen zum Tanken zu fahren, meint sie. Auch weil andere Produkte ebenfalls günstiger seien, als in Deutschland: "Mit den Zigaretten noch dazu – die auch noch mal 50 Prozent günstiger sind – rechnet sich das noch sehr lange", sagt Schmidt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 02.01.2023, 15:40 Uhr
Mit Material von Robert Schwaß
