Verkehrskonzept aus der Uckermark - Templin feiert 25 Jahre fahrscheinlosen Busverkehr mit Altkanzlerin Merkel

Fr 13.01.23 | 20:15 Uhr
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Templin feiert 25 Jahre fahrscheinlosen Busverkehr mit Altkanzlerin Merkel (Quelle: rbb)
Audio: rbb24 Brandenburg aktuell | 13.01.2022 | Michel Nowak | Bild: rbb

Templin hat am Freitag 25 Jahre fahrscheinlosen Busverkehr gefeiert. Zum Jubiläum ist auch Altbundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gekommen. Die Ehrenbürgerin der Stadt ist zum ersten Mal fahrscheinlos Bus in Templin (Uckermark) gefahren, wie sie selbst vor Ort sagte.

Merkel lobte das Konzept aus dem Jahr 1997: "Da ist die Stadt Templin aus eigener Verantwortung heraus einfach vorangeprescht. Und das verdient heute, gefeiert zu werden", sagte Merkel am Freitag. Man solle auch überlegen, wo kann man heute ähnliche Schritte gehen könnte, so die Altkanzlerin.

Eine Jahreskarte für den fahrscheinlosen Busverkehr kostet in Templin 44 Euro im Jahr. Das "Templiner Experiment" kostet der Stadt jährlich etwa 130.000 Euro. Aktuell werden mehr als 200.000 Passagiere pro Jahr gezählt.

Bis 2002 war der Busverkehr kostenlos

Während eines Empfangs im Templiner Rathaus sprachen Merkel und Templins Bürgermeister Detlef Tabbert (Linke) über Zukunftsfragen der Mobilität in der Region wie eine bessere Zuganbindung an Berlin und schönere Bahnhöfe. Davon würden Berliner und Templiner gleichermaßen profitieren.

Der fahrscheinlose Busverkehr in Templin war bis 2002 sogar kostenlos. Bis Ende der Neunzigerjahre habe es in der Stadt viele Staus gegeben, wie der ÖPNV-Beauftragte und Wirtschafsförderer Templins, Sebastian Tattenberg, gegenüber dem rbb sagte. "Und da gab es eben die Idee, mit diesem farscheinlosen – damals kostenlosen - Verkehr loszulegen. Und innerhalb von vier Jahren hat sich die Fahrgastzahl sogar verfünfzehnfacht. Das war ein Erfolg, mit dem man gar nicht so gerechnet hatte", so Tattenberg.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.01.2022, 18:40 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    0,67% .... drei Kisten Platzpatronen mehr oder weniger, dafür landesweit für 44 Euro p.a. Öffis nutzen, CO2 einsparen - was spricht dagegen? Parteipolitisch, altersmäßig und einstellungsseitig schätzen sie mich doch vll. falsch ein - aber "nice try".

  2. 11.

    Weil, das Geld wächst nicht auf den Bäumen!
    Sebst wenn, für Touristen, Besucher und Geschäftsleute sollte Berlin nicht jährlich zig Millionen Euro ausgeben, sondern von denen Geld einnehmen.

  3. 10.

    Da sieht man, man kann sich alles schön reden, so wie man es braucht, insbesondere wenn es um die Bundeswehr und die Nato geht.
    Na, das es im osten der Republik einige Zeitgenossen gibt, die die alten Zeiten vermissen, ob es die die Linke oder die Afd ist , da sind sie sich einig, man braucht weder die Bundeswehr noch die Nato, und das trotz des Krieges in der Ukraine, und den Gelüssten des möchte gern Imperialisten Putin, nein,
    man braucht insbesondere kostenfreie Fahrten von A nach B..

  4. 9.

    Unsere "Ex-Angie" variiert dezent die Raute©. :)

  5. 8.

    Templin hat rd. 16000 Einwohner. Die Nummer kostet der Stadt 130.000 Euro. Macht rd. Acht Euro pro Nase. Berlin hat rd. 3,7 Mio Nasen - macht rd. 30 Mio. Euro. Deutschlandweit rd. 670 Mio. Euro. Macht 0,67% des Sondervermögens der Bundeswehr aus. Sowas kann man selbst bundesweit doch locker "scholzen".

    Der Effekt wäre vermutlich enorm.

  6. 6.

    Hm, das günstige Preise die Leute dazu bringen, ein Angebot zu nutzen verstehe ich gut.

    Aber was soll das mit "Fahrscheinlosem Busverkehr" zu tun haben, wenn eine Jahreskarte benötigt wird?

    Nur weil ich BVG-Abo-Kunde bin und eine Chipkarte statt einen Stück Papier habe, fahre ich ja auch nicht "fahrscheinlos".

  7. 4.

    Das in einer Stadt mit 16 000 Einwohnern und 4 Hotels so ein Projekt funktionieren kann ist kein Wunder.

    Bei besten Willen, kann dieses Projekt nicht in Berlin umgesetzt werden!

  8. 3.

    Dieses gute Beispiel zeigt uns, dass es funktionieren kann, wenn man es wirklich möchte.

  9. 1.

    Wow, das finde ich mal eine tolle Nachricht. Grandiose Leistung!

    Wenn nur der Berliner Senat auch genug Mumm hätte so etwas umzusetzen für den gesamten Öpnv.

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