Viele Lehrer krank - Unterrichtsausfall und Vertretungsunterricht in Berlin nehmen zu

Fr 06.01.23 | 17:23 Uhr
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Schulkinder stehen vor einer Berliner Schule. (Quelle: dpa/Carsten Koall)
Audio: Fritz | 06.01.2023 | Britta Nothnagel | Bild: dpa/Carsten Koall

Die Zahl der ausgefallenen und vertretenen Unterrichtsstunden an Berliner Schulen ist im vergangenen Schuljahr im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Bildung auf eine Anfrage der Grünen hervor, die dem rbb vorliegt.

Insgesamt gab es im vergangenen Schuljahr im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um rund 50 Prozent. Von allen Unterrichtsstunden an allgemeinbildenden Schulen fielen 2,8 Prozent der Stunden komplett aus. Im Jahr davor waren es noch 1,8 Prozent.

Hoher Krankenstand bei Lehrern

Vergleicht man den Stundenausfall mit der Zeit vor Corona, liegt der Anstieg unter 20 Prozent. Der Anteil der Stunden mit Vertretungsunterricht ist im Vergleich zum vergangenen Schuljahr um 1,2 Prozentpunkte gestiegen.

Hauptgrund für Vertretungen und Ausfall ist laut Senatsverwaltung für Bildung der hohe Krankenstand bei den Lehrerinnen und Lehrern. Dieser steigt seit 2018 kontinuierlich. Die Grünen kritisieren, dass der Senat nicht abfrage, in wie vielen Vertretungsstunden wirklich das Fach unterrichtet wird, das auch ausfällt oder eine sogenannte "fachfremde" Vertretung stattfindet.

Sendung: rbb24, 06.01.2023, 16 Uhr

50 Kommentare

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  1. 50.

    Die technische Aufrüstung kann man - nach meinem Wissen - ebenfalls in die Kategorie "Ironie" einordnen.

    Für mich hat jedoch z.B. ein "ordentlicher" Deutsch-/Matheunterricht in einer Grundschule priorität.
    Dieser ist m.E. durch den hohen Krankenstand bzw. fehlendes Personal nicht unbedingt gewährleistet und unter Umständen nicht "nachholbar".
    Und wenn dann noch das Elternhaus nicht richtig mitspielt, kann es in der weiteren Schulzeit (dann Berufsleben) schlimme Folgen haben.

  2. 49.

    Ahnung schon, aber einfach offen Diskussion. Aber das ist das beste Beispiel l, dass man nicht offen ist. Solche Sachen im Homeoffice werden dann zum Beispiel mit dem Grundgehalt abgedeckt.
    Also vielleicht hier auch einfach Mal nachdenken und lieber Lösungsansätze mitbringen als nur beleidigend werden.
    Das sind alles nur Ansetze als Vorschlag. Aber jeder nur wie er kann. das ist dann die Generation, haben wir immer so gemacht.

  3. 48.

    Nachtrag zur "Ironie": Was macht eigentlich der online-Unterricht in Berlin, der ja verstärkt durch technische Aufrüstung der Schulen schon wegen des Home schooling bei Corona mit Nachdruck vorangetrieben wurde? Könnte man jetzt auch gut gebrauchen. Hier ist nicht so viel passiert in die Richtung.

  4. 47.

    "P.S. Welche Luftreinigungsgeräte an Berlins Schulen meinen Sie? (Ironie)" Ja ist hier auch eher Ironie. Aber wo sind die vielen tausend angeschafften Geräte eigentlich geblieben? Reinigungsfrequnz kann ich hier nicht einschätzen, da ich kein Lehrer bin und als Schüler (meine Kinder) nimmt man das sicher nicht so wahr.

  5. 46.

    Kita, Krippe ect. sind größtenteils räumlich "abgegrenzt".
    Schule kann dies nicht (Fachräume, Mensa, Turnhalle usw.
    An mir bekannten Schulen kann sich noch jeder die Hände desinfizieren, Externe werden gebeten Masken zu tragen, es wird häufiger gereinigt.
    Durch den bislang milden Winter wird regelmäßig gelüftet.
    Wir werden sehen, was passiert, wenn der "richtige" Winter kommt.

    P.S. Welche Luftreinigungsgeräte an Berlins Schulen meinen Sie? (Ironie)

  6. 45.

    + und wer viel mit verschiedenen Menschen in geschlossenen Räumen über den Tag zu tun hat, der hat auch generell ein erhöhtes Infektionsrisiko. Deswegen finde ich es nicht so überraschend, daß Infektionskrankheiten auch unter Lehrern laufen, wenn es gerade unter Schülern (die andere tägliche Gruppe im Raum) läuft. Wäre jetzt eine vergleichende Betrachtung zu ähnliche Berufsgruppen interessant, wie Kindergarten, Kinderkrippe und Hort - im weiteren Sinne auch noch Berufe mit ebenfalls viel Menschenkontakten. Welche Hygienemaßnahmen werden denn noch durchgeführt? Von unserer Schule kenne ich da nicht mehr so viele. Gab mal Desinfektionsmaßnahmen, Händehygiene, generell häufigeres Saubermachen, regelmäßige Lüftung (das gibts bei uns noch) etc. Gibt es jetzt eigentlich einen Unterschied bei Unterricht mit Luftreinigungsgeräten und ohne?

  7. 44.

    Ihr vergleich Lehrer/Verkäufer ist zulässig aber hier nicht passend. Vergleichbar ist höchstens, dass man in virusfreundlicher Umgebung, mit vielen kleinen Ungeimpften, sich „zu opfern“ hatte.
    Die Anstrengungen, um den Beruf auszuüben, die Voraussetzungen zu erfüllen, sind nicht vergleichbar. Aber in unserem tollen Land dürfen Lehrer Verkäufer werden und Verkäufer dürfen Lehrer werden, wenn man seine Chancen nutzt...

  8. 43.

    Das Thema ist hier: "Viele Lehrer krank"
    und keiner behauptet, dass diese die einzigen sind, die arbeiten.
    Ich behaupte jedoch, dass die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte durch viele Faktoren (Eltern, Inklusion, Klassenstärken usw.) immer mehr wird.

  9. 42.

    Lehrer tun so als wären sie die einzigen die Arbeiten. Diese müssen sich von kleinen Chaoten frech kommen lassen. Kommt aber auf die Lehrer an wie gut sie mit denen umgehen können. Verkäuferinnen müssen sich von dämlichen, arroganten Käufer, Übermütter und Ausländern sich dumm kommen lassen. Wenn sie sich beschweren, werden sie höchstens gekündigt. Und das für sehr wenig Geld.

  10. 41.

    "wieviel Zeit eine Lehrkraft in der Schule verbringt" - keine Ahnung von gar nichts offensichtlich. Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen, Telefonate mit Eltern etc. etc. finden zuhause statt. Auch am Wochenende und in den Ferien.

  11. 40.

    Da haben Sie recht. Es muss einfach eine Art Abrechnungsschlüssel ermittelt werden, wo gewisse Dinge mit den Grundgehalt abgegolten sind und alles andere extra berechnet wird. Auch vielleicht Mal eine genaue Zeiterfassung, wie viel Zeit eine Lehrkraft in der Schule verbringt.
    Es war ja nur Vorschlag. Aber Veränderungen beginnen so und können so verbessert werden. Aber nix tun ist auch keine Lösung.

  12. 39.

    Was haben Tatsachen mit Mobbing zu tun.
    Ich beziehe es ja nicht auf alle Lehrkräfte.

    Das ganze Bildungssystem in Berlin ist marode und muss umgekrempelt werden. Aber mache halten lieber an alte Werte fest weil es einfach ist oder die Leute einfach unflexibel sind.
    Daher vielleicht einfach auf auf andere Länder in Europa schauen wo es besser läuft. Aber gerade in Berlin versuchen wir Sachen einzuführen sie woanders bereits gescheitert sind aber man der Meinung ist man kann es bestimmt besser.

  13. 38.

    Wie wäre es denn, wenn Sie als Eltern Ihre Kinder zuhause wieder erziehen?
    Ihnen zuhören und ihnen Aufmerksamkeit sowie Zuwendung geben?
    Die Erziehung der Kinder ist in erster Linie die Pflicht der Eltern!
    Dann wäre unsere Arbeit nämlich erheblich einfacher.
    Was in den ersten vier Lebensjahren im Elternhaus schiefgelaufen ist, können auch wir in der Schule
    nicht wieder ausbügeln.
    "Neue Autorität" ist das Zauberwort!

  14. 37.

    Geiler Kommentar! Was besseres fällt Ihnen nicht ein?!?!
    Und das Sie Lehrer sind bezweifle ich sehr stark. Das grenzt ja schon an Mobbing innerhalb einer Berufsgruppe was Sie da äußern.

  15. 36.

    Zu Ihrer Liste fallen mir da im Stehgreif noch ein:
    Tage der offenen Tür, anlaßbedingte Klassenkonferenzen, Notenkonferenzen, Gesamtkonferenzen, Schulkonferenzen, Fachbereichskonferenzen, betreute Themen zur Präsentationsprüfung (MSA), betreute Themen zur 5.PK (Abitur), Ausfertigung schriftlicher (PW) und mündlicher Prüfungsthemen (alle Fächer) nebst Erwartungshorizonten zum Abitur, lehrplanbedingte Exkursionen, mehrtägige Klassenfahrten, Kursfahrten (Geschichte, Ski, Wassersport, Sprachen,…), regelmäßige Feedbackgespräche mit Schülern+Eltern, Studientage, Fortbildungen, …. ach und da fehlen noch all die tagtäglichen „Kleinigkeiten“ eines Klassenlehrers. Ende der Fahnenstange? Nicht in Sicht!

  16. 35.

    Ist was für mich. Deshalb bin ich auch leher geworden.
    Bin aber einer von denen die permanent für andere die Klassen übernehmen muss.
    Meist ist dabei auffällig das die alte bedienten mehr arbeiten als die jungen neuen.

  17. 34.

    Entschuldigung, ich habe Kinder im schulpflichtigen Alter - aber Danke der Nachfrage. Sie verwechseln formale Maßnahmen mit realer Situation - aber vielleicht war das in Berlin ja anders und die Kinder haben in der Schule (wie vorgeschrieben) Makse getragen und sich nach der Schule kontaktfrei bzw. unter Dauerschutz der Makse nach Hause begeben; hier war das nicht so: Im Schulgebäude wurde Maske getragen, auf dem Pausenhof durfte abgesetzt werden und es gab genug Kontakte, vor der Schule wurde ohne Maske begrüßt, nach der Schule Maske sofort am Ausgang ab und nochmal umarmen zum Abschied, nach der Schule treffen mit Freunden (draußen und drinnen) ohne Maske. Die am Anfang gesperrten Spielplätze wurden hier auch trotz Flatterband genutzt. etc. Die Kinder hier waren weit davon entfernt weggesperrt zu sein und die paar Home Schooling Aufgaben waren schnell erledigt. Aber in der Großstadt war das vielleicht ganz anders.

  18. 33.

    Sie sitzen an der Quelle? Als Harz 4 oder Helikoptermutter? Anders ist der Rufschädigende Post nicht zu deuten.

  19. 32.

    "Damit kamen Sie mir schon einmal!" Kann sein. Ist etwas schwierig, da die Kommentarbereiche oft schnell geschlossen werden. Aber Danke für die Antwort, es ist ein Argument für Ihre Sichtweise.

  20. 31.

    Fortsetzung meines letzten Posts:
    Dass natürlich in den Schulen trotzdem daran gearbeitet wird, Wissen zielgerichtet zu vermitteln - davon können Sie ausgehen. Allerdings schlug die Erkrankungswelle vor Weihnachten so stark zu, dass man teilweise nur die Hälfte der Schüler einer Klasse vor sich hatte - in wechselnder Besetzung. Um all die Erkrankten nicht abzuhängen, kann man in einer solchen Situation nicht einfach 'effizient' im Stoff vorwärtsgehen.

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