Werk in Grünheide - Tesla will rund 81.000 Pfähle für den Fabrikausbau einbringen

Mi 19.07.23 | 17:49 Uhr
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Blick auf das Werk der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg vom US-Elektroautobauer Tesla. (Quelle: dpa/Jens Kalaene)
Audio: Antenne Brandenburg | 19.07.2023 | Martin Krauß | Bild: dpa/Jens Kalaene

Tesla hat für die Erweiterung seines Werkes in Grünheide (Oder-Spree) weitere Pfahlgründungen beantragt. Das geht aus den seit Mittwoch einsehbaren Antragsunterlagen hervor. Demnach will der US-Elektroautohersteller rund 81.000 Pfähle einbringen. Das wären deutlich mehr als für die bestehende Halle, bei der circa 2.000 Pfähle verwendet wurden. Das Werksgelände von Tesla liegt teilweise in einem Wasserschutzgebiet.

Pfähle sollen bis zu zwölf Meter in das Grundwasser eintauchen

Aus den Unterlagen geht hervor, dass die Rammpfähle im gesamten Bereich der Norderweiterung zur Stabilisierung des Fundaments eingesetzt werden sollen. Dort plant Tesla unter anderem die Errichtung einer 700 mal 700 Meter großen Halle, die auch Anlagen zur Verdoppelung der Produktion von derzeit 500.000 auf dann eine Million E-Autos pro Jahr beinhalten soll.

Laut Unterlagen sollen die Pfähle bis zu zwölf Meter in das Grundwasser eintauchen. Ein Gutachten geht davon aus, dass keine relevanten Auswirkungen zu erwarten seien. "Von einem Einfluss der eingebrachten Pfähle auf die Grundwasserchemie ist [...] nicht auszugehen", heißt es im Gutachten. Umweltschützer hatten jedoch immer wieder die Pfahlgründungen kritisiert. Sie befürchten negative Auswirkungen auf das Grundwasser.

Bürgerinnen und Bürger können sich am Genehmigungsverfahren beteiligen und Bedenken einbringen. Die Antragsunterlagen sind bis 18. August im Internet [uvp-verbund.de] und bei Behörden wie dem Landesamt und in Rathäusern öffentlich einsehbar.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.07.2023, 17:30 Uhr

71 Kommentare

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  1. 71.

    Hier muss ich doch mal nachfragen: Was ist bitte ein "Finaler Entwurf"? Ist das der Entwurf, der dem Auftraggeber vorgelegt wird, damit noch Verbesserungswünsche eingearbeitet werden können?
    Entweder es ist das fertige Gutachten oder es ist ein Entwurf. Also ist es nicht das endgültige Gutachten.
    Warum wird dieser Entwurf dann veröffentlicht?
    Der Grundwasserleiter hat eine Mächtigkeit (Höhe) von 10 - 40 m, man schätzt ihn im Bereich der Fabrik auf ca. 20 m. Donnerwetter, sind das Ausgangsdaten!
    Es wird eine Fläche von 244 qkm modelliert (Abb. 3.1), um die Verhältnisse auf 50 ha darzustellen. Das Berechnungsgebiet wird in 400.000 Berechnungszellen aufgeteilt, im Bereich der Pfahlgründung beträgt deren Größe 4m x 4m, im weiteren Umfeld 50m x 50m. Das ist so, als wollte ich mit einem Kiessieb Puderzucker sieben.
    Offensichtlich gibt es nur eine Bohrung, die tiefer reicht als die geplanten Pfähle (S. 24)...
    Evtl. folgt noch ein zweiter Teil..

  2. 70.

    Ich verstehe die ganzen Diskussionen nicht mehr.

    Alles was Tesla Freienbrink betrifft ist seit 2019 beschlossene Sache und es wird durchgezogen weil man es will. Damit ist jede Diskussion nicht zielbringend. Die Politikmehrheit hat beschlossen und so wird's gemacht.

    Also hören wir auf die Details zu diskutieren, es macht keinen Spaß und keinen Sinn mehr. Das ist meine Erkenntnis nach den Schilderungen über den Tesla Infotag in Hangelsberg am 18.07.2023.

  3. 69.

    Jaja, Ihr berühmter Energiemix. Der Frage, ob die U-Bahn nur bis Michendorf, nach Dessau oder gleich noch viel weiter fahren soll, sind Sie bisher auch immer ausgewichen.

    Funfact: Sie haben mit Ihrer ahnungslosen Bornierheot in #44 von 20.07.2023 | 12:22 der WSE Unfähigkeit vorgeworfen. Hätten Sie doch besser in die öffentlich ausgelegten Unterlagen geschaut.

  4. 68.

    Es gibt nicht einen einzigen Satz gegen Erneuerbare. Im Gegenteil. Sie sind eine Bereicherung.... Im Energiemix.
    Es gibt Einwände, wenn man ganz einfache und offensichtliche Fehlentscheidungen trifft. Das müssen Sie aushalten. Mindestens. Besser ist, es werden die Ortskundigen einbezogen. Statt als NIMBYs von Ihnen beschimpft. Die Fehlentscheidungen treffen nicht die Ortskundigen. Warum wohl ist das so?

  5. 67.

    Brandenburg an der Havel zum Beispiel, hatte 87000 Einwohner zu Hochzeiten - durch Verlust der Industrie, jetzt nur noch 73000 Einwohner und das noch, mit mehreren Eingemeindungen.
    Prignitz, OPR, Westhavelland, Uckermark, Frankfurt(Oder), Cottbus/Lausitz - genau das gleiche Trauerspiel - Wegfall der Industrie = hohe Abwanderung !!

  6. 66.

    Teil 3:
    Ich könnte mich nun freuen, gemeinsam mit Herrn Klink und weiteren diesen Sachverhalt auf der Erörterung im Herbst 2023 zu diskutieren. Ich fürchte aber, dass die unterschriebene "Vorzeitige Zulassung" für das Einbringen der Bohrpfähle bereits in der Schublade des Landesamtes für Umwelt liegt, seitdem der Eingangsstempel auf dem "Gutachten" prangt. Und im Nachhinein über vollendete Tatsachen zu diskutieren, dafür ist mir meine Zeit zu schade.


  7. 65.

    Teil 2:
    Wer einmal am Strand entlanggelaufen ist, wird bemerkt haben, dass der Sand um den Fußabdruck trocken wird, und wer genauer hinschaut bemerkt, dass der trockene Bereich umso größer ist, je schwerer die Person war. Durch den Druck des Körpergewichtes wird das Wasser aus den Poren zwischen den Sandkörnern gedrückt.

    Zurück nach Grünheide: Die Einbringung der Bohrpfähle verdichtet den Sand zwischen den Bohrpfählen - die Poren, durch die das Wasser fließt, werden zusammengedrückt. Also wird die Strömung nicht nur durch die Bohrpfähle selbst behindert, sondern auch in den Zwischenräumen wird das Strömungsverhalten verschlechtert. Und letzteren Effekt bildet keine der gängigen Strömungssimulationen ab.

    - Teil 3 folgt -

  8. 64.

    Es freut mich außerordentlich, dass Sie mich ermutigen, einen offiziellen Einwand einzureichen.

    Einen kleinen Denkfehler muss ich einräumen: Der Schlauch muss mindestens 700 m statt 500 m lang sein, da die Kantenlänge der Halle 700 m beträgt. Bei diagonaler Strömung des Grundwassers unter der Halle haben wir sogar ca. 1000 m Strömungsweg.

    Jeder Gärtner hat wohl schon die Erfahrung gemacht, dass bereits aus einem 50 m langen Schlauch beim üblichen Wasserdruck von bis zu 6 bar kaum noch Wasser herauskommt.
    Der Druck des Grundwassers ist dagegen extrem gering, daher ist auch die unterirdische Strömungsgeschwindigkeit des Grundwassers extrem gering (oft weit unter 1 km / Jahr). Jede Änderung der Untergrundbeschaffenheit hat daher erhebliche Auswirkungen auf das Strömungsfeld. Verdeutlichen lässt sich das wie folgt:
    Das Grundwasser fließt genauer gesagt nicht durch den Sand, sondern durch die Poren zwischen den Sandkörnern. Das Porenvolumen beträgt hier ca. 30%. - Teil 2 folgt -

  9. 63.

    Und der Strom der durch Monokulturen, Windräder und Solarparks in Brandenburg erzeugt wird, geht dann auch noch, nach Süddeutschland in die Automobil-Zentren.
    Und Wir hier, bezahlen dafür noch die Strommasten und Stromleitungen nach dem Süden, weil uns in Berlin und Brandenburg die Industrie fehlt.

  10. 62.

    Das ist übrigens der finale Entwurf des Gutachtens:
    https://www.uvp-verbund.de/documents-ige-ng/igc_bb/250677b6-a8f4-4850-a126-7d3ff82103ba/Wasserrechtliche%20Erlaubnis%204_Anlage%2008%20-%20Hydrogeologisches%20Gutachten%2C%20Pfahlgr%C3%BCndungen.pdf

    Hier der Grundriss:
    https://www.uvp-verbund.de/documents-ige-ng/igc_bb/250677b6-a8f4-4850-a126-7d3ff82103ba/Wasserrechtliche%20Erlaubnis%205_Anlage%2007%20-%20%C3%9Cbersichtslageplan.pdf

  11. 61.

    Brandenburg soll ja auch nach Meinung der Umweltschützer und Klimaschützer, ein Land der Monokulturen bleiben.
    Damit die Agrar-und Forstindustrie ungestört ihre Brandenburger Monokulturen ausleben können.
    Schnell das Brandenburger Wasser ins Meer ableiten, damit Ackerbau, Viehzucht und Windräder trockenen Boden haben.
    Industrie und Gewerbe zerstören doch die geliebten Brandenburger Monokulturen

  12. 60.

    Ich auch nicht, aber die Wurzel aus 81000 ist rund 285. Bei einem äquidistanten Raster ist der Rasterabstand ca. 2,5 m, wenn der erste und jeweils letzte Pfahl den Abschluss bilden.

  13. 59.

    LNG-Lager und Kraftwerk sind laut Welt nur eine Übergangslösung. Musk glaubt weiterhin an die Energiewende.

  14. 58.

    Sie wollen vielen nicht verstehen, egal ob WKA, Stammbahn .... Alles was irgendwie mit der Energiewende zu tun hat, bewimmern Sie.

  15. 57.

    Umweltschützer fürchten doch immer negative Auswirkungen, das ist doch nichts Neues.
    Nur um ihren eigenen Arbeitsplatz, brauchen sich Umweltschützer und Klimaschützer keine Gedanken machen, der ist in ,,good old Germany,, doch immer gesichert.
    Nichts tun und sich vor jeder Veränderung fürchten - das ist Umwelt-und Klimaschutz in Deutschland.

  16. 56.

    Wollen Sie nicht verstehen? Ich habe nichts gegen Pfähle. Ich u.a. haben kein Vertrauen. Fehlentscheidungen, die geheilt werden sollen, führen zu Folgen die nicht heilbar sind. Nichteinmal durch Wahlen. Sehen Sie die Gefahr die entsteht, wenn Erfolglose borniert agieren?

  17. 55.

    Warum werden eigentlich Unterlagen öffentlich ausgelegt? Sie nennen sich "physiker", haben aber verschiedenes nicht verstanden: Flüssiggas muss nicht zwangsweise durch Fracking gewonnen werden. Das ist ganz banal verflüssgtes Erdgas, welche sich so besser in Tankfahrzeugen transportieren lässt, egal ob im großen aus Katar per Schiff oder im Kleinen per LKW als temporäre Lösung. Tesla stellt z.B. Karosserien im Aludruckgußverfahren her. Erdgas liefert dafür Prozesswärme.

  18. 54.

    Immer Ihre Kamellen von der "Kraft-Wärme-Kopplung". Tesla verbrennt einfach fossiles Gas für seine Produktion. Die sog. "Energiewende" ist schon längst gescheitert - auch TESLA weiß das.

    https://www.welt.de/wirtschaft/article246473538/Tesla-bricht-Oekostrom-Versprechen-mit-einem-eigenem-Gaskraftwerk-in-Gruenheide.html

  19. 53.

    Das Wasser soll ja auch nicht von oben nach unten die Pfähle entlang fließen, sondern zwischen denen hindurch. Wie man den öffentlich ausgelegten Unterlagen entnehmen kann, ist zwar ein Einfluss auf das Grundwasser gegeben, jedoch nicht signifikant. Sie können aber gerne einen Einwand einreichen und den mit Ihrem Gartenschlauch begründen.

  20. 52.

    Wie man den öffentlich ausgelegten Unterlagen entnehmen kann, ist in WSG der Verbau von grundwasserneutralen Baumaterialien und die Einhaltung des Grundwasserschutzes nach DVGW W 347 („Hygienische Anforderung an zementgebundene Werkstoffe im Trinkwasserbereich“) vorgeschrieben. und hier auch vorgesehen.

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