Recyclinghöfe wohl geschlossen - Warnstreiks: BSR kündigt eingeschränkte Entsorgung an

Sa 04.03.23 | 13:55 Uhr
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Symbolbild: Streikposten der Berliner Stadtreinigung (Quelle: IMAGO/Mike Schmidt)
Audio: rbb24 Inforadio | 06.03.2023 | Johannes Frewel | Bild: IMAGO/Mike Schmidt

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) rechnet am kommenden Montag und Dienstag mit Einschränkungen bei ihrer Müllabfuhr, bei ihrem Sperrmüll-Abholservice, ihren Recyclinghöfen und bei der Straßenreinigung aufgrund von Warnstreiks ihrer Mitarbeiter. Das teilte das Unternehmen am Samstag mit.

Mögliche Entsorgungsverzögerungen und zeitweise Schließungen

Die BSR begründete ihre Ankündigung mit Warnstreik-Aufrufen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi innerhalb ihres Unternehmens. Darin heiße es, dass die Arbeitnehmer am Montag und am Dienstag streikten. Das Unternehmen kündigte an, auf seinen Seiten (externer Link) werde es Informationen zu den möglichen Schließungen geben.

Betroffen von der Arbeitskampfmaßnahme ist demnach voraussichtlich die Müllabfuhr. An beiden Tagen würden voraussichtlich die Restabfall- und Bioabfalltonnen sowie zum Teil auch die Wertstofftonnen nicht geleert. Die Entsorgung erfolgt dann erst wieder nach den Warnstreik-Tagen. Auch der Sperrmüll-Abholservice findet demnach am Montag und Dienstag nicht statt. Die Recyclinghöfe des Unternehmens blieben an beiden Tagen geschlossen. Straßenreinigung und die Leerung öffentlicher Abfalleimer findet der BSR-Unternehmensführung zufolge auch erst wieder am Mittwoch statt.

Angebot der Arbeitgeber von den Gewerkschaften abgelehnt

Lediglich erforderliche Winterdienstmaßnahmen seien durch eine Notdienstvereinbarung sichergestellt, teilte die BSR mit.

Das Unternehmen weist darauf hin, dass es in der Tarifrunde im öffentlichen Dienst keine Verhandlungspartnerin der Arbeitnehmer sei, sondern dass sie als kommunales Unternehmen von der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) vertreten werde. Die BSR ist das größte kommunale Abfallwirtschaftsunternehmen in Deutschland.

Die Arbeitgeber hatten zuletzt zwar ein Angebot vorgelegt, die Gewerkschaften wiesen dies aber umgehend als unzureichend zurück und kündigten eine Ausweitung der Warnstreiks an. Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite hatte die Forderungen als "nicht leistbar" abgelehnt.

Sendung:rbb24 Inforadio, 04.03.2023, 13 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Da auch die BSR nicht mehr Geld zur Verfügung hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie die Tour anstatt mit 3 nur noch mit 2 Mitarbeitern fahren. Oder jede Tour bekommt zusätzliche Straßen

    Das aktuelle Angebot umfasst. wenn man es umrechnet, etwa 8%.

    Letztlich geht's bei den Verhandlungen auch um Kommunen, die oft eh schon an Rande der Zwangsverwaltung sind.

    Es wird immer nur auf Berlin geschaut. aber Verdi verhandelt für Bund und alle Kommunen (Dörfer, Gemeinden ect).

  2. 12.

    Letztlich vergessen die BSR Mitarbeiter, dass steigende Lohnkosten auch immer weniger Stellen bedeutet. Der Haushaltstitel für Personalkosten wird ja nicht erhöht

    Diese Folge müssen die Streikenden im gesamten ÖD hinnehmen

  3. 11.

    Mit Berlin ist es wie mit der DB. Den Dreck machen noch immer die FAHRGÄSTE und in Berlin eben die BEWOHNER bzw. die TOURISTEN. Und nicht die Angestellten der Bahn bzw. die BSR-Leute.

    Nicht nur in Japan würde man mit derartig unsozialem Verhalten sofort verhaftet und um etliches Geld erleichtert werden.

    Dreckige Matratzen und sonswas "Zu verschenken!" auf die Straße werfen. Das gibts wohl wirklich nur in Berlin. Neu ist jetzt, seine alten Klamotten über irgendwelche Zäune zu hängen. Man fasst es einfach nciht mehr. Mündige Bürger halt. Oder eventuell doch nicht?

  4. 10.

    Na wenn sie das so sehen, wundere ich mich warum sie nicht noch den 6. und 7. März als Streiktage kritisieren. Ich meine Wochenende, zwei Streiktage, Frauentag - macht summa summarum fünf Tage fürs blau machen. Gerade auch die technischen Hilfsmittel sind schließlich sehr ausgereift. Wenn ich da nur an den Straßenkehrroboter oder die selbstfahrenden Mülltonnen denke. Herr Neu, in welcher Welt leben sie?

  5. 8.

    Streiks sind für die BSR ein wirtschaftlicher Jungbrunnen. Denn Kunden müssen trotz Nicht-Leistung zahlen, die Gwerkschaft übernimmt die Löhne, Fahrzeuge und Anlagen werden geschont. Insofern bewirkt ein Streik bei der BSR keinen Druck auf die Arbeitgeber in Tarifverhandlungen.

  6. 7.

    Was für ein Anspruchsdenken. “Schaut man sich in Berlin um, Dreck wohin man schaut.” Schaut man sich in Berlin um, hängen nirgendwo so viele Abfallbehälter, wie in Berlin. Das weiss man aber nur zu schätzen, wenn man mal woanders unterwegs ist. Wenn es Aufgabe der BSR sein soll, die Kippen und den Müll jedes verantwortungslosen Einzelnen von Strassen, Wegen und Plätzen zu räumen, dann finde ich die Forderungen nach Lohnerhöhung mehr als berechtigt, ohne Teil dieses Unternehmens zu sein.

  7. 6.

    Ihr Kommentar ist geprägt von Neid und Missgunst.
    Sie selbst hätten die Möglichkeit gehabt dort zu arbeiten. Wenn es Arbeiten wie im Schlaraffenland ist, warum haben Sie sich dann nicht dort beworben?
    Außerdem ist es falsch zu behaupten, dass es Rente mit 55 bei der BSR gibt.

  8. 5.

    Den dreck den die meinen verursachen in Berlin bestimmte Gruppen die meinen die bsr ist die persönliche putzkraft. Natürlich ist die Forderung von 10 % unrealistisch und die BDR wird weiter dafür kämpfen, solange es eben keine Alternative gibt. Jedoch die Jungs lachen einen Soldaten Job !

  9. 4.

    Da ist sie wieder, die gefährliche Kombination aus Neid und Halbwissen.
    Die BSR wird als größter kommunaler Arbeitgeber sicher nicht vom Senat alimentiert und bei Uns geht auch niemand mit 55. in Rente. Und im übrigen geht der Job auch wirklich auf die Knochen, wenn drei Mann einer Mülltour täglich rund 22 Tonnen Müll netto einfahren und das 5 Tage die Wochen, dann kommt auf die Lebensarbeitzeit gesehen eine ordentliche Tonnage zusammen.

  10. 3.

    Als selbständiger kann man nicht streiken. Umso mehr bekommt man Brechreiz, wenn man jede Woche von neuen Streiks liest. Normal ist das nicht mehr. Die Preisentwicklung trifft alle und nicht nur die streikenden Gruppen

  11. 2.

    Deutschland streikt sich kaputt. Gewerkschaften überbieten sich gegenseitig mit unrealistischen Forderungen und Arbeitnehmer bedenken die Folgen nicht.

    Letztlich bekommen sie einige Euros mehr und müssen dafür mehr arbeiten..

    Und die Inflation wird durch hohe Abschlüsse auch fleißig angekurbelt

    Ab 2025 müssen Einkommensteuer und die beitragen zur SV deutlich steigen.

  12. 1.

    Die BSR Angestellten sonnen sich seit jahrzehneten in der fürstlichen Alimentierung des Senats, wovon der " normale" Arbeitnehmer nur Träumen kann. Verrentung mit 55 weil angeblich kaputt gearbeitet, was man eigentlich nur von Bauarbeitern so kennt. Alle technischen Hilfsmittel dieser Welt, machen den Job leicht. Nur vergisst die BSR seit Jahren ihren Job, nämlich die Stadt zu reinigen. Schaut Euch mal in Berlin um, Dreck wohin man schaut.

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