Protest gegen Sparpläne - Viele Berliner Kinderarztpraxen bleiben am Freitag geschlossen

Fr 07.10.22 | 08:29 Uhr
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Kinderärztin beim Abhören der Lunge des Kindes mit dem Stethoskop.(Quelle:dpa/R.Kneschke)
Bild: dpa/R.Kneschke

Viele Berliner Kinder- und Jugendarztpraxen protestieren am Freitag gegen die Sparpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und bleiben geschlossen. Dazu hatte der Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte aufgerufen. Etwa die Hälfte der Praxen in Berlin nehme an dem Protest teil, sagte der Sprecher des Landesverbandes. Demnach gibt es in Berlin rund 180 Praxen, die an der hausärztlichen Versorgung teilnehmen.

Schon am Mittwoch hatten Hunderte Kassenärzte in mehreren Bundesländern gegen die Sparpläne des Gesundheitsministers protestiert. Die Mediziner wenden sich dagegen, dass sie für die Behandlung von Neupatienten künftig weniger Geld bekommen sollen.

Ende der Neupatientenordnung in der Kritik

Schon jetzt sei die flächendeckende Versorgung von Kindern und Jugendlichen nicht mehr sichergestellt, hieß es in einer Mitteilung. "Diese Situation wird durch die Abschaffung der Neupatientenordnung weiter verschärft." Der Wegfall der Extra-Honorierung für Neupatienten in Praxen ist ein Bestandteil eines geplanten Finanzpakets, um die Krankenkassen zu entlasten. Neben der Beibehaltung dieser Regelung fordert der Verband mehr Digitalisierung und Wertschätzung der ambulant tätigen Fachkräfte.

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.10.2022, 12:00 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Bisher habe ich immer einen Arzt gefunden. Auch als Neuer. Manchmal musste ich länger telefonieren. Aber wenn etwas dringend untersucht werden muss, bekommt man einen Termin bei jedem Facharzt. Kinder und Jugendliche werden sicher beim Hausarzt der Eltern mitbehandelt.
    Ich würde für einen Facharzttermin aber auch durch die Stadt fahren oder Überstunden nehmen. "Sofort und um die Ecke" ist vielleicht nicht machbar.

  2. 8.

    Das stimmt so nicht. Jeder Patient findet auch einen Arzt bzw Facharzt. Allerdings muss der Patient dazu auch flexibel sein und ggf auch eine längere Anfahrt in Kauf nehmen oder auch bei Terminen flexibel sein.

    Das Bashing auf Privatpatienten ist nicht zielführend und eine Auflösung der PKV schafft mehr Probleme als es löst

    Fakt ist, dass die Menschen immer älter und kranker werden. Dazu wird moderne Medizin immer teurer.

    Ohne Beitragsanpassung oder Leistungseinschränkungen geht's nicht.

  3. 7.

    Kein Eid verpflichtet einen Arzt einen Patienten zu behandeln. Ausnahme ist die Lebensgefahr, die jedoch vom Behandler beurteilt wird.

    Kein Arzt muss einen Patienten behandeln. So wie jeder Patient das Recht hat, sich den Arzt auszusuchen, hat jeder Arzt das Recht sich den Patienten auszusuchen.



  4. 6.

    Ihr habt doch mal einen Eid geschworen um Patienten zu helfen aber dieses wird Euch von Unfähigen in Bund und Länder und von den Krankenkassen verwehrt. Da hilft nur Dienst nach Vorschrift.

  5. 5.

    Unser Gesundheitswesen krank schon Jahre lang an der Wurzel. Wieso braucht der einfache Bürger/in eigentlich einen Arzt den kann man doch einsparen von Fachärzte ganz zu schweigen wenn man da einen Termin bekommt ist es so wie ein Sechser im Lotto. Hauptsache die Unfähigen bei Bund und Länder haben freie Heilfürsorge der Steuerzahler braucht ja keine Behandlung der behandelt sich selbst mit Hausmitteln wie ganz früher.

  6. 4.

    Wir Kassenärzte sind nicht doof und haben die Pläne der Regierung sehr gut verstanden. Behandelt man mehr Patienten als man haben darf, verdient man dafür praktisch nichts

    Natürlich geht's kaum ohne Wartezeit.

    Die Problematik ist vielschichtig und nicht einfach zu lösen.

    Viele Patienten rennen wegen jedem Unsinn zum Arzt. Hatte gestern einen Patienten mit einem sehr kleinen abzess, der nach einer Einweisung ins Krankenhaus zur OP bat.

  7. 3.

    Ich kann mich noch an Wartezeiten beim Kinderarzt erinnern da wäre es mir nicht mehr aufgefallen wenn sie zwischendurch einen Tag zugemacht hätte.

  8. 2.

    "Die Mediziner wenden sich dagegen, dass sie für die Behandlung von Neupatienten künftig weniger Geld bekommen sollen." Ich finde diese Bezahlung kontraproduktiv, es sollte für Ärzte selbstverständlich sein, Kranken zu helfen, egal, ob neu oder Bestand. Und führt das nicht auch zur Überlastung der Praxen, Neuaufnahmen um jeden Preis? Daraus folgen endlose Wartezeiten (und hab ich selbst erlebt). Da sollte seitens der Ärzteschaft mit der Politik eine bessere Lösung gefunden werden.

  9. 1.

    Da haben die Kassenärzte wohl etwas falsch verstanden. Die Regierung wird sicher nicht so dumm sein und die prekäre Situation der ärztlichen Versorgung verschärfen. Kann ich mir nicht vorstellen. Seine Eminenz, Hoheit Karl Lauterbach gehört schließlich der SOZIALdemokratischen Partei an und würde so etwas nie tun.

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